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Der European Continental Championship 2002 in Amsterdam

Nach langer Vorfreude war es also soweit, es ging los nach Amsterdam zur EM, zu meiner ersten. Nachdem wir, das sind Thorsten Wanek, Karl-Heinz Bergt, Nelson Cazon, ein LotR-Spieler, und ich uns am hannoverschen Hauptbahnhof getroffen hatten und von dort Richtung Amsterdam aufgebrochen waren, kamen wir nach drei Stunden Fahrt und einer Stunde Suchen in Amsterdam beim RAI Conference Center an, wo wir auf drei deutsche (Marcus Knopf, Marc Schütze, Markus Rass) und einen österreichischen Mitstreiter (Christian Cencic) trafen. Nach einem kurzem Umtrunk in einer Amsterdamer Kneipe machten wir uns zu unseren Hotels auf, wo wir voller Freude den ersten Tag der EM erwarteten...


- Tag 1 -


Da ich schon für den zweiten Tag der EM qualifiziert war, schaute ich mich erstmal seelenruhig ein wenig um, bis um 11.30 das Voyager Starter / Enhanced Premiere WS Sealed begann. Ich zog nicht sonderlich gut (ein Scan, sonst nichts wirklich Brauchbares), wodurch es dann schließlich nur zum 11. von 13 Plätzen reichte. Besonders krass war das Spiel gegen die Holländerin Tessa Kortleve, die neben einschlägigen PE-Karten wie Rogue Borg, Scans, Temporal Rift und Loss of Orbital Stability auch noch einen Horgahn zog und das Turnier vor dem Sealed-Spezialisten Helge Blohmer gewinnen konnte. Leider konnte ich auch keine der zwei verlosten Foils ergattern, wodurch dieses Sealed dann mehr eine Zeitüberbrückung darstellte und ich gespannt auf das Finale am Sonntag sein konnte...


- Tag 2 -


Nun sollte also das große Event steigen, und 36 Spieler aus ganz Europa (Niederlande, Deutschland, England, Spanien, Österreich, Frankreich, Ungarn u.a.) machten sich auf, ihren Europameister 2002 zu ermitteln. Ich spielte mein seit den Territorials bewährtes Fed-Alpha-Delta-Drop Deck, welches in der Decksektion nachzulesen ist.

1.Runde: Michael Hiep (NL - Hirogen Cyrus Redblock)

Michael war ein ganz neues Gesicht für mich, und so war ich gespannt, was kommen würde. Er spielte einen Hirogen Mission Solver mit Cyrus Redblock Dilemmas, und so war jeder auf seinen Quadranten beschränkt. Während Michael erstmal seine Personen sammelte, fing ich meine erste Mission an, um nach einem YGII an einem Implication zu scheitern. Daraufhin wartete ich, bis ich genügend Diplomacy und Science für das Scientific Method zusammenbekam und ging schließlich nach Lösen der Pegasus Search mit 60:0 (inkl. AMS und J.T.Kirk) in Führung, es zählten dank ITZ jedoch nur 50. Michael begann in seiner nächsten Runde nun eine Mission, kam auch glatt durch löste für 40 Punkte. Als ich wieder an der Reihe war, konnte ich jedoch ohne Probleme die gleiche Kombo an meiner Hunt for DNA Program nochmal überkommen und gewann schließlich mit 100:40. Warum Michael letzten Endes Letzter dieser EM geworden ist, ist mir auf Grund unseres Spieles jedoch ein großes Rätsel.

2 (+60)


2.Runde: Roland Visser (NL - Klingon Barzan Drop)

Wieder ein Holländer (ist ja auch nicht soo unwahrscheinlich in Amsterdam), und das Spiel war richtig nett, denn so eine lange Alpha-Spaceline hab ich schon ewig nicht mehr gesehen. Roland postierte seine Missionen jedoch zu weit von der Wormhole Negotiations weg und musste deshalb jeweils eine Runde nutzen, um zu seinen anderen Missionen zu kommen. Also ging ich munter drauf los in die erste Mission, um nach einem YGII von einer Emergency Conversion gestoppt zu werden, meine daraufhin gedownloadeten Borg Nanoprobes wurden selbstredend Opfer eines Disruptor Overloads. Drei Astrophysics und zwei Transporter Skill waren also von Nöten, doch da ich diese noch nicht hatte, machte ich auf zu meiner Hunt for DNA Program, unter der lediglich ein Sheliak und ein Dead End lagen. Praktisch dabei, dass die Hunt ganz links auf der Spaceline lag und es somit inklusive Temporal Vortex ca. 10 Runden gedauert hätte, bis er angekommen wäre. So wartete ich noch, zog dann auch glücklicherweise BElanna Torres und kam an der Pegasus Search durch. Roland hatte unterdessen nicht so viel Glück, scheiterte an einer Mission, woraufhin ich in meiner nächsten Runde die 100 Punkte vollmachen konnte.

