Wir fahren zur DM!
Fakten & Tipps zur Deutschen Meisterschaft 2004
Nach Landesmeisterschaften und Territorial Open Championships gibt es eine Station auf dem Weg zur Europameisterschaft, die nicht nur für hartgesottene Profispieler ein absolutes Muss ist: Die Deutsche Meisterschaft öffnet Ende Mai ihre Pforten und stellt für jeden Spieler des Star Trek Customizable Card Games ein besonderes Erlebnis dar! Nirgendwo sonst treffen Spieler aus den verschiedensten Regionen Deutschlands aufeinander um gemeinsam um den begehrtesten nationalen Titel anzutreten und dabei auf neue Gegner und unbekannte Strategien zu stoßen. Die besten Decks der Turniersaison werden von national- wie international bekannten Spielern ins Rennen geschickt und doch ist besonders die Deutsche Meisterschaft immer für Überraschungen gut und manch Nachwuchsspieler kann mit einer erfinderischen Eigenkreation auf die obersten Plätze gelangen, um dort nicht nur die Luft des Erfolgs zu atmen sondern sich die Tricks der Topspieler abzuschauen...
Vom 21. bis 23. Mai finden die diesjährigen Meisterschaften wieder zentral in Kassel gelegen statt und ermöglichen so Spielern aus dem ganzen Land die Teilnahme. Um besonders neueren Spielern ein paar hilfreiche Fakten und Tipps zu liefern, sei in diesem Beitrag nicht nur auf die besonderen Veranstaltungen des DM-Wochenendes, sondern auch auf Vorbereitung, An- und Abreise sowie Übernachtung eingegangen. Auch für alte Hasen ist das Lesen also empfehlenswert, um nicht die eine oder andere Sache zu vergessen oder aus Unwissenheit nicht darauf vorbereitet zu sein!
Drei Tage DM – wozu?
Die Deutschen STCCG Meisterschaften sind in diesem Jahr erstmals als Dreitages-Event angelegt, um Spielern der 1st und der 2nd Edition eine Teilnahme an allen Veranstaltungen zu ermöglichen. Dabei wird die 1st Edition Meisterschaft bereits am Freitag um 12 Uhr in der Comic-Galerie stattfinden und unter der erfahrenen Leitung des langjährigen Kassler TD Carsten Weller ausgetragen. Das Turnier hat eine Dauer von vier Runden, nach der in einer Final Confrontation unter den beiden besten Spielern über den Siegertitel für die 1st Edition sowie eine Fajo Collection als Sonderpreis entschieden wird.
An den beiden folgenden Tagen finden die Turniere der Deutschen STCCG Meisterschaft im CVJM-Gebäude (direkt um die Ecke von der Comic-Galerie) statt. Wer am Finaltag der offiziellen Deutschen Meisterschaft für die 2nd Edition teilnehmen möchte, sich aber noch nicht durch die Landesmeisterschaften oder die deutschen Territorial Open Championships qualifiziert hat, kann seine Chance am so genannten Day 1 am Samstag nutzen, um in die Riege der Finalteilnehmer aufgenommen zu werden. Außerdem handelt es sich beim Day 1 um ein spezielles Maiden Voyage Turnier, auf dem auch bereits qualifizierte Spieler mitspielen können. Die 16 Byes für den Finaltag werden aber an die noch nicht qualifizierten Plätze weitergereicht!
Am Sonntag findet dann der Day 2, die eigentliche Deutsche Meisterschaft statt. Schon dabei zu sein ist eine besondere Erfahrung, denn umgeben von Landesmeistern und Territorial Open Championship-Gewinnern wird jedes Spiel zum Erlebnis und jeder Sieg zum Triumph! Nach sechs Runden kommen schließlich auch hier die beiden besten Spieler des Tages in eine Final Confrontation, auf der die Entscheidung über den Deutschen Meister 2004 fällt. Neben dem klangvollen Titel winken dem Sieger auch eine Qualifikation für die Europa- und die Weltmeisterschaft sowie exklusive Preise wie ein T-Shirt und eine 10th Anniversary Collection!
