Man könnte ja meinen, mein Besuch als STCCG Ambassador in Österreich wäre als Folge auf diverse Forendiskussionen eine geschickte Inszenierung internationaler Einigkeit gewesen, aber tatsächlich hatte mich der dortige Ambassador Christian Wenger bereits auf der Europameisterschaft in Amsterdam herzlich zu sich nach Graz eingeladen. Zwar war damals noch eine Teilnahme am Grazer Season Finale (dem Abschlussturnier der jährlichen Grazer Meisterschaft) angedacht gewesen, doch nachdem mir dies aus Termingründen nicht möglich war, erneuerte Christian seine Einladung und so machten meine Freundin Sandra und ich uns in den Weihnachtsferien am ersten Tag des neuen Jahres auf den Weg nach Graz in der österreichischen Steiermark. Den Silvesterabend hatten wir aus diesem Grund auch von allzu großen Feierlichkeiten ausgenommen, um nicht den ersten Tag schon übermüdet zu sein.
So fuhren wir am kalten Neujahrs-Morgen mit der Bahn von Celle nach Hannover, um dort mit dem ICE gemütlich bis nach Linz (Österreich) zu reisen. Hatten wir während der Fahrt durch Bayern aus dem Speisewagen heraus begeistert die Schneelandschaften beobachtet (in Norddeutschland hatte es ja zu Weihnachten nicht geschneit), vermissten wir den Schnee während des Aufenthalts in Linz schmerzlich. Aber schon nach kurzer Fahrt mit dem Intercity in Richtung Graz wurden wir durch eingeschneite Bahnhöfe entlohnt und hofften natürlich, auch in Graz endlich mal etwas Schnee erleben zu können. Als wir dort nach etwa zehnstündiger Bahnfahrt eintrafen, war leider wieder aller Schnee verschwunden, doch die freudige Begrüßung unseres Gastgebers ließ uns den Mangel an Winterfeeling schnell vergessen.
Am Abend waren wir beide dann zu einem fantastischen Abendessen im Hause des Ambassadors geladen, welches seine Lebensgefährtin Petsi für und gezaubert hatte. Und da wir mit Christians Freundin eine sehr sympathische Österreicherin kennen lernten und uns alle gut verstanden, beschlossen wir, die folgenden zweieinhalb Tage in Graz zusammen zu verbringen. Und auch etwas neues lernten wir kennen, nämlich schwarzes Salatöl und Wasser mit Aroma! Kommt hierzulande so langsam Wasser mit Zitronengeschmack auf den Markt, so gibt es in Österreich zahlreiche verschiedene Geschmacksrichtungen wie Rosenblüte oder Essig-Apfel, während es sich beim Öl um original steirisches (Kürbis-) Kernöl handelte - beides in Deutschland bisher gänzlich unbekannt ...
Als sich der Abend dann dem Ende zuneigte brachte uns Christian mit dem Auto zum nahegelegenen Gasthaus, wo wir für die kommenden Nächte unser Domizil aufschlugen. Interessanterweise schienen wir zu dieser Jahreszeit die einzigen Gäste zu sein, denn eigentlich hatten die Herbergseltern Betriebsferien, was uns aber den Vorteil brachte, unsere Frühstückszeit für den nächsten Morgen frei bestimmen zu dürfen. Schließlich im Zimmer angekommen, fielen wir auch gleich ins Bett, welches zwar für mich arg kurz, aber sonst wie das ganze Zimmer auch urgemütlich war...
Tag 1 - Stadttour durch Graz
Der Tag begann gut, denn es hatte in der Nacht zu schneien begonnen und alles was weiß! Natürlich wollten wir als erstmalige Besucher in Österreich nicht nur auf einem Turnier spielen, sondern auch etwas von Graz zu sehen bekommen. So holte uns Christian nach unserem reichlichen Frühstück in der Gaststube mit dem Auto ab und fuhr uns in die Stadt, denn wir residierten außerhalb von Graz im Vorort Judenstadt. Mit unserem frisch ernannten Stadtführer besuchten wir als erstes das örtliche Schloss und wanderten durch den verschneiten Park, wo uns bei Eiseskälte eine Herde Pfaue (u.a. sogar ein Albino-Pfau!) sowie Eichkatzel begegneten, wobei es sich um Eichhörnchen handelt. Wir erfuhren von Christian auch, dass Graz im Jahre 2003 Weltkulturstadt war und freuten uns auf zahlreiche Attraktionen, die wir dadurch zu sehen bekommen sollten.
