Am 30. April wurde in der Expo-Stadt Hannover inmitten Norddeutschlands der allererste Deutsche STCCG Grand Prix veranstaltet. Unter der Leitung des niedersächsischen Ambassador-Teams (Thorsten Wanek, Lars Flitter, Christian Stieß) entstand das bislang größte Star Trek Turnier Event Deutschlands. Mit über 40 Teilnehmern und einer Spieldauer von 6 Runden mit einer abschließenden Final Confrontation der acht besten Spieler ihrer jeweiligen Kategorien konnten alle Rekorde gebrochen werden (sogar Regional oder Grand Slam hatten es bisher nicht über 37 Spieler geschafft).
Für die gesamte Veranstaltung stand die halbe Etage der Dr. Buhmann Schule in unmittelbarer Bahnhofsnähe zur Verfügung, die dann auch mit vier (!) belegten Räumen beansprucht wurde, da es sich als unmöglich erwies, alle Spieler in dem großen Hauptraum unterzubringen. Um die bis zum Ende durchspielenden Teilnehmer nicht von früher fertiggewordenen Spielern stören zu lassen, wurde neben dem Balkon auch noch eine Sitzecke im Flur eingerichtet, an der geklönt, diskutiert und getauscht werden konnte. Während noch die Räumungsarbeiten im Gange waren kümmerte sich der leitende TD Lars Flitter um die Anmeldung der zahlreichen Spieler, die aus allen Teilen Deutschlands kamen. So waren neben den Besuchern aus Bremen, Celle, Braunschweig und Hamburg auch Grüppchen oder einzelne Persoenen aus Magdeburg, Berlin, Wuppertal und Köln eingetroffen, um den Grand Prix mitzuerleben.
Das besondere am Grand Prix Format ist die Einteilung in die vier Kategorien Beginner, Intermediate, Advancecd und Professional. Dadurch soll allen Spielern eine reale Chance auf einen ersten Platz gegeben werden, da sie in der Endauswertung nur innerhalb ihrer Kategorie plaziert werden und auch die Final Confrontation gegen einen der ihren antreten. Dabei entscheidet in erster Linie das Decipher Constructed Rating über die Kategorie (Intermediate: bis 1450 Punkte, Advanced: bis 1600 Punkte, Professional über 1600 Punkte), für Turnierneulinge aber gilt unabhängig von ihrer Punktezahl (ihr Startscore beträgt bei Decipher 1500 Punkte) die Regelung, dass man höchstens an 5 Spielen im Constructed teilgenommen haben darf. Dadurch gilt man erst nach ein bis zwei Turnieren nicht mehr als Anfänger, was auch einer besseren Beurteilbarkeit zugute kommt. Um diesen ersten Grand Prix zusätzlich für Star Trek Fans interessant zu machen, die noch nie an einem Turnier teilgenommen haben, wurde diesen jeweils ein Begrüßungsgeschenk bestehend aus zwei Premiere Boostern und einem Away Team Pack ausgehändigt. Derart motiviert zeigten sich auch 13 Beginner auf dem Grand Prix, die damit sogar die Anzahl der Professional und Advanced Spieler übertrafen (11 bzw. 12). Mit den nur durch 5 Teilnehmer vertretenen Intermediates waren es dann insgesamt 41 begeisterte Star Trek Spieler!
Schon bald zeigten sich die Schwierigkeiten derartiger Besucherzahlen und in jedem der Spielräume wurde eine Person mit Mobiltelefon ausgewählt, um im Falle von Fragen schnell den TD Lars Flitter oder den Sidejudge Thorsten Wanek anpiepen zu können, der daraufhin auch geschwind von einem Zimmer ins nächste hechtete. Doch trotz der allgemein durchsetzten Szenerie ergaben sich weniger knifflige Fragen als erwartet, und so konnten sich die Organisatoren mit verschiedenen statistischen Auswertungen beschäftigen, die nötig wurden, da der Grand Prix auch als Qualifikationsturnier zur inoffiziellen Deutschen Meisterschaft 2000 gewertet werden sollte.
So konnte man klare Tendenzen der beliebtesten Affiliations in den verschiedenen Spieler-Kategorien erkennen: Der Favourit bei den Beginnern war eindeutig die Föderation, während sich die Professionals mehr zu den sehr starken aber auch komplexeren Ferengi hingezogen fühlten. Auch recht offensichtlich folgten auf Platz zwei der Beginner Affiliations die Klingonen, womit wieder einmal mehr bewiesen scheint, dass die Premiere Edition DAS Einstiegsprodukt ins Star Trek Customizable Card Game darstellt! Tatsächlich wagte sich jeweils nur ein Beginner an die neueren Affiliations Bajoraner, Cardassianer und Dominion. Wie zu erwarten war, wurden die Borg nur von den Advanced und Professionals gespielt. Überraschend selten dagegen kamen die Romulaner zum Zug, die mit nur drei Decks in Anbetracht ihrer doch überzeugenden Wirksamkeit durch die Double-Headquarters-Strategie unterrepräsentiert waren. Ähnlich war es mit den Cardassianern, die wohl aufgrund der neuen Download-Regelungen verschmäht wurden - die bislang starke Kombo aus "Examine Quantum Singularity" und "Process Ore" war nicht mehr zulässig.
