CALL TO ARMS
Die 2nd Edition dominiert zwar inzwischen die Turnierszene und hat sich einen festen Stand unter den Sammelkartenspielen gesichert, doch auch die Freunde der 1st Edition haben im aktuellen Set Call to Arms einige teilweise sehr interessante Karten erhalten. Damit gibt es auch auf den leider sehr selten gewordenen 1st Edition Turnieren die Möglichkeit, seine Gegner mit neuen Deckideen zu überraschen. Im Folgenden sei zum Abschluss des Jahres ein Überblick über die wichtigsten rückwärtskompatiblen Karten aus Call to Arms gegeben, von denen es insgesamt 89 gibt:
Dilemmas
Ganze 23 Dilemmas aus Call to Arms sind rückwärtskompatibel, womit diese auch den größten Einzel-Anteil and den BCC aufbringen. Leider sind aber gerade bei den Dilemmas die meisten im Vergleich zu den Alternativen aus den 1E Sets zu schwach, um eine sinnvolle Verwendung zu finden. Dennoch gibt es ein paar interessante Ausnahmen, wie z.B. Forsaken, Gomtuu Shock Wave, Psychic Receptacles, Secret Identity oder die Skeleton Crew. Während Forsaken als einfacher Filter fungiert und entweder zweimal Honor oder Treachery fordert, kommen die dazu benötigten Personnel doch unter das Drawdeck und sind erst mal außerhalb der Erreichbarkeit. Kombinationsmöglichkeiten gibt es für mehrere, besonders New Essentialists aus Blaze of Glory fällt hier aber auf. Gomtuu Shockwave ist ein guter Stopper, wenn man dafür Sorge trägt, dass der Gegner keine zwei Diplomaten bzw. nur wenig Personnel dabei hat. Als Folge wird das Schiff mit einem Damage-Marker belegt und ist mit um 2 verringerten Attributen einem folgenden Angriff schutzlos ausgeliefert. Ein anderes Damage-Dilemma ist das nicht stoppende Quantum Filament, welches interessanterweise bei jedem mit diesem Schiff encounterten Dilemma zuerst eine zufällige Person stoppt.
Ganz andere Richtungen gehen dagegen die beiden Dilemmas Psychic Receptacles und Secret Identity, die einem gezielt bestimmte Skills aus dem Weg räumen lassen. Ersteres erlaubt das Auswählen eines beliebigen Skills, wodurch eine zufällige Person mit diesem Skill gestoppt wird – ebenso wie alle anderen Personnel mit dem selben Kartentitel. Schnell kann man so eine Armee von Soong-type Androids ihrer Skills entledigen, allerdings hält der Effekt nur für diesen Mission Attempt und betrifft lediglich die Skill-Anforderungen von Dilemmas, aber nicht die der Mission selbst. Interessant dennoch durch die spontane Wahl des Skills, womit es sich auch gut vor Walls wie dem Hanonian Land Eeel macht, der verschiedene Skills zum Überkommen benötigt. Also einfach einen Blick auf die Personen des Gegner haben und dann eine Wahl treffen!
Secret Identity erlaubt gar das Discarden einer beliebigen Person, wodurch der Gegner jedoch eine Person der selben Affiliation downloaden und dem Mission Attempt hinzufügen kann. Da man in der 1st Edition aber meist nicht alle wichtigen Personen mehrmals im Deck hat (außer in DQSS Decks), kann man so schnell einen leidigen Vic Fontaine oder einen McCoy ausschalten!
Ansonsten gibt es neben diversen teilweise interessanten Stoppern wie Murder Investigation (man zieht drei Personen, hat einer Security, so sind alle drei gestoppt), Confined to Quarters (Leadership), History Repeats Itself (Anthropology) oder So Many Enemies (Treachery) noch das Rare-Dilemma The Demands of Duty. Man kann entweder eine Person nach Wahl stoppen, oder aber alle Personen sind gestoppt, das ideale erste Dilemma einer Kombo also! Wer dazu noch sicherstellen möchte, dass der Gegner keine Redshirt-Versuche unternimmt, kann ein Skeleton Crew seeden, welches auf die Mission gelegt wird und das Attempten mit weniger als 6 Personen verhindert – sinnvoll also für ein große Anzahl von Kombos und ideal in Verbindung mit Mission Debriefing!