Da die Grazer Innenstadt nur wenig Parkplätze aufweist, entschieden wir uns mit der Straßenbahn in Richtung Kulturhaus zu fahren. Dieses befindet sich inmitten von Graz direkt am Uhrberg, auf dem sich auch das Grazer Wahrzeichen - der Uhrturm - befindet. Diesen wollten wir natürlich erklimmen, bestaunten vorher jedoch das modern gestaltete Kulturhaus (welches aufgrund seiner Form und seiner abendlichen Beleuchtung das freundliche Alien genannt wird) und pilgerten zur Muhr-Insel. Die Muhr-Insel wurde als künstliche Stahlkonstruktion inmitten der Muhr errichtet und beherbergt ein kleines Café - da jedoch keine Plätze mehr frei waren, machten wir uns auf den Uhrberg zu bezwingen. Vor die Wahl gestellt, entweder mit einer kleinen Bergbahn, über steile Treppen oder durch einen Schacht im Berg selbst hinauf zu gelangen, entschieden wir uns schnell für eine Bergstollenwanderung vorbei an Höhlen und einer kleinen Kapelle, die jedoch an einem Fahrstuhl mitten im Berg endete, mit dem wir die letzten 50m Distanz in die Höhe fuhren.
Oben angekommen genossen wir einen Kaffee und lernten wieder etwas neues kennen, denn in Österreich wird zu einem Kaffee stets auch ein Glas Wasser serviert (was daran liegt, dass das Koffein dem Körper das Wasser entzieht und man darum wieder Flüssigkeit zuführen muss). Danach folgte ein Besuch beim Uhrturm, zu dem die Grazer witzigerweise eine Kopie aus schwarzem Metall konstruiert und hinter dem Turm aufgestellt haben, was von unten wie ein Schatten des Turmes aussieht - da muss man erst mal drauf kommen!
Anschließend führte uns unser persönlicher Stadtführer weiter auf den Berg hinaus und wir konnten das verschneite Graz von oben betrachten, was uns zum ersten Mal die Ausmaße der zweitgrößten Stadt Österreichs verdeutlichte. Auf dem Berg begegneten wir auch der Liesl, dem Türkenbrunnen und dem Hackher-Löwen, drei weitere Wahrzeichen die uns Christian auch erklärte: Die Liesl ist die Glocke in einem kleinen Turm auf der Spitze des Berges, während in den Türkenbrunnen laut Legende die türkischen Kämpfer aus früheren Kriegen gestürzt wurden. Einen ebenso kriegerischen Hintergrund hat auch der aus Kanonenkugeln gegossene Löwe, der an den General Hackher erinnert, der den Berg Anfang des 19. Jahrhunderts gegen einfallende Franzosen verteidigte...
Hinunter ging es dann mit der Bergbahn und wir wanderten weiter in Richtung Stadtzentrum, wo uns Christian in den Krebsenkeller führte, wo wir ein zünftig steirisches Mahl genossen, was auch sehr mundete (wenn Sandra und ich auch unsere Teller nach der Hälfte tauschten). Weiter ging es dann zum Rathaus, vor dem sich sogar noch ein paar Weihnachtsmarkt-Stände befanden und wir uns mit ¼ Liter Maroni eindeckten - dem Äquivalent zu einer Tüten Maronen (Esskastanien). Vorbei an zahlreichen sehenswerten Gebäuden und durch so manche romantische Gasse gelangten wir schließlich ins Hoppala, ein Café aus Christians Jugendzeit, wo es ausgezeichnete Capuccinos mit Rum-Sahne gab!
Vorbei an der 9A-Gasse (wegen des neunmalig aufretenden Buchstabens A in Abraham-a-Santa-Clara-Gasse) ging es über den Ufolandeplatz (ein mit Lampen im Erdreich beleuchteter Platz), das Opernhaus samt Grazer Freiheitsstatue (die Freiheitsstatue aus Stahlgitter) und merkwürdig aussehenden Telefonzellen (als ob sie gepanzert wären, dafür aber in Knöchelhöhe aufhören und einem der Wind um die Füße weht...) zu einer weiteren ungewöhnlich Attraktion: Neben einer etwa 15m hoch auf einer Säule thronenden Goldstatue stand ein gläserner Fahrstuhlschacht, wo man für einen Euro mit dem Fahrstuhl auf Sichthöhe mit der goldenen Statue fahren konnte!
