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Der Grand Prix 2006

Bevor für mich das Jahr 2006 mit den obligatorischen Weihnachtsturnieren in Magdeburg und Hannover zu Enden geht, stand der nunmehr bereits 6. Grand Prix in Celle auf dem Programm. Eine ganzes herrliches Wochenende nur Zocken, wenngleich ich aufgrund meiner Abneigung für Sealed Turniere auf das am Sonntag angesetzte Farpoint Format verzichtete.

Während am Freitag das Teilnehmerfeld zum RAC und Team-Play noch recht übersichtlich war, kamen am Samstag dann doch noch einmal 20 Spieler zusammen.

Ich hatte mich nach dem Desaster am Freitag vom RAC dann doch gegen das eigentlich geplante Bajoraner Deck entschieden und griff am Samstag auf ein Klingonen Kampf-Deck zurück.

1. Runde: Sandra Stieß – Erde/ Kadetten

Sandra spielte ein ziemlich schnelles Kadetten Deck, was momentan sehr in Mode zu sein scheint – so waren am Samstag mehrere Kadetten Decks in unterschiedlicher Ausfertigung am Start, zwei davon schafften es schließlich bis in die Finals. Wie erwartet, legten die Greenhorns von der Academy los wie die Feuerwehr und ließen sich nicht wesentlich aufhalten. Ein einziger Kampf für Bonuspunkte gelang mir, doch bevor die weiteren Kampfkarten wie All-out of War und Ferocity für Ärger sorgen konnten, war das Spiel zugunsten von Sandra entschieden.

Lobenswert hervorheben möchte ich an dieser Stelle, dass sich das Föderationsmogeln diesmal bei Sandra auf lediglich Confessions in the Pale Moonlight beschränkte, da der Kirk von vornherein zu Hause gelassen wurde.


2. Runde: Sebastian Kirstein Enterprise NX

Sebastian kam zu Beginn des Turnieres leider etwas zu spät und wurde mit einem Late Entry und somit ohne Punkte in der ersten Runde bedacht. Da er seine Siegchancen an diesem Tag somit (zumindest für sich) bereits begraben hatte, wählte er nach eigenem Verständnis ein „Spaß-Deck“ mit der neuen Enterprise NX – Besatzung, verstärkt durch Minuet und die obligatorischen Hologramm-Cheater.

Obgleich Sebastian auf Understatement machte, brachte ihn schließlich ein katastrophaler Spielfehler meinerseits auf die Siegerseite – Sebastian attemptete mit 6 Mann Space, woraufhin ihm in dieser Runde eine Gomtuu den Weg versperrte. Da ich dann in meiner Runde meine genau gegenüberliegende Mission attemptete und dort nach 3 Dilemmas gestoppt wurde, versuchte sich Sebastian an seiner Mission ein zweites Mal mit 8 Personen. Ich nur kurz hingeschaut, 3 Dilemmas unter der Mission gesehen, nicht lang überlegt, 5 gezogen, für 4 gespielt und dann das böse Erwachen – das war doch meine Mission mit den 3 Dilemmas, wieso ziehe und spiele ich nicht für 8 (zumal ich eine schöne Tötungskombi gehabt hätte???)
Spätestens ab diesem Zeitpunkt war mir dann klar, dass das wohl nicht mein Tag werden würde. Sebastian gewann schließlich und ließ mich nach seiner Ankündigung („gegen dieses Deck musst Du gewinnen“) und Lars Flitters (TD) Nachfrage („mit dem Deck hast Du gewonnen???“) ziemlich bedeppert dastehen.

3. Ulf Benjes – Klingonern/Romulaner High Council/ Battle/ Bonuspunkte Deck

In der dritten Runde traf ich nun endlich auf Ulf, der eigentlich bei Turnieren immer mein Erstrundengegner ist. Kollegialerweise hatte allerdings auch Ulf die ersten beiden Spiele verloren, um schließlich doch unser obligatorisches Match zu ermöglichen :-)

Da wir beide so ziemlich auf Ärger machen aus waren, beschränkten sich die ersten Runden im wesentlichen auf das Ziehen und Spielen, wobei Ulf durch die Romulaner diverse Bonuspunkte machen konnte. Nach dem alten Mensch-Ärger-Dich-nicht-Motto - Wer sich zuerst bewegt, ist tot - verging schließlich einige Zeit, bevor ich dann doch den Anfang machte. Da ich ohne Battle keine Bonuspunkte machen konnte, um All-out of War ins Spiel bringen zu können, musste ich irgendwann den ersten Zug machen. Ziel war die Rescue Prisoner-Mission, welche ich auch gleich im ersten Attempt schaffte und natürlich wieder sofort den Schutz meiner Heimatwelt aufsuchte.