Events und Interrupts
Deutlich weniger der rückwärtskompatiblen Karten entfallen dagegen auf Events und Interrupts, nämlich zusammen nur 13 Stück. Interessante Stücke sind aber auch hier dabei, allen voran Jem’Hadar Ambush und Jem’Hadar Strike Force, die einem je 10 Punkte für einen gewonnen Kampf liefern und in letzterem Fall sogar noch den Tod einer zusätzlichen Person verursachen! Ideal also für Decks, die bereits mit Jem’Hadar Shrouding in direkten Kontakt mit dem Gegner treten, wobei man den Effekt der beiden neuen Events aber nur in der eigenen Runde nutzen kann. Ebenso Bonuspunkte verschafft das universell Event Quite a Coincidence, bei dessen Spielen man den Namen eines gegnerischen Personnels sagt: Stirbt dieses im Laufe des Spiels, kann man Quite a Coincidence discarden, um 10 Punkte zu kassieren – bei mehrere gelegten Events dieser Art bekommt man auch mehrmals 10 Punkte! Welch wunderbarer Zufall also, wenn der eigene Leck oder auch ein kämpferischer Pendari Champion gerade das 10-fach benannte Personnel um die Ecke bringen... Ins Spiel bringt man Quite a Coincidence leicht durch Karten wie die Parallax Arguers oder auch das Holoprogramm: The Office of Dixon Hill samt Cyrus Redblock und wenn der Gegner dann kein Intermix-Ratio im Deck hat, ist das Spiel schnell vorbei.
Ansonsten unterstützen die Effektkarten hauptsächlich diverse Dominion-Strategien, indem Bred for Battle einen zusätzlichen Gegner im Kampf tötet, Building a Bridge beim Lösen von Missionen mit Vorta das Ziehen von Karten erllaubt und den Gegner Karten abwerfen lässt, sowei Set Up in Infiltrator-Decks die Random Selection von Dilemmas zu Opoonent’s Choices macht, nicht zu verachten also! Vorta Cloning dagegen erleichtert die Rettung verstorbener Vorta und ist die ideale Kombination zur Clone Machine, vorausgesetzt man hat einige unique Vorta mehrfach im Deck: Statt den gestorbenen Vorta zu discarden, kann man ihn durch Ablegen einer anderen Karte auf die hand nehmen, hat man durch die Clone Machine ein neues Exemplar dieses Vorta ins Spiel gebracht, kann man den Vorta von der Hand in der nächsten Runde for free Spielen.
An Interrupts gibt es die drei Cultist Attack, Security Sweep und You Could Be Invaluable, wirklich interessant ist aber nur Cultist Attack, welches das Entfernen ALLER Interrupts aus den Discardpiles beider Spieler bewirkt, wenn man einen Bajoraner mit Treachery im Spiel hat – also auch vorschnell abgelegte Scorched Hands, vor allem aber die Interrupts aus der Hexany (All Threes, Tata, Keep Dealing, Palor Toff...). Während You Could Be Invaluable für seit Energize auch inder 1st Edition mögliche Maquis Decks interessant ist, besticht Security Sweep durch seine neue Kombinationsmöglichkeit mit dem Event I Just Love Scanning For Lifeforms aus Motion Pictures: Hat man zwei romulanische Securities im Spiel, kann man die obersten drei Karten des gegnerischen Drawdeck aufdecken, handelt es sich um Personnel, bekommt man 10 Punkte und die Personen wandern unter das Deck...
Missionen
An Missionen erhält der 1E Spieler immerhin acht neue Karten, die sich allerdings zum größten Teil im bereits gut abgedeckten Alpha-Quadranten befinden, so z.B. Clash at Chin’toka, Evade Dominion Squadron, Salvage Borg Ship, Signal for Rescue, Study Rare Phenomenon und The Siege of AR-558. Dank Missionspezialisten lassen sich die meisten auf 50 Punkte bringen, wobei Signal for Rescue sich wie eine Art Hunt for DNA Program liest und schon ohne zusätzliche Karten 45 Punkte in die Waagschale wirft. Interessant an den Missionen ist jedoch, dass die meisten auch vom Dominion lösbar sind, womit dieser Affiliation ein breites Spektrum an neuen Aufgaben im Alpha-Quadranten zur Verfügung steht. Aber auch im hauseigenen Gamma-Quadranten erhalten sie mit Destroy Iconian Gateway Zuwachs, einer leicht zu lösenden Planetenmission (Engineer, Leadership, Physics, Security, Strength>36) für 35 Punkte. Im Delta-Quadranten schließlich bekommen alle Affiliations die Möglichkeit, sich durch Battle Reconnaissance leicht 35 oder mehr Punkte zu holen, wobei diese Weltraummission auch durch ihre geringe Range von nur 2 besticht. Und Exobiology, Programmung, Security, Transporter, Strength>32 schreit gerade nach föderalen oder nicht-alliierten Missionsspezialisten!