Auf dem Rückweg kamen wir noch am Grazer Oskar (dem Mittelpunkt von Graz) vorbei und fuhren mit der Straßenbahn zurück zum parkenden Auto. Zuhause bei Christian, dem wir für seinen unermüdlichen Eifer als Stadtführer ganz herzlich dankten um ihm große Zukunftschancen in diesem Metier prognostizierten, tischte uns Petzi wieder ein umwerfend gutes Abendessen auf und wir sahen uns ein Video von der Europameisterschaft in Amsterdam an, welches hoffentlich wie auch die restlichen Videos der Grand Prix Convention in Zukunft mal veröffentlicht werden wird... Spät in der Nacht wagten Christian und ich in der Küche noch ein kleines Testspiel vor dem Turnier am nächsten Tag, welches spannend verlief und knapp zu meinen Gunsten endete. Leichtes Spiel sollte ich auf dem Turnier also nicht haben...
Tag 2 - Turnier unter Österreichern
Es war soweit, Sandras und mein erstes Turnier in Österreich stand an! Schon gespannt auf die lokale Spielweise und auf das neue Deck des Topspieler Stefan Slaby (vor dessen Kreation ich von Christian bereits am Vortag eindringlich gewarnt wurde) wurden wir wieder von unserem Gastgeber vom Gasthaus abgeholt, fuhren aber erst einmal zum Grazer Saturn-Center, wo ein alter Bekannter arbeitete: Christian Cencic, manchen sicherlich noch bekannt von der EM 2001 und der ersten Grand Prix Convention. Zusammen gingen wir noch flugs einen Kaffee trinken (natürlich mit einem Glas Wasser dazu!) und ich machte die erste Bekanntschaft mit einem Bankomaten - ein Geldautomat, wobei in Österreich anscheinend weniger Falschgeld kursiert, denn der Bankomat spuckte fröhlich 100 EUR Scheine aus (na ja, soo viele waren es auch wieder nicht *g*). Nach einem netten Plausch mussten wir auch schon weiter und trafen wenig später am Turnierort ein, diesmal AUSNAHMSWEISE das Gasthaus Scharr. Nach einigem Tischerücken stellte Christian seinen Laptop auf und begann mit der Eingabe unserer Daten, denn - und das ist der erste Unterschied zu Turnieren in Deutschland - man arbeitet in Österreich vollelektronisch mit einer Turniersoftware. Was mir auch bald auffiel, waren die selbst entworfenen Padd-Karten, die mir sehr gefielen und die Christian alsbald Sandras und meinen Namen eintrug. So nach und nach füllte sich der Raum im hinteren Teil der Gaststätte auch mit allerlei Spielern, bis wir schließlich zu zwölft waren und das Turnier beginnen konnte. Als besonderen Gag setzte unser TD noch eine Art Preisgeld auf meinen Kopf aus, nämlich eine Turnierfoil für jeden meiner siegreichen Gegner. Interessanterweise verlief die Beschaffung der Foils - und das ist ein weiterer großer Unterschied zu deutschen Turnieren - so, dass Christian alle Spieler fragte ob sie Foils bekommen hätten, und sich diese dann als Preise für das aktuelle Turnier geben ließ...
Die erste Runde brachte mir auch gleich den Favouriten Stefan Slaby als Gegner, der tatsächlich das von Christian beschriebene Deck spielte (wofür sich Stefan aber entschuldigte). Es handelte sich um ein Klingonendeck, welches relativ schnell genug Schiffe, Personnel und Manöver-Karten herausbrachte, um dem Gegner ein Schiff zu zerschießen und so mehr Zeit zum Lösen zu haben. Ich selbst spielte meinen bereits auf dem letzten Celler Turnier von Lars für mich getesteten Romulaner-Solver, mit dem er damals immerhin den dritte Platz von 16 Spielern belegen konnte. Prinzip meines Decks war dabei die Immunität gegen die meisten Dilemmas durch die Auswahl der Personen selbst (z.B. keine 1 Cost Personnel, bis auf den Viceroy nur Romulaner und möglichst wenig Leadership/Officer bzw. Geology/Programmin) sowie durch die drei Interrupts Protection of the Tal Shiar, Shady Ressources und Stricken Dumb. Außerdem hatte ich Dissolving the Senate und Ruwon im Deck, um gestoppte Personnel durch Attribut-Erhöhungen zu kompensieren.
