STRATEGY

1st Edition Strategy


Diplomatische Ouverture

Jeder kennt sie, jeder hasst sie: Die scheinbar unbesiegbaren Föderationsdecks im 1st Edition Turnierumfeld, die sich durch Barzan Wormhole Drops und DQSS unaufhaltsam über das Spielfeld ergießen und kaum zu stoppen sind. Doch sie haben eine Schwäche, die erst durch Deciphers neuestes Kartenset – die 2nd Edition – zutage tritt, denn viele der in solchen Decks benutzen Personnel sind Diplomaten. Warum eine Schwäche, mag man sich fragen, helfen doch gerade Diplomaten an vielen Dilemmas vorbei zu kommen...
click to enlargeDoch eine der 194 rückwärtskompatiblen Karten ändert das ganze schlagartig, denn das neue Event Diplomatic Ouverture macht jede Nutzung eines Diplomaten zu einem zeitraubenden Akt der Höflichkeitsfloskeln – im Spielsinn ausgedrückt bedeutet dies, dass bei jeder Benutzung der Skills einen derartigen Personnels eine Karte aus der Hand abgelegt werden muss! Auf einmal bedeutet jedes Personnel mit Diplomacy im Deck den potentiellen Verlust zahlreicher Handkarten, kann man durch Diplomatic Ouverture doch sonst nicht einen ihrer Skills benutzen. Schon auf den ersten Blick kommen einem so zahlreiche Möglichkeiten dieses Event mit anderen Strategien zu kombinieren in den Sinn, worauf in diesem Beitrag eingegangen werden soll.

Erste Frage ist natürlich wie man Diplomatic Ouverture auf die gegnerischen Missionen bekommt, muss man doch selbst einmal mit einem Föderations-Diplomaten dort gewesen sein. In der 1st Edition stellt sich das ungleich schwerer als in der 2nd Edition dar, muss man doch erst die Spaceline entlang fliegen oder sich gar in einen anderen Quadranten begeben, um zum Gegner vorzudringen. Zwei grundverschiedene Varianten seien hier vorgestellt:

KLASSISCH

click to enlargeDie klassische Variante ist ein Wortspiel im doppelten Sinne, bezieht es sich doch auf die Nutzung der häufig anzutreffenden Time Location Halkan Council samt klassischer Enterprise aus dem Spiegeluniversum. Dazu benötigt werden zwei Missionen aus dem Mirror Quadranten (auf jeden Fall Mine Dilithium sowie Disrupt Alliance oder Search for Rebels zum Downloaden einer Emblem-Karte samt The Art of Diplomacy), der Halkan Council sowie die dadurch downloadbare I.S.S. Enterprise. Außerdem muss man zwei Space-Time Portals (OTSD) auf dem Tisch haben, von denen eines auch durch ein Temporal Micro-Wormhole (VOY) gedownloadet werden könnte. Sobald das Spiel beginnt holt man sich mit der I.S.S. Enterprise einen James Tiberius Kirk und nimmt das ganze Schiff durch eines der Space-Time Portal auf die Hand. Sodann spielt man das Schiff durch das zweite Space-Time Portal an eine beliebige Mission, irgendwo im gegnerischen Spielbereich! Durch das zuvor aufgedeckte The Art of Diplomacy erhält James Tiberius Kirk nun Diplomacy und erlaubt das Ausspielen einer Diplomatic Ouverture. Da man zu diesem Zeitpunkt noch kein Cardplay verbraucht hat kann das Event ganz normal von der Hand gespielt werden. Außerdem bestände die Möglichkeit durch die Nutzung des Effektes der Karte Delta Quadrant Spatial Scission (VOY) zwei weitere Cardplays zu erhalten um ein zusätzliches Diplomatic Ouverture zu spielen, nachdem die Enterprise eine Mission weiter geflogen ist. Durch das Interrupt Parallax Arguer (QC) könnte man evtl. noch mehr Events spielen, ebenso durch eine Kombination von Cyrus Redblock und dem Holoprogram: The Office of Dixon Hill (HA). Auch ein Download der Diplomatic Ouverture durch Vic Fontaine (HA) wäre denkbar.
Vorteil dieser Strategie ist die zusätzliche Möglichkeit sich mit James Tiberius Kirk ein Tantalus Field zu downloaden und so gezielt bestimmtes Personnel des Gegners zu töten, je nachdem was gerade Sinn macht also Diplomacy oder auch nicht-Diplomay Personnel. Schwachpunkt sind die geringen Attribute des Schiffes was es leicht angreifbar durch gegnerische Schiffe macht, denn schließlich ist diese Strategie nicht nur gegen reine Föderations-Decks, sondern auch gegen jedes andere Deck möglich. Eine Abhilfe könnte hier das Equipment Ablative Armor (HA) sein, welches man zusammen mit dem Schiff zu Beginn durch das Space-Time Portal reporten könnte, verfügt es doch über ein Alternate Universe Symbol. Leider gibt es hierzu kaum eine elgenante Möglichkeit es gezielt auf die Hand zu bekommen, weswegen sich nur ein Platz im Q’s Tent (QC) anböte. Weitere Problem könnte sein dass der Gegner einem den Space-Time Portal Drop durch dessen Temporal Micro-Wormhole nullifiziert, hier würde nur das Spielen einer Revolving Door (AU) für Sicherheit sorgen.