2 (+100)
4 (+160)



3.Runde: Robert Kamper (AU - Alpha PNZ Holos)

Auch gegen Robert hatte ich noch nie gespielt, doch da er nach zwei Runden ebenfalls vier Punkte hatte, musste er auf jeden Fall gut sein, und das bestätigte sich. Er spielte ein PNZ Deck mit einem Neutral Outpost, auf dem eine Spacedoor und eine Holodeck Door geseedet waren. Im Laufe des Spieles kamen dann nach und nach immer mehr Holos ins Spiel, die mittels geseedetem Children of Light munter mixen durften. Ich tat mich zu Beginn ein wenig schwer, da ich wieder einmal gegen Cyrus-Dilemmas ankämpfen durfte, doch ich schaffte es dann, meine erste Mission für 55 Punkte (also im Endeffekt 50) zu lösen. Doch nun hätte ich beinahe einen folgenschweren Fehler gemacht, denn ich nahm mittels STP ein leeres Schiff auf die Hand, um die Personnel auf meiner Hand via Barzan zu droppen, doch vergaß ich, dass gerade in einem PNZ-Deck Temporal Rifts äußerst häufig anzutreffen sind, und so kam es dann auch, zwei TR auf meinen beiden Schiffen, super! Glücklicherweise kam Robert mit meinen Dilemmas nicht so zu recht, und nachdem ich per Obelisk of Masaka eine Masaka Transformation gedownloadet hatte, zog ich eine AU Door, konnte so die Schiff wieder ins aktive Spiel zurückbefördern und mich an eine Planetenmission wagen, die ich letztendlich auch für 55 Punkte lösen und damit auch den Sieg einfahren konnte. Das nächste Spiel sollte jedoch äußerst unangenehm werden...

2 (+100)
6 (+260)



4.Runde: Markus Rass (GER - Hirogen/Kazon PNZ Battle)

... denn es war gegen Markus berühmt-berüchtigtes First Strike Battledeck. Ehrlich gesagt machte ich mir überhaupt keine Hoffnung, meine einzige Möglichkeit war es, mich so lange zu wehren, dass Markus mich durch Kämpfen vom Missionenlösen abhalten musste und nicht selbst groß an seine PNZ herangehen konnte. Leider begann Markus, wormholte seine Armada zu meinem Außenposten im Alpha Quadranten, der auch gleich zwei Damage Marker bekam und die Missionsspezialisten verschwanden rasch im Discard Pile. Nach meinem ersten Drop, bei dem glücklicherweise Kes dabei war, relocatete ich meine Voyager nach einem Angriffsversuch von Markus zur am anderen Seite der Spaceline befindlichen Pegasus Search, in der nächsten Runde folgte meine nun gedroppte Dauntless. Markus hatte zwischenzeitlich lediglich eine Olarra zur Voyager gewormholt, um die Wormhole Negotiations nicht zu vernachlässigen, damagte sie und zog unglücklicherweise eine Damage Marker, der den Tractor Beam außer Betrieb stellt, super, denn es stellte sich heraus, dass ich bei einem anderen Damage Marker die drunter liegende Kombo Ferengi Infestation - FLI/Garbage Scow mit den beiden Schiffen hätte überkommen und damit 50 Punkte hätte machen können. So aber gab mir Markus mit weiteren ankommenden Schiffen den Rest, und ich war zum Zuschauen verurteilt. Ich konnte jedoch noch eine Voyager mitsamt Cyrus Redblock am Caretaker droppen und auf dem Okampa-Planeten landen, womit jedenfalls meine Dilemmas um einiges schwieriger werden sollten. Doch so weit kam es gar nicht, da just in dem Augenblick, als Markus nach erfolgreichem Kampf zum Missionslösen übergehen wollte, das Hands Down des TDs erklang.

