METAGAME
Hintergründe rund ums Turnierspiel

Morns Barbericht: Episode 1 - Was ist bloß mit der Szene los?
Ein pessimistischer Bericht über die aktuelle Lage der Nation
Nach dem Erscheinen der ersten Turnierberichte aus Magdeburg kam im Forum die Frage auf, "Was ist los mit der Szene?". Nun will ich diese Frage einmal aufgreifen und meine eigenen Gedanken dazu aufschreiben. Obwohl ich der Meinung bin, dass viele der aktuellen Decks nicht langweilig sind, kommt es mir doch so vor das sich die Decks immer mehr angleichen. Viele spielen mit den Hirogen, verstärkt durch ein paar Vidiianer oder NA´s (so auch ich, seit einem halben Jahr). Aber woher kommt das? Liegt es an dem günstigen Preis den diese Affilations haben, oder aber an deren Spielweisen, bzw. was man mit ihnen machen kann? Ich denke es liegt wohl ehr daran, dass viele Spieler mal was anderes ausprobieren wollen. Selbst Alexander Bank, sonst berüchtigt für sein Fed Barzan Deck spielt seit geraumer Zeit ein solches Deck mit gewissen Battle Elementen.

Ich schätze es wird nur wenig Spieler geben, die sich die Zeit nehmen für jedes Turnier ein neues Deck zusammen zu stellen. Mir persönlich geht es zumindest so. Ich habe etliche Ideen aber keine Lust diese mal auszuprobieren. Dies mag zum einen an dem kleinen Spielerumfeld in Magdeburg liegen, aber auch an privaten Gründen scheitern. Seit jeher versuche ich den Spaß am Spiel nicht aus den Augen zu verlieren. Ich werde nie vergessen wie mein erstes Dominion Deck ausgesehen hat. Es bestand aus 2 Romulanischen Warbirds und massiv JemHadar, welche über die Birthing Chamber im Alpha Quadranten reportet wurden. Dieses Deck konnte nur eins, Personel Battle. Nicht mehr, und nicht weniger. Auf Turnieren würde ich sowas nie spielen wollen. Zum einen weil ich nicht unbedingt jedes Spiel verlieren will, zum anderen, um das Turnier lebend zu verlassen. :o)

Um heraus zu finden, warum immer mehr Spieler ähnliche Decks haben sollten wir uns zuerst mit den Grundlagen des Star Trek Universums beschäftigen. Da das Star Trek Universum (leider) fast nur aus Fed´s besteht, konnte Big D leider nur die paar bekannten und die vielen unbekannten Personen verstärken, die den anderen Affilations angehörten. Dieser Prozess begann mit Dominion, wurde dann bis Rules fortgesetzt. Zum Entsetzen vieler Spieler waren die bis dahin starken Bajoraner und Fed Decks von den Ferengi geschlagen worden. Auch die Cardassianer sah man wieder öfter.

Doch seit TwT sind alle Personen und Schiffe immer stärker geworden. Ebenso die Dilemmas. Eine lange Zeit (bis weit nach MM) waren die Decks von K-7 und Classic Elementen geprägt. Viele versuchten mit den neuen Jumpstart Karten die schnellsten Decks zusammen zu bauen. Abseits von Fed Q-Bypass und Romulan Speed Solver mit Senior Staff Meeting entstanden aber auch "noch innovativere" Decks. Die Cardassianer/Dominion Armada mit Nor sorgte leider nur kurz für frischen Wind. Zu stark waren die Einflüsse der Classic Fed´s. Man sah wie man mit ihnen gewinnen konnte. Also versuchten viele Spieler sich ein solches Deck zu erstellen.

Das Metagame veränderte sich dann immer mehr zu den neuen Decks und Strategien. In Amerika blieb man noch einige Zeit bei dem bewährten. Selbst zu Voyager Zeiten waren die Blood Oath Decks noch erfolgreich. Woran liegt das? Waren die Ami´s zu faul sich die neuen Strategien aus zu probieren? Oder wollten sie ihre mühsam entwickelten Decks nicht gleich wieder über den Haufen werfen?

Spieler die sich über die aktuelle Lage des STCCG´s beschweren, bzw. über dessen Untergang philosophieren gibt es im Moment leider genug. Aber es kommen auch kaum Verbesserungsvorschläge oder andere hilfreiche Hinweise. Man kann das Spiel nunmal nicht neu erfinden. Wir spielen alle mit den selben Karten. Vorgegebene Aktionen und Möglichkeiten. Alles ist fertig. Was ist schon innovativ an einem Spiel, wo man alle Möglichkeiten direkt vorgegeben bekommt? Wie soll sich das Spiel entwickeln wenn wir alle die selben Decks spielen müssen, um halbwegs konkurrenzfähig zu bleiben?

Aber würden wir die "Dilemma Escape" Strategie kennen, wenn Marc Schütze sie nicht zum GP2 in Deutschland "eingeführt" hätte? Würden wir die Manipulationskarten der Hexany einsetzen wenn wir nicht entsprechende Berichte gelesen hätten?

Meist kann man schon beim Lesen der neuen Kartentexte auf D´s HP erahnen welche Karten am besten zusammen arbeiten. Aber wir vertrauen darauf dass jemand anderes auf die Idee kommt und übernehmen diese dann nur.

Ich schätze aber dass sich das nie ändern wird. Und wenn wir mal über den Rand unseres Spieles sehen, werden wir feststellen (müssen), dass es bei den anderen Spielen genauso ist. Schade drum. Aber genau das ist das Prinzip des CCG, oder des TCG (oder wie auch immer). Nur mit den neuen Karten ist Geld zu verdienen. Und die werden nur gekauft, wenn es nötig ist. Wenn sie also stärker sind als die Alten braucht man sie.

Aber wenn sie stärker werden, werden sie auch wieder verteufelt, denn wie mit DQSS muss man wieder viel Geld investieren. Da D mit Voyager viele Spieler verloren hatte ist der Gewinn auch zurück gegangen.

Auch wenn dieser Bericht etwas zu pessimistisch sein sollte, regt er hoffentlich mal zum Nachdenken an. Denn wir sind alle nur Konsumenten eines Produktes. Also freuen wir uns auf die neuen Karten. Auf das die 2. Edition Decks "innovativer" werden.
Morn

Datum Kommentar Autor
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