MODERN

click to enlargeGanz anders, in der der Spielweise der Diplomatic Ouvertures aber gleich ist die moderne Variante. Hierzu seedet man die Delta-Mission Liberation samt einem Caretaker’s Array (VOY) und der U.S.S. Dauntless (TB). Zusätzlich wird ein Außenposten benötigt (am besten der Vidiian Outpost (VOY), der durch The Vidiian Sodality das Mixen mit anderen Affiliations erlaubt), an dem man durch Assign Mission Specialists (FC/VOY) zwei beliebige Non-Aligned Mission Specialists mit Staffing-Icon zum Besetzen der Dauntless reportet. Schlussendlich holt man sich mit dem Premiere Sarek durch Assign Support Personnel (TwT) einen Föderations-Diplomaten auf die Dauntless, die aber zuvor in den Föderations-Modus gewechselt werden muss. Diese drei Personnel können das Schiff mit einer Range nun fliegen und erreichen so im Delta-Quadranten meist jede Mission in Kürze. Spielt der Gegner dagegen in einem andere Quadranten kann man sich einfach durch den Special Download für den Quantum Slipstream Drive (TB) einmalig in einen anderen Quadranten versetzen!
Vorteil hierbei ist dass man mit der Dauntless über ein wesentlich besseres Schiff verfügt und im beliebten Delta-Quadranten startet, sich also in etwa der Hälfte der Fälle nichtmal in einen anderen Quadranten begeben muss. Siedelt mal sein eigenes Deck auch dort an so zieht man gleich doppelten Nutzen aus dem geseedeten Caretaker’s Array. Desweiteren kann man das ganz leicht mit einem Holoprogram: The Fortress of Doom (HA) kombinieren, womit man dem Gegner das Attempten einer Mission komplett verweigern könnte, wenn man sich einen Chaotica downloadet und der Gegner kein Holprogramm oder Captain Proton dabei hat. Als Nachteil kann man den höheren Aufwand an Seedkarten betrachten, der mit fünf (bzw. sechs mit dem Fortress of Doom) gegenüber drei (bzw. nur zwei bei weiterer Nutzung des Temporal Micro-Wormhole) zu Buche schlägt. Einen weiteren Nachteil gibt es kaum, lediglich der Verzicht auf eine sinvollere Nutzung der Missionsspezialisten und des Support Personnel wäre hier zu nennen.


click to enlargeAllgemein eröffnen die obigen beiden Varianten eine Vielzahl weiterer Kombinationen mit anderen Karten, insbesondere natürlich Dilemmas, die Diplomaten zum Überkommen erfordern. Insbesondere die drei Wall-Dilemmas Implication (VOY), Shaka, When the Walls Fell (PE) und The Clown: Guillotine (HA) können es dem Gegner schwer machen, und auch das neue Dilemma Tense Negotiations (2E) erfüllt hier seinen Zweck. Vor allem aber Implication kann zusammen mit dem zuvor erwähnten Cyrus Redblock (HA) zu einem schier unüberkommbaren Hindernis werden, hat man auf seinem Schiff dann noch einen Khan (TMP) können Föderations-Gegner ohnehin nur attempten wenn sie irgendeinen Kirk dabei haben.
Bleibt zum Schluss noch der Hinweis dass man dem Gegner nicht nur Karten entzieht indem er diese durch Benutzung seiner Diplomaten ablegen muss, wie es sogar im Falle eines Chakotay an einer Ancestral Vision geschieht. Auch eine zusätzliche Verkleinerung der gegnerischen Hand kann es diesem unmöglich machen überhaupt noch sein Personnel zu nutzen. Beispiele wären die Referee-Karte Containment Field (VOY), auf die bei jedem Beispiel Download eine Karte von der Hand platziert werden muss, oder aber Kal-Toh (VOY) und Telepathic Alien Kidnappers (PE) zum Discarden bestimmter Kartentypen. Alles in allem also eine starke Strategie gegen bislang übermächtige Decks, und in der richtigen Kombination mindestens ebenso wirksam!

Jaglom Shrek