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Team London 'Beat the German!'-Turnier am 14.09.2006

…und als der Sommer vorbei war, war es für mich mal wieder an der Zeit meinen schon beinahe traditionellen Herbsturlaub in England zu machen. Natürlich durfte da auch ein Wiedersehen mit den Londoner STCCG-Spielern nicht fehlen. Nick Yankovec organisierte extra ein „Beat the German!“-Turnier: Jeder Spieler der den bösen Deutschen, überraschenderweise dargestellt von meiner Wenigkeit, schlägt, bekommt eine Rare-Karte. Wobei „schlagen“ durchaus wörtlich zu verstehen war und Nick angekündigt hatte, im Falle einer Niederlage auch das Schlagen mit einem stumpfen Gegenstand zu akzeptieren.

Leicht verspätet erschien ich dann am Sonntag an unserem alten Turnierort, der River Bar direkt an der Tower Bridge. Zum Turnier hatten sich neben mir und Nick noch fünf weitere Spieler eingefunden, darunter die diesjährigen Weltmeisterschafts-Teilnehmer Steve Upton sowie James und Will Hoskin (letzterer hatte dieses Jahr bei der EM immerhin schon einen Sieg gegen Christian Pulsfort vorzuweisen). Die anderen Stammspieler waren entweder verhindert, oder zogen es vor an dem zeitgleich stattfindenden 1E-Nostalgie-Turnier teilzunehmen.

Da ich To Boldly Go erst drei Tage vorher bekommen hatte war mein Deck noch nicht wirklich getestet; was aber auch nicht unbedingt notwendig war, denn es war ein reines Glückspiel-Deck: Ferengi-Morik mit Dabo-Girls, dazu Malcolm Reed als zusätzlichen Dilemmaschreck. Eine Deckliste samt Kommentaren findet ihr in der entsprechenden Sektion.

Runde 1: Steve Upton (Cardassianer)

Steve spielte mal wieder Cardassianer, diesmal mit einem ca. 60 Karten starken Deck. Tain, der dank den Intelligence-Missionen für schnelles Kartenziehen sorgen sollte, versteckte sich zu Steves Leidwesen tief im Deck, dafür brachte er schnell einige Capture-Karten ins Spiel (Psychological Pressure, etc.). Aus seinen Capture-Karten und den vielen Events schloss ich, dass er wohl auch im Dilemmastapel entsprechende Karten liegen hatte. Folglich konnte ich durch wiederholtes Nennen der magischen Nummer „2“ mit den Dabo Girls einige Broken Captives und Counterinsurgeny Programs unter meine Missionen schaufeln. Das ging so schnell, dass ich meine letzte Mission, Kressari Rendezvous schon gelöst hatte bevor ich eine Hand Weapon ausspielen konnte und somit bei 95 Punkten landete. Eine Runde später waren die fehlenden Punkte dank Tongo aber dann doch da.
Und was steht hier noch auf meinem Zettel: Agonizing Encounter rockt gegen Tain!

Runde 2: James Hoskin (Kadetten)

Wie so oft traf ich nach einem Sieg im ersten Spiel danach auf James Hoskin und aus wars mit der Freude. James packte diesmal die Kadetten aus und kombinierte sie mit ein paar high Integrity-Personen um zusätzlich zur Kadetten-Mission noch zwei einfach 30-Punkte Integritymissionen zu lösen. Wie erwartet war er wahnsinnig schnell. Agonizing Encounter half wenig, da er seine Missionen so gewählt hatte, dass diese nur maximal zwei gleiche Skills benötigten. Glücklicherweise kam ich auch diesmal wieder schnell ins Spiel. Zwar hatte ich wenig Erfolg mit dem Dabo, konnte aber durch wiederholtes Einsetzen von Brunt James’ Dilemmastrategie aushebeln: er wollte mittels Temporal Incursion/The Trial Never Ended/Manheim Effect das neue Space-Dilemma Tactical Disadvantage immer wieder spielen (und dank zweier USS Valiants auf der Hand das Duell natürlich auch immer gewinnen), doch mein Malcolm Reed konnte die Karte recht schnell entsorgen. Leider hab ich meinen fliegenden Schrotthaufen durch den Einsatz von Brunt doch tatsächlich mal selbst destaffed und konnte nicht mehr weiterfliegen, aber das Glück hilft ja bekanntlich immer den Dummen und so zog ich im Zug darauf ein weiteres Söldnerschiff und konnte noch rechtzeitig den Sack zumachen.

