Bericht zum 19. Hannover STCCG Turnier

Es war wieder soweit, am Samstag den 9. März fanden sich erneut in diesem Jahr Spieler aus der Region Hannover zusammen um gemeinsam ein Star Trek Turnier zu begehen - diesmal das insgesamt 19. in Hannover! Gespielt wurde ein Sealed mit einer OTSD-Box (ohne Alternate Universe Booster) sowie drei Trouble with Tribbles Boostern und einer Storage Compartment Door. War letztere zwar aufgrund möglicher Tribbles gut gemeint so nahm der Nutzen doch drastisch ab wenn man gezwungen war den Three-Way-Treaty aus dem Official Tournament Sealed Deeck zu benutzen, sind hierbei doch keine Sidedecks erlaubt!

Zusammen mit mir waren alles in allem genau acht Spieler erschienen, was in Anbetracht meines zuvor getätigten Telefonier-Marathons zwar nicht übermäßig gut aber dennoch absolut ausreichend war, schließlich war auch nur für zehn Personen Sealed Deck Material vorrätig gewesen.
Mit mir aus Celle angereist waren Lars Flitter, Jan Bakszas sowie Florian Alvermann, der erst kürzlich wieder zu den aktiven Spielern zurück gekehrt war. Aus Hildesheim kamen Alexander Bank sowie Benjamin Ahlburg und aus Hannover selbst schließlich Jürgen Müller und Mark Preusse.

Runde 1 gegen Mark Preusse:

Recht gut im Plan begannen wir die einhalbstündige Deckbauphase und freuten uns bald über die recht interessanten Karten die zumeist gezogen wurden. In den insgesamt sieben Boostern fanden sich auch bei mir einige Leckerbissen, zu nennen wären hier neben Rares wie Barclay's Protomorphosis Disease, Ferengi Infestation und Shelby auch spielstarke Uncommons wie The Traveler: Transcendence und Defend Homeworld. Besonders angetan war ich jedoch von einem Rare Interrupt welches sich in meinen Boostern wiederfand: Jaglom Shrek - Information Broker! Damit war natürlich klar dass ich gute Chancen auf diesem Turnier haben mußte, war dieses doch ebenso ein gutes Omen wie ein weiterer Schritt in Richtung der "100 Jaglom Shrek Party"
Natürlich kam der Jaglom Shrek mit ins Deck, außerdem entschloss ich mich trotz eines gezogenen Federation/Romulan-Treaties den Three-Way-Treaty zu nutzen um nicht auf die sehr guten Klingonen aus Trouble with Tribble verzichten zu müssen. Mit insgesamt 16 Dilemmas hatte ich auch in diesem Bereich gut abgeschnitten, mußte jedoch mit nur einem Outpost (dem Husnock Outpost) sowie einer bunten Mischung von Schiffen auskommen: U.S.S. Nebula, Romulan Scout Ship, U.S.S. Constitution, Stolen Attack Ship und Runabout.
Meine erste Runde brachte mich mit Mark Preusse zusammen, der schon seit dem ersten Hannover Turnier dabei ist und regelmäßig an unseren Veranstaltungen teilnimmt. Er hatte bemerkenswert gezogen und zauberte schnell einen Mr. Scott sowie einen SECURITY und ein Support Personnel mittels entsprechender Karten hervor. Wie ich spielte er mit dem Three-Way-Treaty, weswegen wir uns auf ein Fastseed der Dilemmas einigten. Meine Barclay's Protomorphosis Disease benutzte ich dabei als Selfseed unter Agricultural Assessment und konnte wie geplant in Kürze zehn Bonuspunkte kassieren. Schnell war ich mit der leicht lösbaren Mission auf einen Stand von 40 Punkten gekommen, doch Mark zeigte dass er nicht nur gut gezogen hatte sondern auch wußte wie man Sealed spielt und setzte mir mächtig zu indem er in kürzester Zeit drei Missionen löste und auf 90 Punkte kam. Nur mit Mühe und etwas Glück schaffte ich es noch rechtzeitig meine Impose Order und schließlich auch die "Shelby-Mission" zu lösen und konnte so das Spiel für mich entscheiden.

2 (+10)

Runde 2 gegen Florian Alvermann:

Florian war mein Warp Speed Gegner langer arbeitsreicher Nächte und hatte erst vor relativ kurzer Zeit wieder den Einstieg ins Turnierspiel gewagt. Auch er hatte recht gut gezogen (u.a. einen Data) und spielte als einziger auf dem Turnier nicht mit dem Three-Way-Treaty sondern mit Föderation und Romulanern.
Er durchbrach recht schnell meine Unscientific Method/Nitrium Metal Parasites/Menthar Booby Trap "Kombo" und löste somit eine Mission für 25 Punkte. In den nächsten Runden spielten wir beiden einen Traveler: Transcendence aus und zogen unsere Drawpiles bis nahe an den Grund, da wir beide nichts anderes in die Wege zu leiten vermochten. Schließlich aber konnte ich dann seinen Data killen wodurch er recht stark beeinträchtigt wurde, während ich mir durch mein Selfseed-Dilemma erneut 10 Bonuspunkte verschaffte und so in recht kurzer Zeit mit drei gelösten Missionen gewinnen konnte.