Maiden Voyage und Deutsche Meisterschaft
An dieser Stelle möchte ich ein wenig genauer auf die als Day 1 und Day 2 bezeichneten Turniere der Deutschen Meisterschaften eingehen. Manchen mag der Name Maiden Voyage für den Qualifikationstag bekannt vorkommen, andere werden ihn wahrscheinlich noch nicht gehört haben – denn das Maiden Voyage Format ist eines der exklusivsten Turnierformen der DGMA (
Decipher Game Management Authority) überhaupt! Insgesamt nur 15-20 Mal auf der ganzen Welt finden diese von Decipher mit zahlreichen Preisen, besonderen Turnierspielerpins und speziellen Siegerordnern unterstützen Turniere statt und stellen unabhängige Premiere Series Qualifikationsturniere dar. Diese vom Herr der Ringe TCG bekannte Turnierreihe befindet sich für das STCCG zur Zeit in Vorbereitung, aber für die Teilnahme an einem zukünftigen Premiere Series Finalturnier kann man sich schon jetzt auf dem diesjährigen deutschen Maiden Voyage Turnier qualifizieren!
Dazu erhalten die ersten acht Plätze zusätzlich Premiere Points, die bei der DGMA registriert werden. Eine bestimmte Anzahl dieser Premiere Points berechtigt später zum Antritt auf einem Premiere Series Event oder gar Invitational. Das Maiden Voyage dauert 6 Runden und wird durch eine Final Confrontation abgeschlossen, der Sieger dieser Final qualifiziert sich für die Weltmeisterschaft. Diese Qualifikation wird wie die 16 Byes zum Day 2 ggf. an nicht qualifizierte Plätze weitergereicht.
Am Sonntag ist es dann soweit und die Landesmeister, die Qualifikanten der Territorial Open Championships und die 16 Nachrückplätze des Maiden Voyage treten gegeneinander um den Titel des Deutschen Meisters an. Auch der Day 2 wird in sechs Runden ausgetragen, nach der eine Final Confrontation ansteht. Der Deutsche Meister qualifiziert sich zur Europa- und zur Weltmeisterschaft, der Vize-Meister noch zur Europameisterschaft am 13. Juni in Utrecht. Bereits qualifizierte Spieler reichen ihre Qualifikation an die nachfolgenden Plätze weiter.
Beide Tage der DM werden von der DGMA als höherwertige Turniere anerkannt und zählen im Rating darum doppelt so hoch wie normale Turniere. Damit haben gute Spieler die Chance sich an einem Wochenende in die Top 10 der Weltrangliste zu spielen, aber auch neuere Spieler können sich einen enormen Schub ersiegen, da man mit einem Rating unter 1600 auch bei sieglosen Spielen keine Punkte verlieren sondern nur im Falle eines Sieges Punkte dazu gewinnen kann. Also ran an die Karten und ein paar Deckideen entwickelt!
Vorbereitung: Deck, Deckliste und Ersatzkarten ...
Besonders große Mehrtages-Events verlangen ein gewisses Maß an Vorbereitung, möchte man nicht zuletzt an solchen Nichtigkeiten wie einem vergessenen Dilemmadeck scheitern. Oberste Priorität hat also ein funktionierendes Deck, welches man nach Möglichkeit vor der Deutschen Meisterschaft auf kleineren Turnieren oder einfach im Kreis von Freunden ein paar Mal testweise spielen sollte. Ganz wichtig ist auch, dass man sich neben den Tauschkarten (die einem auf Veranstaltungen mit vielen unbekannten Spielern gute Dienste erweisen können!) am besten eine kleine Sammlung von Karten mitnimmt, die man zwar erstmal nicht ins Deck nehmen möchte, die aber hilfreich sein könnten. Stellt man so im Gespräch mit anderen Spielern eine vergessene Karte im Deck fest oder erlebt am Day 1 eine böse Überraschung, weil man die fremden Gegner doch anders eingeschätzt hat, so kann man am Abend noch die eine oder andere Verbesserung vornehmen, das Deck rationalisieren oder neue Elemente einbauen. Notfalls kann man zwar besonders bei örtlich wohnhaften Spielern um Hilfe bitten, aber ein eigener Kartenbestand ist in derartigen Situationen stets von unschätzbarem Wert. Auch die Mitnahme eines alternativen zweiten Decks kann von Vorteil sein...
