Es war einmal...
Lange Zeit war das Dominion eine Affiliation, die nur als "Staller" Rasse angesehen wurde weil ihr primäres Ziel Kämpfe waren - Siegesgedanken wurden als absurd abgestempelt. Das lag vor allem an gewissen Mankos:
- Die Founder haben allesamt gute Werte, jedoch fehlen ihnen wichtige Skills, wie etwa Astrophysics, Officer oder Stellar Cartography, ihre Integrity ist zudem unter aller Sau (Mir gelang einmal das Kunststück mit acht Personen nicht an einem Alien Parasites vorbei zu kommen).
- Die Vorta sind zwar gute Wissenschaftler, Medizinier und Diplomaten, jedoch weder stark noch dazu geeignet alleine durch Dilemma Combos zu fahren, da sie zwar gute, jedoch oft jeder die ähnlichen Skills hat ("Toll, Luaran ist eine neue Vorta und hat wieder mal Biology…").
- Die Jem'Hadar sind Kampfkreaturen - was sich auch an ihren Skills ablesen lässt. Massenweise Officer, Leadership, Security und dergleichen, doch fehlen Medizinier ebenso wie Wissenschaftler - da können auch hohe Integrität, Cunning und Strenght nicht hinwegtäuschen.
Zusätzliche gravierende Nachteile hat das Dominion in Form der White Deprivation, die einen dazu anhält ständig Tonnen von Equipment mitzunehmen, die fehlenden Missions Spezialisten, die ein Missionsolverdeck das mit nur 2 Missionen auskommt fast unmöglich machen, sowie der Gamma Quadrant, der nur eine einzige Dominion Mission beinhaltet.
Bis zu TwT gab es somit nur eine einzige Möglichkeit mit Dominion zu gewinnen - eine Kombination aus Vorta und Founder Deck, die for free auf der Heimatwelt im Gammaquadranten sehr schnell ins Spiel gebracht wurden um dort zu bleiben und in Ruhe Missionen per Spionagekarten zu lösen. Diese Variante hatte neben den mangelnden Skills noch das gravierende Problem noch schlimmer als die Romulaner an einer Goldstern Krankheit zu leiden - will sagen das das Dilemma "Ooops" einmal bereits zur Verzweiflung brachte (Keine drei Staff Icons im Deck…).
Die Zeiten ändern sich:
Was sich bereits mit TwT und Mirror Mirror andeutete war spätestens seit Voyager traurige Gewissheit - diese Taktik war zu langsam und ungeeignet schneller als der Gegner 100 Punkte zu machen. Das Dominion hatte dadurch wohl eine Identitätskrise - zum Kämpfen waren sie nun zu langsam, zum Missionslösen im eigenen Quadranten zu langsam und Schiffdrops beim Caretaker wegen der großen Schiffe mit hohen Besatzungsanforderungen (Battleship) oder der schlechten Reichweite (Attack Ships) sehr ungünstig zu spielen.
Für die letzte EM in Paris versuchte ich eine andere Strategie zu verfolgen - eine Drop Taktik im Alpha Quadranten die mit Barzan Wormhole und ohne Außenposten arbeitete und auf Missionslösen sowie Bonuspunkte abzielte.
Zwar war mein Klassement (nur siebenter Platz) nicht berauschend, jedoch lieferte mir diese Deckidee die grundlegende Struktur für weitere durchaus erfolgreiche Decks. Das Dominion war wiedergeboren.
Heutzutage gibt es im Wesentlichen zwei Möglichkeiten Dominion zu spielen, man sollte sich aber für eine Variante entscheiden, da es wichtig ist so schnell wie möglich sein Spiel aufzubauen. Eine Kombination aus beiden Varianten ist leider zu langsam:
Variante Nummer 1 - Founder/Vorta/NA:
- Man sucht sich die stärkeren Founder und Vorta und kompensiert die fehlenden oben erwähnten Skills mit Non Alignent Personen (Vorzugsweise aus dem Deltaquadranten um damit DQQS zu betreiben).
- Ins Spiel bringt man die Gesellen mittels Schiff Drop (wofür man entweder NA Schiffe oder große Dominion Warships verwendet) bei Caretaker oder/und Wormhole Negotiations.