So hatte ich dann die ersten Punkte, wusste jedoch noch nicht, ob ich sie tatsächlich fürs Kämpfen verwenden oder nicht doch lieber aufsparen wollte. Also nix wie los zur nächsten Mission – diesmal Space mit 8 Mann, allerdings ein Bluff-Team, welches nicht lösen konnte und nur für ein paar Dilemmas sorgen sollte. Dies gelang auch, so dass ich im gleichen Zuge an der Space Mission mit 2 Dilemmas und 4 Leuten erneut attempten wollte. Da Ulf in der Regel auf Dilemma Manipulatoren wie Unexpected Difficulties und Machinations verzichtete, rechnete ich mir eigentlich gute Chancen aus. Allerdings zog Ulf doch tatsächlich eine Tsiolkovsky-Infection, welche aufgrund diverser Romulaner- und Klingonen-Events locker spielbar war und mich fast die Crew gekostet hätte. Glücklicherweise (oder unglücklicherweise für die Crew) verhinderte ein Escape eine vorzeitige Bekanntschaft mit dem Stovokor (richtig geschrieben???). Allerdings hingen nun 2 Schiffe ziemlich planlos im Weltall herum und warteten auf Ulfs Todeshändler.

Leider versäumte Ulf es jedoch, in seinem Zuge die erforderlichen Kampfkarten zu spielen, so dass er mich nicht batteln konnte und schließlich notgedrungen auch zum Missionslösen übergehen musste. Ich löste daraufhin die Mission und begann schließlich noch eine dritte Planetenmission, als dann das Time-Out kam. Ulf war zwar noch dran, allerdings konnte ich seinen ersten Attempt stoppen und einen zweiten mit Timescape verhindern, so dass ich mein erstes Spiel an diesem Tage modified gewinnen konnte.


4. Timo Catterfeld – Cardassian/Hologramm

An Timo konnten sich schließlich meine Klingonen nach Herzenslust austoben und ließen zum guten Schluss nur noch 2 Personen übrig, die an seiner dritten und letzten Mission auf einem Planeten gestrandet waren. Obendrein war sein Draw Deck bereits leer, so dass er den Rest des Spiels nur zuschauen konnte, wobei ihm zumindest das Ende dann sicher gefallen haben wird.

Also dachte ich mir im sicheren Vorgefühl des kommenden Sieges – Karten ziehen, in Ruhe lösen, und aus die Maus. Leider wurde ich doch etwas übermütig – so flog ich zu meiner bereits begonnenen und mit 4 Dilemmas versehenen Space-Mission mit 4 Personen hin, ohne den erforderlichen Anthropologen mitzunehmen.

Die nächste unrühmliche Sternstunde folgte sodann in der nächsten Runde, als ich zog, nicht spielte (wozu auch, hatte ja alle erforderlichen Personen im Spiel) und dann plötzlich feststellen musste, dass auch mein Deck leer war und somit Timo aufgrund seiner zu diesem Zeitpunkt mehr erzielten Punkte einen Full Win erzielte – arrrgh! Fazit: Niemals übermütig werden!


5. Stefan Perau – Federation Runner

Stefan spielte auch ein ziemlich schnelles Föderations-Deck mit vielen Low-Cost Personnels. Dementsprechend ging er schnell die Missionen an, wobei ich ihm jedoch gleich beim ersten Versuch per Whisper in the Dark den Kirk töten konnte – leider dachte Stefan erst an den Special Skill von Kirk, als sich dieser bereits in seinem Discard Pile befand.

Im weiteren Verlauf des Spiels konnte ich Stefan an seinen Missionen per Dilemmas gut aufhalten, die entscheidenden Kampfkarten wollten sich in diesem Spiel einfach nicht einfinden, so dass ich lediglich einmal für Bonuspunkte batteln konnte.

Als erfreulich starkes Dilemma stellte sich hierbei Necessary Execution heraus, mit dem ich ihm mit Vina und Kamala die erforderlichen Mediziner für seine letzte Mission töten konnte.


6. Oliver Thust – Federation/ Kadetten

Hier schloß sich dann der Kreis – nach Kadetten zum Anfang nun noch welche zum Abschluß.

Olivers Deck kannte ich aus diversen Testspielen, wobei ich somit bereits wusste, dass es für mich eigentlich zu schnell ist. So kam es denn, wie es kommen musste – das Spiel war ziemlich schnell ohne Battle zu Ende und obgleich ich Kirk zweimal töten konnte, waren meine Dilemmas kein großes Hindernis für ihn.


Unter dem Strich standen somit zum Abschluß 4 Niederlagen bei 2 Siegen zu Buche – nicht gerade berauschend. Trotzdem hat der Tag viel Spaß gemacht!

Das Finale bestritten Tobias Rausmann, welcher sich im Kadetten-Duell gegen Matthias Weller durchsetzte und Marc – 1E Guru – Schütze, der sich gegen das bis dahin auch ungeschlagene Dabo Deck von Johannes Klarhauser qualifizieren konnte. Das Finale wurde aufgrund Zeitdrucks von Seiten Marcs dann etwas einseitiger, so dass der Grand Prix Champion 2006 schließlich Tobias Rausmann wurde. Herzlichen Glückwunsch!

Abschließend an dieser Stelle noch einmal ein großes DANKESCHÖN an die Organisatoren und alle Helfer des gesamten Wochenendes, da auch alle weiteren Veranstaltungen in angenehmer Atmosphäre stattfanden und bei den Teilnehmern für sichtlichen Spaß sorgten.

Christian Zipper