Gegen das Kampfdeck meines Gegners rechnete ich mir jedoch kaum Chacnen aus, da ich keine einzige defensive Karte in meinem 40er Drawpile hatte und nur durch schnelles Lösen erfolgreich sein würde. Problematisch war aber Stefans schnelle Bereitschaft mit einem Schiff und Precise Attack, was mir meine Scouts stranden lassen würde. Daher wartete ich mit meinem ersten Attempt an Feldomite Rush bis ich zwei Scouts dabei hatte - konnte aber zu meiner Überraschung ohne ein einziges gelegtes Dilemma lösen, das Stefan sehr schlecht zog. 30 Punkte also für mich, doch Stefans Armada wuchs und ich zog mich schnell zur Heimatwelt zurück.
Auch Stefan begann nun einen ersten Attempt an seiner Planetenmission, bei der es sich glaube ich um Rescue Prisoner handelte. Ich hatte die Wahl seiner Personen mitverfolgt und auch die discardeten Karten beobachtet und wusste daher, dass er keine Archäologen oder Geologen dabei hatte oder sich durch The Promise beschaffen konnte. Doch dann folgte ein phänomenaler Spielzug, wie er nur bei einem Topspieler zu erwarten ist: Mit einem Stricken Dumb entledigte Stefan einen seiner Klingonen seiner Skills um einen Nu'Daq zu discarden und verschaffte so einem anderen Klingonen durch zweimaliges Spielen von The Promise zwei Archaeology, womit er mein einziges Dilemma überkam und lösen konnte!
Also musste ich die nächste Mission angehen und stellte mir eine Crew aus 8 Personen zusammen, die dank oben beschriebener Karten sogar trotz Stopper und der meisten Killer eine Gomtuu Shockwave überstanden hätten, was bekanntlich das schlimmste Dilemma gegen Rommies ist. Doch Stefan zog zu gut und legte eine Kelvan Show of Force - natürlich gefolgt von Gomtuus Schockwelle. Gerade die Kelvan Show konnte ich aber durch nichts kompensieren und mein Schiff wurde beschädigt, was folgte war der Angriff zweier kampflustiger Birds of Prey...
Somit war ich mein Schiff los, konnte mich aber ab der nächsten Runde nicht einmal mehr mit dem zweiten Scout hinauswagen, denn Stefan brachte einen dritte Bird of Prey ins Spiel und hatte bereits genug Manöver-Events für eine One-Turn-Attacke gesammelt. Ich war also so gut wie aus dem Spiel und versuchte noch ein weiteres Schiff ins Spiel zu bringen, doch Stefan war nicht mehr aufzuholen und siegte schließlich verdient.
In der zweiten Runde trat ich gegen Christian Wenger an, der gar nicht begeistert darüber war nach dem gestrigen Testspiel erneut gegen mich zu spielen und sogar sein Deck leicht umgebaut hatte. Christian spielte ein Dominion-Deck mit Foundern, die allerdings zusammen mit den Jemmies als reiner Missionsolver konzipiert waren. Irgendwie lief es in dieser Partie aber nicht so sonderlich gut gegen Christian und ich nervte ihn sichtlich mit meinem Toraan, der ihn dreimal eine Karte von der Hand abwerfen ließ. Ich hatte bereits zwei Missionen gelöst, als er endlich mit Mühe mein Dangerous Climb dank eines übriggebliebener Kira Founder (Geology) und The Founders Are Wise überkam und seine erste Mission erfüllen konnte. Ich wurde derweil zwar wie zu erwarten durch eine Gomtuu Shockwave getroffen, konnte aber letztendlich auch die dritte Mission lösen und gewann diese Runde.
Die dritte Runde sollte mich mit Martin Felber konfrontieren, den ich das erste Mal auf der EM in Paris getroffen hatte. Er spielte ein Cardassianerdeck mit For the Cause, welches er schnell auf dem Tisch hatte. Auch Capture-Elemente waren enthalten, wie sich aufgrund der Reklar zeigte, doch das Deck schien nicht so besonders zu laufen. Meine Romulaner zogen wie geplant durch die Dilemmas, während ich Martin auf seiner Seite der Intercept Renegade wiederholt durch Personal Duty stoppen konnte. So gewann ich dieses Spiel bereits nach weniger als 30 Minnuten, weswegen wir noch eine zweite Partie begannen, diese aber abbrechen mussten, als die Paarungen der vierten Runde feststanden.