Runde 3: Nick Yankovec (Starfleet)

Nick testete gleichmal die neue Affiliation. Da der Nick an sich ja ein faules Wesen ist, ist es nicht überraschend, dass er sich nicht aufraffen konnte und Karten wie Mission Accomplished und Deploy the Fleet aus seinem Common/Uncommon-Ordner zu kramen. Stattdessen packte er lieber noch At What Cost und Endangered ein und wollte einen auf vier Missionen machen. Er war auch gleich recht schnell unterwegs, hatte bereits im zweiten Zug 5 Leute an Bord eines Shuttlepods und begann Investigate Alien Probe. Ich warf ihm ein Skeleton Crew und eine Gomtuu Shock Wave hin, was seinen Enthusiasmus dann auch gleich wieder ein wenig dämpfte. Dank Counterinsurgency und Späßen wie The Clown: Bitter Medicine konnte ich ihn dann auch lange genug aufhalten um meine Missionen problemlos zu lösen.

Da unsere Spiele so schnell aus waren verschwanden Nick, Will und ich erst mal ein wenig an die Bar und erörterten bei einigen Bierchen die englische Invasion des deutschen Grand Prix im November.

Runde 4: Matthew Thomas (TNG Vintner)

Dieses Spiel begann durchaus amüsant: Matthew spielte viele billige Leute und auch bald ein Schiff, blieb aber die ersten beiden Male an seiner Mission an einem Agonizing Encounter hängen, welches jedes Mal passenderweise 4 seiner 9 Leute stoppte. Ich dagegen hatte unglaublich viel Pech, von den ersten zehn Dabo-Versuchen etwa war nur einer erfolgreich. Normalerweise kein Problem, denn auch wenn ich mit zwei Missionen zurück liege kann ich mit diesem Deck in einer Runde das Spiel noch drehen. Leider aber gehört Matthew zu den Leuten, die relativ langsam spielen und immer mal wieder ganz, ganz weit vom Thema abschweifen, so dass sie im Endeffekt für ihre Züge ziemlich lange brauchen. (Wogegen ich eigentlich nichts habe, aber für meine Strategie war es halt eher kontraproduktiv.) So kam es auch, dass ich kurz vor Timeout mit 40-50 zurücklag (Matthew hatte dank zweier Distant Exploration und einer Gamma-Mission einen Punktevorsprung) und gezwungen war meine letzten Missionen ohne ausreichend Dabo-Dilemma-Vorarbeit anzugehen. Zwar durfte Matthew an meiner zweiten Mission nur noch für 1 ziehen und spielen, doch das war natürlich genau die Trabe Grenade die er brauchte um mich noch einen Zug länger aufzuhalten. Dann kam auch schon das Timeout.

Matthew durfte sich neben dem Sieg auch noch über das „Kopfgeld“, eine Karte aus dem von Nick gesponsorten Preispool, freuen und entschied sich für eine Feldomite Rush Liga-Foil.

Runde 5: Will Hoskin

Spiele gegen Will sind immer ein Vergnügen. Will schickte diesmal die Starfleet ins Rennen und hatte im Handumdrehen drei Schiffe im Spiel und eine Space gelöst. Ich kam relativ flott hinterher und hatte wieder etwas mehr Glück beim Dabo-Spielen. Dank Brunt, den ich schon früh im Spiel hatte, konnte ich seine Events (Tampering with Time, Machinations, Unexpected Difficulties) immer mal wieder zerstören. Als dann unter jeder meiner Missionen zwei oder drei Dilemmas lagen machte sich meine Minimalcrew auf und löste zum ungefährdeten Sieg.

Nach fünf Runden lagen dann schließlich James und ich mit jeweils 13 Punkten gleichauf, wobei ich dank des direkten Vergleichs die Nase vorn hatte. Will landete auf Platz 3, vor Matthew, Nick, Malcolm und Steve.
Nick ließ sich nicht lumpen und spendierte mir für jeden Sieg noch eine Promokarte, darunter ein Exemplar der von mir schon so lange gesuchten Timescape-Turnierfoil.

Johannes Klarhauser