- Um Bonuspunkte zu machen kann man z.B. mit Ultimatum arbeiten, besser jedoch mit 2x geseedeten Establish Dominion Foothold (1x je Quadrant) oder mit der zweiundsechzigsten Erwerbsregel die sich das ansonsten auch sehr gute Personal "Hanok" bequem downloaden kann
- Das Problem bei dieser Variante ist zum einen das richtige Verhältnis von Dominion und NA Personen, zum anderen aber die Geschwindigkeit - bei einer perfekten Hand schafft man sein Deck in sechs Runden im Spiel zu haben, zu langsam um international vorne dabei zu sein.
- Weitere Probleme sind die der typischen Dropdecks - mal hat man nur Schiffe in der Hand, dann wieder mal nur Personen und dann nur Kivas bzw. War Councils, sowie die mitunter lahme Anfangsphase (Ich hebe eine Karte, du bist).
- Diese Variante ist sehr interessant zu spielen, da das Dominion ideale Werte für War Councils mitbringt (Treachery x4 - he ich hab hier 15).
- Eine weitere gute Eigenschaft dieses Decktyps ist die quasi Unsterblichkeit der Vorta, die bei deren Tod sofort wieder downgeloaded werden können.
- Mit ein bisschen Tuning kann man sehr viel aus einem solchen Deck herausholen und ist durch die guten Schiffe und starken Foundern auch gegen Hirogendecks gewappnet.
Variante Nummer 2 - Jem'Hadar Deck:
- Die sicher interessantere Variante ist er seit HDA ermöglicht worden. Anstatt mit einer Station Erz zu verarbeiten, kann man bequem jede Runde ein Jem'Hadar Support Personal (Davon gibt es immerhin neun verschiedene) zu Deyos downloaden (Wobei dank Dominion War Efforts die ASP liegen bleibt), dasselbe unter die Jem'Hadar Shrouding legen, hebt dafür zwei Karten und hat gegen Speed Decks noch den Vorteil relativ einfach bei Missionsattempts den Gegner durch Personenkampf aufhalten zu können.
- Kombiniert man Deyos mit einem Schiffdrop mit Jem'Hadar zieht man wieder Karten, kann so relativ schnell Tonnen von Personal ins Spiel bringen, Karten heben ohne das man sein Cardplay für Kivas oder War Councils verschwenden würde sowie eine kampfstarke Truppe zusammenstellen.
- Spielt man additiv noch mit "Obidience brings Victory" kann man es durch den ASP (zwei Karten), den Schiffdrop (bei Barzan Wormhole bestenfalls vier Karten wegen Deyos) und dem eben genannten Interrupt (nochmals zwei Karten) auf summa summarum acht Karten bringen ohne ein Cardplay verbraucht zu heben.
- Mit dieser Variante ist ein schnelles Spiel möglich, jedoch muss man die fehlenden Skills wiederum mit nicht Jem'Hadar ergänzen (Wiederum vorzugsweise mit DQSS Personal).
- Die Breen, die zwar nette Variationen ihrer Bilder (vor allem was den Kopf angeht) aufweisen, sind jedoch spielerisch völlig abzuschreiben. Kampf ist out, höchstens Lam und Dar eignen sich als zusätzliche ASP (doch sollte eine gute Partie nicht mal für die neun Jem'Hadar ASP lange genug dauern).
Alles in allem ist das Dominion wieder eine sehr interessante Affiliation geworden die speziell durch HDA wertvolle Aufwertungen erhielt, jedoch nach wie vor an alten Mankos wie den fehlenden Missions Spezialisten leidet.
Hat man aber seine Personen zusammen ist das Dominion der Dilemmakiller schlechthin - nur bei "Firestorm" und "The weak will perish" ist höchste Vorsicht geboten.
Für extra schnelle Decks ist das Dominion also nach wie vor nicht geeignet, jedoch wird man in Zukunft wohl öfter eine Jem'Hadar Draw Maschine sehen.
Ob sich noch viel bei dieser Affiliation ändern wird - ich bezweifle das in Zukunft noch viel neues Dominion Personal erscheinen wird (Es sei denn mein Wunsch nach "Enhanced Dominion" wird endlich von Decipher erhört) - auf jeden Fall macht es Spaß die verschlagenste Affiliation schlechthin zu spielen, doch vergesst eines nie: "Man muss die Affiliation leben die man spielt"
Viel Erfolg mit den Schleimklumpen und den Süchtlern