STRATEGY

Draw & Manipulate - Die Extended Hexany als dynamische Drawengine

Dieser Beitrag lehnt sich an einen auf WNOHGB erschienenen Artikel von Olav Rokne an, der in diesem den Ausdruck Hexany für die damals sechs Deckmanipulations-Interrupts prägte.

Jeder kennt das Problem zum richtigen Zeitpunkt die richtige Karte in der Hand haben zu wollen, und die Schwierigkeiten die man damit hat. Sicherlich kann man mit Handshake, Kivas Fajo – Collector, War Council oder Guardian of Forever zahlreiche Karten ziehen, doch bleibt man dabei immer an die Beschränkung gebunden die obersten Karten seines Draw Decks zu ziehen und dabei nicht über 12 Handkarten kommen zu dürfen, denn ansonsten droht einem mit Scorched Hand der Verlust selbiger. Weiterer Nachteil ist dass die klassischen Varianten mit Kivas Fajo – Collector und War Council den Cardplay verbrauchen und selbst wenn sie per DQSS gespielt werden erst nach dem eigentlichen Cardplay benutzt werden können, womit sie z.B. für Caretaker Drops eher ungeeignet sind. Und auch wenn man mit Obelisk of Masaka und Masaka Transformations seine Hand austauschen kann bleibt ein ganz großes Problem: Hat man entweder die Hand voll von diesen Karten oder gar keine auf der Hand so sieht es übel mit der Drawengine aus...

Abhilfe schafft hier eine dynamische Drawengine, die nicht nur auf das bloße Ziehen von Karten aus ist, sondern ebenso Drawdeck, Discardpile und Hand miteinander verbindet. Allgemein spricht man hierbei von einer Deckmanipulations-Engine, für deren effektives Optimum sich die Bezeichnung Hexany eingebürgert hat, da sie damals (Stand Holodeck Adventures) aus sechs Karten bestand. Mit The Motion Pictures hat das Type I Format jedoch noch eine weitere Karte dieser Art hinzugewonnen, weswegen hier in Zukunft von der Extended Hexany gesprochen werden soll.
Grundlegende Eigenschaft der Extended Hexany ist dass es sich bei allen Karten um Interrupts handelt, sie also vor dem eigentlichen Cardplay gespielt werden können. Weiter bieten sie neben der Möglichkeit zahlreiche Karten zu ziehen vor allem auch jene, Karten aus dem Discardpile zurück ins Drawdeck oder in die Hand zu bekommen oder einfach einzelne Handkarten auszuwechseln.

All Threes
Hiermit schafft man neben einem excellenten Carddraw von effektiv 3 Karten die Möglichkeit das Drawdeck um 6 Karten zu verkleinern, und zwar auf Kosten nur einer einzigen Handkarte. Dabei ist es zwar von Vorteil einen Data im Spiel zu haben (z.B. Carlos über Quark’s Isolinear Rods, Sherlock Holmes durch das Holoprogram: 221B Baker Street oder Commander Data über Holodeck Door), jedoch nicht unbedingt notwendig. Somit discardet man 4 Karten um 3 zu bekommen und hat letztendlich 2 Karten mehr auf der Hand als zuvor.

Beyond the Subatomic
Mit Beyond the Subatomic kann man gezielt nach einen Kartentypen im Deck suchen.Braucht man ein Barzan Wormhole sagt man Doorway, benötigt ein Schiff wird man es bekommen und benötigt man einfach nur wieder die Möglichkeit auf eine weitere Manipulation von Hand und Deck so sagt man Interrupt, und zieht hoffentlich eines der benötigten Extended Hexany Bauteile. Für die Kosten einer Handkarte erhält man einem Download ähnlich eine bestimmte Karte auf die Hand und bringt zahlreiche Karten die den Discardpile, von wo sie durch anderen Elemente der Extended Hexany gezielt auf die Hand geholt werden können.

Data, Keep Dealing
Seinem Gegenpart All Threes recht ähnlich muss man hier insgesamt 4 Karten discarden um 3 zu erhalten, jedoch mit dem Vorteil dass man diese drei Karten gezielt aus dem Discardpile suchen kann. Hiermit wird besonders stark der Aspekt der Einbeziehung des Discardpiles in den Spielablauf betont, da man aus diesem somit gezielt jede benötigte Karte hervorholen kann, die man durch weitere Methoden einfach aufzieht. Die Handgröße wird dabei zugunsten zukünftiger Handgüte um eine Karte reduziert.

Mutation
Für die Kosten zweier Handkarten kann man mit Mutation zwei Karten zu ziehen, womit diese Karte eigentlich nie im Weg ist. Zwar bringt sie einem keinen Handvorteil in Form von zusätzlichen Karten, jedoch kann man die Güte der Hand damit wesentlich aufwerten. Eine weitere Funktion besteht darin für die Kosten zweier Karten (Muation selbst und eine weitere Handkarte) zwei Karten aus dem Discardpile ins Drawdeck zu mischen. Dieses ist allerdings nur sinnvoll wenn sich die entsprechenden Karten downloaden lassen oder das Drawdeck sehr klein ist, da man ansonsten nur den direkten Zugriff darauf verliert.

Palor Toff – Alien Trader
Schon immer war der Palor Toff – Alien Trader eine spielwichtige Karte in jedem Deck, im Zusammenhang mit der Extended Hexany ist er das wichtigste Element um gezielt an bestimmte Karten heranzukommen. Für die Kosten gerade einer Handkarte ist es mit ihm möglich fast jede beliebige Karte aus dem Discardpile auf die Hand zu bekommen, was insbesondere in Verbindung mit All Threes und Beyond the Subatomic sehr stark ist. Besonderer Vorteil ist dass man ihn beliebig oft pro Runde nutzen kann, was es einem erlaubt theoretisch die komplette Hand gezielt auszustatten!