Personnel
Rückwärtskompatible Personen gibt es zwar einige, doch hier sind nur wenige Ausnahmen wirklich die Integration in ein 1E Deck wert. Zu den durchaus interessanten Exemplaren der
Bajoraner gehört der neue Odo (Wayward Link), der wie sein DS9-Äquivalent über Law, Leadership, Programming und Security verfügt (und damit durch Defend Homeworld downloadbar ist), zusätzlich aber im Mission Attempt gestoppt werden kann, um einen sterbenden Bajoraner zu retten. Keine schlechte Wahl also, wobei man für ihn als Dissidenten aber beim Ausspielen eine Karte abwerfen muss, was aber verschmerzbar sein sollte.
Die
Borg erhalten nebst einer neuen aber kaum beachtenswerten Seven of Nine (Represantative of the Hive) drei ziemlich gute neue Drohnen: Calibration Drone, Computation Drone und Reclamation Drone. Besonders erstere ist eigentlich ein Muss, kann man sie doch discarden um seine Hand neu aufzuziehen und diese dann ggf. in viele neue Downloads zu verwandeln! Mit der Computation Drone können die Borg nun endlich auch ihr Cunning erhöhen, wenn auch nur um 1. Die Reclamation Drone dagegen kann ähnlich wie Odo einen im Mission Attempt sterbenden Borg retten und diesen auf das eigene Drawdeck legen – damit kann man sogar für einen erfolgreichen Probe sorgen!
Die
Cardassianer erhalten einen vor allem einen neuen Dukat (Liberator and Protector), Elim Garak (Plain, Simple Tailor) sowie eine neue Persona von Dukats Tochter Tora Ziyal (Beloved Daughter). Dukat ist als Gul for free am Central Command spielbar und verfügt über die üblichen Skills, lässt aber beim Lösen einer Mission den Gegner die obersten drei Karten seines Decks discarden. Der neue Garak verfügt wieder einmal über Obsidian Order (in der 2E Intelligence) sowie über Diplomacy, Programming und Treachery, kommt aber als besonderes Merkmal durch das Discarden eines Personnels von der Hand im Todesfall auf die eigene Hand statt in den Discardpile. Wirklich überragend ist aber Tora Ziyal, die als eine Art permanentes Mutation genutzt werden kann, denn wenn sie durch ein Dilemma gestoppt wird, kann man eine Karte von der Hand abwerfen, um eine neue zu ziehen. Also einfach ein entsprechendes Wall-Dilemma selfseeden und bei Bedarf die Hand mutieren lassen! Sonst gibt es noch ein paar nicht nennenswerte Personnel, unter denen jedoch Mavek hervortritt: Spielt man ihn, so kann man sich ein beliebiges Equipment downloaden, sofern man einen Nicht-Cardassianer an der entsprechenden Mission hat.
Die wahrlich meisten rückwärtskompatiblen Personen erhält auch hier wieder das
Dominion. Eine gute Wahl sind die drei Vorta Keevan (Conniving Liar), Kilana (Dissembling Envoy) und Weyoun (Loyal Subject of the Dominion) allemal, denn ihre Special Skills können überzeugen: Keevan erlaubt ähnlich Deyous aus Rules of Acquisition das Ziehen einer Karte beim Spielen eines Jem’Hadar (allerdings auch dem Gegner), Kilana ermöglicht eine eigene Deckmanipulation, wenn genug Changelings anwesend sind und Weyoun darf entsprechend der Anzahl der benutzen Skills Karten ziehen, wenn er eine Mission zu lösen hilft. Interessant sind des weiteren noch Remata’Klan als eine Art Bodyguard für wichtige Dominion-Personnel (er kann über Defend Homeworld gedownloadet werden und ein Dominion-Personnel vor einer Random Selection schützen, falls er selbst davon betroffen werden kann) sowie die beiden Support Personnel Odera’Klen und Rak’tazan, die neue Möglichkeiten für die Nutzung der Kombo Assign Support Personnel und Dominion War Efforts bieten. Anthroplogy und und Security sowie Astrometrics und Officer sind dabei durch hilfreiche Skills für bestimmte Missionen oder hindernde Dilemmas des Gegners...