In der letzten Runde spielte ich gegen Thomas Wedenig, der zu meinem Schrecken wieder mit Klingonen auf den Plan trat. Zu meiner Überraschung meinte Christian vom Nebentisch , Thomas solle mir auf keinem Fall die Hand geben, weil dies Unglück bringe (die letzten beiden Spieler hatten ja auch gegen mich verloren *g*). Jetzt erst fiel mir auf, dass anscheinend auf Turnieren in Österreich das Handgeben nicht zum Standard gehörte, aber mein Gegner gab mir dann doch die Hand und ließ sich ein gutes Spiel wünschen... Das Spiel entwickelte sich zu Beginn recht ausgeglichen, wobei ich als erster wieder meine Feldomite Rush löste. Thomas fehlten anscheinend die Schiffe um mir gefährlich werden zu können und so begann ich meine Weltraummission Abduction Plot, die mir eine Graviton Ellipse bescherte.
Aber auch Thomas kam nun gut ins Spiel und er löste in einem Schwung seine Rescue Prisoners, bevor er sich auf den Weg zu den Military Exercises begab und dort an einer Gomtuu Shockwave scheiterte. Dort hielt er sich dann auch für längere Zeit auf und ich konnte zur dritten Mission vorstoßen, an der ich jedoch durch eine weitere Gomtuu Shockwave und später einzelne Stopper immer wieder aufgehalten wurde. Zum Schluss lagen sechs Dilemmas unter der Mission und ich hätte in der nächsten Runde lösen können, als Thomas die Military Exercises beendete und sich an seine Brute Force begab. Und das Unglaubliche geschah: Trotz Einsatz von Unexpected Difficulties liefen meine Dilemmas ins Leere und Thomas gewann in einem Durchlauf! Nun weiß ich, dass die Schwäche meines Decks noch in den Dilemmas liegt... *g*
Alles in allem war es aber ein schönes Turnier, wenn auch nur Thomas ein völlig neuer Spieler und Martin zumindest ein neuer Gegner war, denn gegen Christian hatte ich bekanntermaßen am Vortag und gegen Stefan bereits auf der EM gespielt. An dieser Stelle einen Dank an den TD für die Organisation und ein Überblick über die Endergebnisse, wo ich trotz zwei Niederladen (und zwei verlorener Foils *g*) noch fünfter wurde und Sandra (die den zehnten Platz erreichte) mir obendrein sogar die Random Foil zuloste :-)
- 1. Stefan Slaby, 12 (26)
- 2. Helmuth Auberger, 10 (32)
- 3. Thomas Wedenig, 10 (26)
- 4. Matthias Pengg, 10 (24)
- 5. Thorsten Wanek, 8 (30)
- 6. Alexander Strobl, 8 (28)
- 7. Erich Tauschmann, 8 (26)
- 8. Martin Felber, 8 (24)
- 9. Andreas Uller, 6 (30)
- 10. Sandra Stiess, 6 (28)
- 11. Christian Wenger, 6 (24)
- 12. Michael Husak, 4 (20)
Nach dem Turnier stand ein weiterer Programmpunkt an, nämlich das für die Stammspieler traditionelle Essen im Japanrestaurant Tokyo. Zusammen mit Stefan Slaby besuchten wir zu viert das exklusive Restaurant mitten in Graz, in dem alle Mahlzeiten frisch vor den Gästen direkt auf dem Tisch zubereitet wurden! Für Sandra und mich war das ein tolles Erlebnis, denn auch wenn es nicht gerade typisch österreichisch war, so waren wir doch noch nie einer derartigen Lokalität. Stefan und Christian bestellten sich beide ein Tokyo Menü (und Christian ein merkwürdiges weißlich-wässriges Getränk, was wir auch probierten und es gar nicht schlecht fanden), Sandra und ich entschieden uns aus Kostengründen für ein Dinner for Two, denn die Menüs kosteten um die 40 EUR - doch sie waren jeden Cent wert, denn das mehrstündige Speisen bot eine unglaubliche Auswahl an diversen Fisch- und Fleischsorten sowie zahlreichen Gemüse Zubereitungen und einem abschließenden Nachtisch aus überbackener Banane mit Kokosflocken...
Danach ging es dann gut gesättigt zurück in die Herberge, wo wir uns auf ORF noch Armageddon ansahen und danach bald einschliefen, denn am nächsten Morgen wollten wir früh hinaus in die Berge!