Bereits früh zeigten sich die Erwartungen über die Grand Prix Champions in den Favouriten der ersten Runden besätigt. Markus Eckert, Michael David Csont, Christian Schopmanns und Marc Schütze zeigten bald ihre perfekte Routine im Konstruieren erfolgreicher Decks und lieferten sich im Laufe des Turniers spannende Duelle. Zuletzt standen aber nur noch drei Spieler mit 10 bzw. 9 Siegpunkten in der engeren Wahl. Durch eine verpaßte Chance gegen Michael David Csont (Bremen) in Runde 3 verfehlte der spätere Deutsche Meister Christian Schopmanns aus Köln jedoch das Finale um den Grand Prix Championcup in der siebten Runde - sie erreichten in einem True Tie nur 0:0 Punkte! Michael David Csont kam dadurch in die Final Confrontation gegen Markus Eckert und verlor sie mit einem Differential von 73 Punkten. Der erste Deutsche Grand Prix Champion heißt also Markus Eckert und wohnt in Braunschweig!
Ironischerweise erreichte der Bremer auf der Deutschen Meisterschaft wieder nur den zweiten Platz, gehört nun aber als Grand Prix Vice-Champion und Deutscher Vize-Meister zu den erfolgreichsten Spielern überhaupt!
Im Finale der Advanced Players konnten sich Alexander Bank aus Hildesheim und Robin Rattay aus Köln behaupten, die mit immerhin je 8 Siegpunkten nach der 6. Runde den Professionals dicht auffolgten. Hier siegte nach 60 Minuten Alexander mit einem knappen Time Win und einem Differential von 25 Punkten!
Die Intermediate Final Confrontation trugen der Bremer Veteran TD Thomas Müller und der relativ neue Spieler Mark Preusse aus Hannover unter sich aus. Nach erstaunlich kurzer Zeit konnte Thomas zur seiner großen Freude endlich seinen ersten Turniersieg erzielen und gewann mit deutlichen 100:60.
Die beiden besten Beginner konnten leider aus Zeitgründen ihr Finale nicht mehr antreten und einigten sich auf eine dem aktuellen Stand entsprechende Platzierung: Der nach der 6. Runde mit 8 (+72) führende David Krogmeier aus Hannover wurde dadurch zum Deutschen Beginner Grand Prix Champion, sein Konkurrent Marc Seiler aus Magdeburg schnitt mit 8 (-03) ebenfalls sehr gut ab. Damit befanden sich beide Beginner in der Gesamtwertung deutlich vor den Intermediates und erreichten sogar Platz 10 bzw. 11 aller 41 Teilnehmer!
Hier die Platzierung innerhalb der jeweiligen Kategorien, eine Übersicht der Gesamtwertung ist bei den Ergebnissen zu finden!
1 | Markus Eckert | 12(391) |
2 | Michael David Csont | 10(227) |
3 | Soeren Richter | 10(214) |
4 | Christian Schopmanns | 9(406) |
5 | Marc Schütze | 9(314) |
6 | Ulf Benjes | 8(185) |
7 | Matthias Weller | 7(105) |
8 | Peter Canfield | 6(104) |
9 | Markus Rass | 6(94) |
10 | Henning Büttner | 6(7) |
11 | Thomas Gerhardt | 4(-40) |
1 | Alexander Bank | 9(300) |
2 | Robin Rattay | 8(148) |
3 | Dominik Schneider | 8(170) |
4 | Patrick Boguslawski | 7(65) |
5 | Lars Lerchenberger | 7(10) |
6 | Marcus Knopf | 6(180) |
7 | Christian Stieß | 6(75) |
8 | Roman Meyer | 6(-55) |
9 | Stefan Hauke | 4(90) |
10 | Andreas König | 4(-105) |
11 | Jens Röpke | 4(-224) |
12 | Dennis Ende | 2(-235) |
1 | Thomas Müller | 6(-52) |
2 | Mark Preusse | 4(-290) |
3 | Alexander Schwarz | 3(-32) |
4 | Carsten Weller | 3(-300) |
5 | Dennis Kunze | 2(-180) |
1 | David Krogmeier | 8(72) |
2 | Marc Seiler | 8(-3) |
3 | Alexander Chalaidowski | 6(79) |
4 | Jan Eggers | 6(-5) |
5 | Stefan Fitschen | 6(-37) |
6 | Arjen van der Plog | 5(-137) |
7 | Boris Nguessi | 4(-65) |
8 | Matthias Höh | 4(-113) |
9 | Christian Constabel | 4(-240) |
10 | Andreas Labude | 4(-243) |
11 | Thomas Krieter | 3(-217) |
12 | Daniel Neuhoff | 2(-415) |
13 | Jan-Michael Fuhrmann | 2(-415) |
Thorsten Wanek, Ambassador Borg Region