Für die
Föderation gibt es ebenso eine Handvoll neue Personnel, wie B’Elanna Torres, Creative Engineer. Sie ist durch Quark’s Isolinear Rods downloadbar, verfügt über ein Maquis Icon und zwingt den Gegner beim Discarden einer Karte von der Hand dieses zufällig zu tun – die ideale Ergänzung für den Shape-Shift Inhibitor also, denn nun darf sich der Gegner nicht mehr aussuchen, welches Personnel in den Ablagestapel wandert! Witzig ist sonst nur die Kombination zwischen Jack (Maladjusted Misfit) und Patrick (Idiot Savant), mit der sich jede Runde eine Karte von der gegnerischen Hand unters Deck befördern lässt. Sarina Douglas (Catacleptic Conundrum) unterstützt diverse Carddraw-Mechaniken, indem sie eine Karte von der Unterseite des Decks zur obersten Karte machen kann.
Die
Ferengi haben immerhin zwei neue Personel erhalten, nämlich neue Versionen von Quark und Rom. Beide sind über Quark’s Bar downloadbar bzw. for free spielbar und erlauben das Nutzen zusätzlicher Skills, wenn weitere Dissidenten anwesend sind. Da dies in der 1st Edition aber besonders für die nicht über einen Treaty verfügenden Ferengi schwer ist, können die beiden leider auch überzeugen.
Dafür haben die
Klingonen nicht zu unterschätzende neue Personnel erhalten, jedoch nur zwei, die es verdienen, hier genannt zu werden: Der erwachsende Alexander Rozhenko (Good Luck Charm) erlaubt das Ziehen einer Karte in jedem gewonnenen Weltraum-Kampf und Martok (Leader of Destiny) erhöht die Attribute der anwesenden Klingonen mit Honor um +1, wenn man auf dem Tisch eines der rückwärtskompatiblen Events mit dem Keyword Assault oder Manöver liegen hat. Da es davon im 2E Basisset einige gibt (z.B. A Chance for Glory, BaH!) eine durchaus sinnvolle Verstärkung, da Martok obendrein noch als Captain der Rottaran (aus The Dominion) fungiert und als Chancellor for free in der Great Hall reportet oder per Going to the Top gedownloadet werden kann.
Während es bei den
Non-Aligneds diesmal nichts bewegendes gibt, erhalten die
Romulaner wertvolle Hilfe durch die beiden Tal Shiar Personnel Karina (Intelligence Analyst) und Ruwon (Intelligence Analyst), die im Falle eines im Mission Attempt gestoppten Romulaners zusätzliche Skills bzw. höheres Cunning erhalten, wenn man eine Karte von der Hand abwirft. Beide sind am Continuing Committee (RoA) for free spielbar und erhalten durch Praetor Neral aus Holodeck Adventures ein zusätzliches Security. Auch der neue Pardek ist als Senator for free spielbar (im Office of the Proconsul aus DOM) und erlaubt das Ansehen der obersten vier Karten des gegnerischen Decks, wenn man ihn zusammen mit einem gegnerischen Personnel hat und auf die Hand nimmt. Befindet sich unter den aufgedeckten Karten eine Person, so darf man diese discarden, was diversen Strategien vorbeugt, bei denen eine wichtige Person auf das Drawdeck gelegt wird (z.B. Data, Keep Dealing).
Schiffe
Bei den Schiffen gibt es nur die vier Exemplare Modern Galor für die Cardassianer, die Tenak’Talar für das Dominion, eine neue I.K.C. Pagh sowie die Soterus für die Romulaner. Interessant sind eigentlich nur die Tenak’Talar, die einem stets 10 Punkte gibt, wenn man sich an einer gegnerischen Mission befindet und der Gegner gerade in einem Mission Attempt gescheitert ist, sowie die Pagh, die die Range aller gegnerischen Schiffe um –1 verringert, wenn sie sich auf Engage Cloak (das 1E Objective aus DOM) befindet. Mit dem Premiere Kargan verfügt sie gar über einen Matching Commander und kann so mithilfe des Captain’s Log schnell und überrschand den Gegner angreifen. In Kombination mit den rückwärtskompatiblen Punkte-Events aus dem 2E Basisset also eine weitere starke Karte für die Klingonen.
Somit wären wir am Ende dieser Übersicht über die wichtigsten rückwärtskompatiblen Karten aus dem aktuellen Set Call to Arms angelang, und auch wenn die Quantität gesunken ist, sind viele neue Karten doch sehr hilfreich für bestehende Strategien oder bieten Anlass, mal wieder etwas neues auszuprobieren. Lasst also die 1st Edition nicht sterben und nutzt neue Ideen mit neuen rückwärtskompatiblen Karten!