2 (+75)
4 (+85)

Runde 3 gegen Lars Flitter:

Spiele gegen Lars sind in aller Regel kurzweilig. Zum einen weil sie tatsächlich kurz sind (z.B. weil man in der Dilemma-Phase passt) oder weil irgendetwas völlig unvorhersehbares die Atmosphäre nachhaltig auflockert. Auf diesem Turnier sollte letzteres der Fall sein, hatte Lars doch die geniale Idee statt einer Karte seine OTSD-Box zu flippen. Nachdem wir uns geeinigt hatten wann wer beginnen dürfte flippte er also seine Box - und stellte zu spät fest dass noch das Deck darin war. So verteilte sich Lars Deck erstmal über und unter den gesamten Tisch was für allgemeine Belustigung sorgte...
Das Spiel selbst lief für mich weniger gut, befand sich mein Außenposten doch fast am Ende der Spaceline (gezwungenermaßen durch den Husnock Outpost) was mich einige Runde zum Hin- und Herfliegen kostete. Ich schaffte noch eine Mission für 25 Punkte und überkam einen gegnerischen Microvirus, hatte dann aber das Nachsehen gegenüber Lars schnellem Deck. Auch er hatte übrigens ein Selfseed benutzt: Tox Uthat! Wie sich später aber herausstellte war es nur ein Bluff gewesen...

0 (-70)
4 (+15)

Runde 4 gegen Alexander Bank:

Es hat schon den Charakter eines Kompliments von einem deutschen Top Ten Spieler als "Angstgegner" tituliert zu werden - besonders wenn es sich hierbei um den zur Zeit zweitbesten deutschen Spieler überhaupt handelt! So ging ich also frohen Mutes in dieses Spiel hinein, nur um festzustellen dass mein Außenposten den denkbar ungünstigsten Platz ünberhaupt einnahm: Am Rande des Universums! Interessanterweise erging es Alexander aber ebenso, denn sein Außenposten fand sich am entgegengesetzten Ende der Spaceline wieder!
Durch diese Ausgangsposition und die Tatsache dass wir beide mit dem Three-Way-Treaty spielten wurde die direkte Interaktion zwar auf ein absolutes Minimum reduziert, dennoch entwickelte sich bald ein spannendes Spiel daraus. Alexander setzte mir bald mit einem Q Net direkt neben meinem Außenposten zu und begann dann seine beiden Space-Missionen zu scannen!
Während mich ersteres wenig störte da ich recht schnell meine Außenpostenmission lösen und mir somit Suna zzgl. Reflection Therapy für einen zweiten Diplomaten downloaden konnte, litten meine Dilemma-Kombos unter zweiterem jedoch sehr. Gezielt konnte Alexander nun sein Schiff besetzen und meine Birth of "Junior"/Shaka, When The Walls Fell/Abandon Ship-Kombo überkommen. Anschließend stieg er auf einen Klingon Battle Cruiser um und begann die Spaceline entlang zu fliegen. Er startete einen Attempt an der Geological Surveym und räumte die Dilemmas weg, konnte jedoch nicht lösen. Mit nur noch drei Personnel bewegte er sich dann zu nächsten Mission und traf auf ein Chula: The Way Home. Dadurch konnte ich eines seiner Personnel zurück zu seinem Außenposten befördern womit sein Kreuzer vorläufig gestrandet war.
Ich räumte derweil die Dilemmas unter meiner Nachbarmission Impose Order beiseite und erhielt meine 10 Bonuspunkte für Barclay's Protomorphosis Disease. Als ich die Mission dann in einer folgenden Runde löste stationierte ich erstmal ein Away Team auf dem Planeten, da ich befürchtete Alexander könnte über ein Wurmloch verfügen und mir ansonsten die Punkte stehlen.
So schiffte ich ständig mit einem Schiff vom Außenposten und zurück durch das Q Net bis ich schließlich das richtige Personnel dabei hatte um Agricultural Assessment zu attempten. Mit zwei Red-Shirts schaffte ich es dann auch und gewann zum dritten Mal in Folge auf einem Turnier gegen Alexander Bank J

2 (+75)
6 (+90)

Abschließend betrachtet kann man dieses Sealed Turnier nur als gelungen bezeichnen, denn das Format an sich hat sehr viel Spaß gemacht und auch die Stimmung unter den Teilnehmern war wieder sehr gut. Man kann allen TDs nur empfehlen auch einmal ein OTSD-Tribbles Sealed zu veranstalten, ergänzen sich die Sets Premiere und TwT doch ideal! Zwar kann man einige Personnel aufrgund ihrer Affiliation nicht benutzen aber allein schon die Dilemma- und Effektkarten (z.B. Assign Support Personnel, Defend Homeworld oder Panel Overload gegen die gegnerische Spacedoor) steigern den Reiz des Spiels immens, ohne dabei zu stark zu sein (so kann man die gefürchtete Executive Authorization hier optimal mit einem der zahlreichen Premiere PADDs umgehen). Besonders aber das fantastischen Personnel für Föderation, Klingonen und Romulaner machen neben einigen interessanten Non-Aligneds wirklich Spaß!
Das Turnier und damit die Amanda Rogers Foil gewonnen hat nach diesen vier unterhaltsamen Runden Lars Flitter, der damit einen weiteren Turniersieg in seiner Sealed Deck Karriere verzeichnen konnte. Auf den zweiten Platz schaffte ich es dank dem Sieg gegen Alexander (Platz 4), einen überraschenden dritten Platz konnte Mark Preusse belegen. Herzlichen Glückwunsch!

Thorsten Wanek
Decipher Ambassador