Ganz wichtig ist aber auch die Beachtung des Decklisten-Gebotes, denn auf allen Meisterschaftsturnieren wird von einem Spieler verlangt, eine komplette Auflistung seines Decks beim Turnierleiter abzugeben. Dafür stehen downloadbare
Vorlagen von der DGMA zur Verfügung, aber man kann seine Deckliste auch in anderer Form abgeben, z.B. als Ausdruck eines Deckdesigners wie
Garak.it. Einige Punkte sollte man jedoch beachten, damit der Deckcheck nicht zum Alptraum wird: Am besten maschinenschriftlich und alphabetisch sortiert am Vorabend anfertigen und die Anzahl aller einzelnen Karten sowie die Gesamtgröße des Decks Posten für Posten kontrollieren. Außerdem bei jeder kurzfristigen Änderung vor dem Turnier am besten das komplette Deck erneut checken, denn besonders derartige Änderungen führen meist zu fehlerhaften Decklisten. Und ein Fehler in der Deckliste bedeutet auf einem Meisterschaftsturnier stets den Verlust des vorangegangenen Spiels und ein offizielles Warning.
Da es sich schließlich um eine offizielle Nationalmeisterschaft handelt, ist auch der eigene Wohnort in Deutschland bzw. die deutsche Staatsangehörigkeit durch geeignete Dokumente nachzuweisen - also an den Ausweis o.ä. denken!
Anreise und Übernachtung
Hat man sein Deck und seine Ersatzkarten, genügend Decklisten-Vordrucke und das Reisegepäck zusammen, sollte man langsam mit der Reiseplanung und besonders der Organisation einer möglichen Übernachtung beginnen. Dabei ist zu beachten, dass die Veranstaltungen der Deutschen Meisterschaft trotz ihres frühes Starts um 11 Uhr (wobei dies bedeutet, dass man ab spätestens 10:30 anwesend sein sollte!) aufgrund der Dauer der zu spielenden Runden bis in den Abend gegen 20/21 Uhr reichen und eine Übernachtung in örtlichen Hotels oder der Kassler Jugendherberge einer nächtlichen Heimfahrt oft vorzuziehen ist. Besonders für kostenorientierte Spieler bietet sich dabei die
Jugendherberge Kassel an, die für knapp 20 EUR eine Übernachtung mit Frühstück offeriert. Dazu kommen einmalig pro Person evtl. 10 EUR für einen Jugendherbergsausweis, den man aber auch auf anderen Veranstaltungen wie der Celler Grand Prix Convention im September erneut nutzen kann. Mit einer Entfernung von nur etwa 10 min. zum zentral in der Innenstadt von Kassel gelegenen CVJM-Gebäude eine sinnvolle Alternative.
Für die An- und Abreise ist neben Beachtung der ausreichend frühen Ankunft vor Turnierbeginn und einer entsprechend dem Veranstaltungsende gewählten Rückfahrtzeit auch eine potentielle Fahrgemeinschaft mit anderen Spielern in Betracht zu ziehen. So ist die Fahrt nicht nur günstiger für alle Beteiligten, sondern macht gleich viel mehr Spaß und man kann schon im Vorfeld über die eine oder andere Strategie plaudern, womit man auch auf der Deutschen Meisterschaft für genug Gesprächsstoff und neue Bekanntschaften mit anderen Spielern vorsorgt...
In diesem Sinne – lasst uns zur DM fahren!