Tag 3 - Schnee in den Bergen
Nach unserem eilig eingenommen Frühstück, welches wir diesmal bereits um 7 Uhr einnahmen, holten uns Christian und seine Freundin Petsi an und wir fuhren mit dem Auto in Richtung Berge - für uns Norddeutsche etwas ganz besonderes! Nachdem wir uns in den letzten Tagen bereits über kulturelle österreichische Im- und Exporte unterhalten hatten, hat Christian uns sogar eine CD mit Austro-Pop zusammengestellt, auf der wir typisch österreichische Popmusik hören konnten. Hört sich war zuerst etwas lustig an und man versteht nur mit genauem Hinhören, aber entweder hat Christian einen guten Musikgeschmack oder die österreichische Popmusik ist generell sehr nett anzuhören *g* So fuhren wir dann zu den Tönen von "Schiefoan" und "I am from Austria" auf die Sommeralm, die entgegen ihrem Namen aber zutiefst eingeschneit war. Begeistert Fotos von Schmalspurbahnen, tiefen Schluchten und verschneiten Dorfkirchen machend staunten wir nicht schlecht über so viel Schnee und blickten besorgt über den Straßenrand der engen Serpentinen hinab, wo uns der Blick direkt hinunter ins Tal nur durch die zahlreichen Nadelbäume verwehrt wurde. Schließlich waren wir aber an unserem Ziel in 1200m Höhe angekommen und machten mitten im Winter eine Moorwanderung (auf Holzplanken), nach der wir eine "Kehrtwende" einlegten und uns in einer kleinen Skifahrer-Hütte einen heißen Glühwein und typisch steirische Suppe genossen, deren Namen ich leider vergessen habe (die aber sehr gut schmeckte!).
Weiter ging's noch weitere 200m nach oben hinauf zu Österreichs höchstgelegene Windkraftanlage, zu der wird uns durch meterhohe Schneeverwehungen kämpften und einen Blick über die verschneiten Berglandschaften und Täler werfen konnten, der einfach atemberaubend war! Nach dieser einmaligen Erfahrung ging es wieder zurück in Richtung Graz und wir entschlossen uns, noch einmal gemeinsam Essen zu gehen, was wir dann auch im Haus am Bach taten, welches berühmt für seine Knoblauchcreme-Suppe ist. Diese sehr appetitliche Suppe (von der uns Petzi bereits am Freitag eine köstliche Portion gekocht hatte) wird nämlich in einem Brot serviert, indem das Innere ausgehölt und mit der Suppe gefüllt wird! Dazu gab es dann u.a. eine Fuhre Mist (in einer kleinen Holzschubkarre servierte Portion Pommes mit diversen gebratenen Fleischarten) und ein Salat mit - natürlich - Kernöl. An dieser Stelle ein kleiner Hinweis für alle, die einmal in Österreich etwas zu Essen bestellen: Oft kommt der Wirt und fragt, ob er einem noch Brot o.ä. bringen kann bzw. stellt entsprechendes ungefragt auf den Tisch. Anders als man denken mag ist dieses aber nicht im Hauptgericht enthalten, sondern muss separat bezahlt werden - also nicht vorschnell zugreifen...
Nach diesem gemütlichen Mahl ging rückte die Heimfahrt näher und unsere beiden Gastgeber brachten uns alsbald zum Grazer Hauptbahnhof - aber nicht, ohne uns noch ein paar steirische Spezialitäten wie Kernöl, aromatisiertes Wasser und eine besondere Brotsorte mitzugeben, für die wir uns auch an dieser Stelle noch mal ganz herzlich bedanken wollen: Es war wirklich toll in Graz und wir hatten die besten Gastgeber, die man sich nur wünschen kann! Und jedem, der mit dem Gedanken spielt Österreich oder gar Graz einen Besuch abzustatten, sei versichert dass sich ein Urlaub in der schönen Stadt an der Muhr sehr lohnt und auch die Star Trel Spieler allesamt nette Leute sind :-)
Wieder auf dem Weg nach Deutschland machten wir noch einen anderthalb-stündigen Zwischenhalt in Linz (wo wir in einer kleinen Gaststätte, die dem Titel Bahnhofsspelunke absolut gerecht wurde, noch ein Abendessen zu uns nahmen) und verbrachten den Rest der Nacht in einem nicht sonderlich bequemen Schlafsesselwagen mit lauter Leuten, die es nicht für nötig gehalten hatten sich Plätze zu reservieren und nun im Gang rumstanden... Morgens um sieben waren wir dann wieder in Hannover, wo wir zusammen ein kleines Frühstück einnahmen und uns schließlich auf direktem Wege zu unserer Schule bzw. Uni machten - die Ferien waren vorbei und der Alltag hatte uns wieder...