1 (0)
7 (+260)



5.Runde: Björn Neervort (NL - Hirogen/Vidian Scout Encounter)

Eine EM ist kein Zuckerschlecken, und so durfte ich nach dem letztjährigen Europameister nun gegen den letztjährigen Vize- und Europameister 2000 spielen. Gegen Björn hatte ich schon beim Territorial in Bochum gespielt, wo ich 35-65 verlor, und diesmal spielte er wieder das gleich Deck, ist sollte also eigentlich recht gut vorbereitet sein. Doch leider war meine Anfangsstrategie vollkommen falsch, wodurch ich gleich zu Beginn quasi das Spiel verlor. Anstatt mit meiner Holodeck Door erstmal Cyrus Redblock zu holen und ein bis zwei Runden zu warten, um mehr Schiffe gegen seine Scout Encounter-Taktik zu haben, attemptete ich sofort in der erste Runde mit neun Personen auf der Olarra die Pegausus Search, nur um nach einem überkommenen Friendly Fire von einem Vidian Scout Vessel erst gedamagt und anschließend zerschossen zu werden. In der Folgezeit biss ich mir die Zähne an dieser Kombo aus, doch nun musste ich diese Mission weiter angehen, da unter den anderen Missionen wohl auch Scout Encounter waren. Björn kam recht schleppend ins Spiel, rauschte dann jedoch durch meine Cyrus-Dilemmas, die ohne ihn nur halb so schlimm sind, und ging so mit 70:0 in Führung. Als ich dann endlich meine Mission für 50 Punkte lösen konnte, und zur nächsten übergehen wollte, die ich wohl auch geschafft hätte, löste Björn in seiner nächsten Runde die letzte nötige Mission und gewann verdient 100:50. Es ist wahrlich keine Schande, gegen Björn zu verlieren, da er zum einen ein sehr symphatischer und zum anderen auch ein sehr guter Spieler ist, doch irgendwie war ich nach dem Spiel wegen meiner falschen Anfangsstrategie trotz Wissens, was ungefähr kommt, doch sehr ärgerlich über mich selbst, da ich eine bereits vor der letzten Runde sichere Top 5-Platzierung verspielte.

0 (-50)
7 (+210)



6.Runde: Marc Schütze (GER - Classic Federation-Special Download / Horgahn)

Ein nicht minder schwerer Gegner erwartete mich in der letzten Runde mit Marc, der eine Mischform aus seinem Grand Prix II-Siegerdeck und seinem Territorialsiegerdeck spielte, diesmal mit einem geseedeten Horgahn. Ich durfte anfangen und attempte gleich meine Pegasus Search, unter der nur zwei Dilemmas lagen, leider war es ein Vole Infection, wodurch mein Special Equipment und damit auch mein Vic Flöten ging und ich somit auch die Combo Scow nicht mehr wegziehen konnte. Marc begann seinen Startmechanismus, holte sich über Spacedoor eine U.S.S.Intrepid, die er mittels Schiffstaufe in eine Voyager umwandelte. Außerdem droppte er ein Starship Enterprise und in seiner nächsten Runde die I.S.S. Enterprsie via STP-Drop. Er begann bei der Wormhole Negotiations, unter der er als letztes Dilemma eine Whale Probe gelegt hatte, die er mit Guinan nullifizieren konnte. Zwischendurch musste er sich jedoch relocaten, wodurch ich dann an meiner Mission die Scow wegziehen konnte, aber nicht lösen. Dies sollte dann auch die entscheidende Runde gewesen sein, Marc löste nämlich die Wormhole Negotiations für 50, war nun durch sein Mission Debrifing gestoppt und holte sich via QtR In The Zone und hatte somit bei seinen Schiffen doppeltes Range und doppelte Schilde. In meiner Runde konnte ich schließlich alle Skills zusammen bringen, doch irgendwie verzählte ich mich bei dem Integrity, wodurch diese Personen durch das Mission Debriefing gestoppt waren, Dixon Hill löste jedoch für 50, was sogar besser war, da ich nun auch mittels ITZ meine Schiffsleistungen verbessern konnte. Doch dies nützte nichts mehr, da mir Marc eine Runde zuvorkam, nun seine Feldomite Rush samt Horgahn löste und im zweiten Doppelturn die 100 Punkte voll machte.

0 (-50)
7 (+160)



Damit erreichte ich einen guten 8.Platz und gewann neben zwei Tournament Foils auch einen Oversized Riker, der gegen eine Batleth Foil (das war nicht meine Idee) gleich einen neuen Besitzer fand. Insgesamt kann ich mit dieser EM sehr zufrieden sein, da ich nach den verhältnismäßig einfachen ersten drei Runden gegen drei absolute Topspieler antreten musste, wobei ich in einer Situation mit etwas mehr Spielintelligenz und bei der anderen mit einem Quäntchen mehr Glück durchaus unter die Top 5 hätte kommen können. Nichtsdestotrotz war dieses EM-Wochenende ein tolles Erlebnis, und ich freue mich schon auf die nächste in unserer Bundeshauptstadt Berlin!

Mora Pol