Smooth As An Android’s Bottom
Mit dieser Karte ist es de facto möglich für die Kosten lediglich einer Handkarte bis zu 3 Karten zu ziehen. Zwar werden hierbei vorhandene Personnel discardet, jedoch ist die Verwendung in der Extended Hexany sehr sinnvoll, da man so leicht an die anderen Elemente herankommt. Eine Kombination mit All Threes ist zwar nicht möglich, und auch Palor Toff kann die discardeten Personnel nicht zurückholen, jedoch kann man hier mit Data, Keep Dealing oder Mutation ansetzen. Effektiv liegt der Handgewinn zwischen –1 und 2 Karten.

The Power
Auf den ersten Blick ist The Power keine starke Karte, jedoch hat sie einige Vorteile. So kann man auf Kosten insgesamt zweier Karten bis zu 3 Karten vom Drawpile ziehen, wobei man mit The Power eine Handkarte sowie eine Karte aus den gezogenen drei Karten opfern muss. Damit erhält man allerdings effektiv eine Karte mehr auf die Hand, womit man durchaus verschmerzen kann dass der Gegner eine seiner Wahl dicardet – läßt sich diese doch ggf. durch Palor Toff – Alien Trader, All Threes oder Mutation zurückholen. Weiter kann man The Power auch einfach discarden um es gegen eine andere Karte auszutauschen oder aber zwei Karten ziehen und eine nach Wahl discarden, womit sich zwar nicht die Größe der Hand, dafür aber deren Güte erhöhen läßt.

Um die Extended Hexany in das eigene Deck einzubauen muss das Deck an sich nicht sonderlich angepaßt werden. Sicherlich sind ein Data in Bezug auf All Threes und eine Kes in Hinsicht auf Beyond the Subatomic hilfreich, eine Fokussierung auf Youth Personnel böte eine alternative Anwendung für Smooth As An Android’s Bottom und Promenade Shops würde in vielen Fällen einen weiteren Carddraw bedeuten, jedoch funktioniert das Konzept auch so - sogar die Borg können dank Data, Keep Dealing in puncto Proben davon profitieren!
Allgemein sollte die Hexany etwa ein Drittel des Decks beanspruchen, die Verhältnisse der einzelnen Elemente im Deck dürften dabei in etwas gleich sein für jedes Deck. Neben Beyond the Subatomic als wichtigstem Element sollte man einen Schwerpunkt auf die Top-Karten All Threes, Data, Keep Dealing und Palor Toff – Alien Trader legen. Die Karten Mutation, Smooth As An Adroid’s Bottom und The Power dienen dabei als Unterstützung, wobei man durchaus auch auf mehr Mutations zugunsten eines stärkeren Austauschs an Handkarten setzen kann. Ergänzend sollte man ein bis zwei Isomagnetic Desintegrators einbauen, um den Discardpile bei Bedarf gegen das Drawdeck zu auszutauschen, ein I Just Love Scanning For Life-forms kann in der Flut der Karten helfen dringend an benötigtes Personnel heranzukommen.
Angenommen man spielt mit einem 90 Karten-Deck (im Beispieldeck 92), so empfiehlt es sich die Extended Hexany auf 30 Karten (29) auszulegen (jede dritte Karte), was einem unter normalen Umständen etwa zwei der Elemente auf die Starthand bringt. Da man zu Beginn erstmal an zusätzliche Karten herankommen muss, sollte neben einer herkömmlichen Drawengine wie Kivas Fajo – Collector insgesamt etwa die Hälfte der Extended Hexany aus All Threes (7), Smooth As An Android’s Bottom (3), The Power (0) und Mutations (3) bestehen, um eine gute Chance zu erhalten diese auf die Starthand zu bekommen - mit den Mutations sollte man mindestens eine dieser Karten auf der Starthand haben um entweder direkt All Threes spielen zu können oder über weitere Carddraws an dieses Interrupt heranzukommen. Mit einem knappen Drittel Beyond the Subatomics (8) kann man gezielt nach einer Karte wie z.B. einem Schiff (5), einem Barzan Wormhole (4) oder einfach einem Kivas Fajo – Collector (5) suchen und zusätzlich dafür sorgen dass sich der Discardpile füllt und einem somit eine große Auswahl verschafft. Der Rest sollte zu etwa gleichen Teilen aus Data, Keep Dealing (5) und Palor Toff – Alien Traders (3) bestehen, mit diesen ist es in Verbindung mit den Mutations möglich nun die benötigten Karten aus dem Discardpile zu entnehmen, wobei es sich hier anbietet erst Data, Keep Dealing zu nutzen und die entsprechenden Karten dann mit All Threes (falls Data im Spiel), Mutation oder The Power auf die Hand zu ziehen.

Alles in allem ist es so möglich das Drawdeck gezielt nach den benötigten Karten zu durchsuchen, spielt man mit Barzan Wormhole oder DQSS so könnte man anschließend gar einen Isomagnetic Desintegrator spielen, sollte sich der größte Teil des Decks bereits im Discardpile befinden. Generell ist eine deratige Manipulation des Decks so jede Runde auf’s neue möglich, wobei man sich seine Kartenhand je nach Anteil der Mutations praktisch frei gestalten kann, was einen enormen Spielvorteil gegenüber konventionellen Drawengines bietet!

Jaglom Shrek