Bericht vom STCCG AWARD Gewinner Thomas Vorwerk
In diesem Jahr habe ich mich nun endlich einmal eine Grand Prix in ganzer Länge hingegeben. Schon lange vorher legte ich einen meiner regelmäßigen Besuche bei meinen Eltern so, daß ich danach sozusagen auf dem Weg von Verden nach Berlin in Celle Zwischenhalt machen könnte, ich bat Thorsten darum, mir ein Einzelzimmer in der Jugendherberge zu organisieren, um anderen Spielern meine momentan durch einen Husten verstärkte akustische Schlafverminderung zu ersparen, und versuchte, die Hin- und Rückreise mit Spielerfreunden wie Ulf Benjes, Thorsten Wanek und Sebastian Kirstein zu koordinieren.
Nach einer kurzfristigen, sehr netten Abholaktion durch Lars Flitter am Bahnhof Celle war ich gut 45 Minuten vor dem Random Affiliation Constructed (RAC) in der Jugendherberge und landete “wegen Überfüllung” nicht im Einzelzimmer für Betreuer, sondern in einem doppelten Sechs-Personen-Laufstall, in dem ich dann auch uneingeschränkt der lauteste Schnarcher war. Da die Betten (klein, schreckliche Schaumstoffkissen) aber nur bei völliger Übermüdung (zweite Nacht) einen durchgehenden Schlaf ermöglichten, durfte ich auch feststellen, daß man auch Schnarchgeräusche vernehmen konnte, wenn ich mal wach war. Diese kamen aus der Richtung von Tobias Rausmann, der aber sofort jeden Meineid schwören würde, daß er unschuldig daran ist. Doch zurück zum Grand Prix.
Beim RAC war mir Deep Space Nine zugelost worden, und ich wollte deshalb zumindest die Downloadfähigkeit von Quark, den zusätzlichen Downloader “Bustling with Activity” und die wohl billigsten Schiffe des Spiels ausnutzen: Die Baraka und die Reflections-Defiant, die sich noch dazu beide für “Deploy the Fleet” eignen (die Defiant mithilfe von “Captain on the Bridge” mit den Captains Thomas Riker und Kudak’etan).
Mein Deck erwies sich aber irgendwie als zu langsam, insbesondere den “Captain on the Bridge”-Trick konnte ich nicht ein einziges Mal auskosten. Ich verlor hintereinander gegen Thomas Schneider (Earth TNG, er gewann das Turnier), Thorsten Wanek (Terok Nor) und Markus “Gegen wen spiele ich denn? Gegen den kleinen Jungen...?” Eberlein (Cardassia), konnte danach durch ein Bye meine Punktzahl verdoppeln und landete unverdient auf dem siebten von 11 Plätzen.
Beim Multiplayerspiel konnte ich dann endlich mit meinem Discard-Deck auftrumpfen, das ich “Screwy Squirrel” getauft habe, nach dem verrückten Eichhörnchen aus den Tex Avery-Filmen. Ich stelle mir mein Screwy Squirrel in den Farben der Ferengi und des Dominion gestreift vor.
Sebastian Kirstein, der sich in Berlin oft genug die Zähne an meinen Killerdilemmas ausbeißt, hatte sich diesmal einen ähnlichen Dilemmastapel zusammengebaut, und während ich mit Borath, diversen Jemmies und Deckmanipulatoren wie Ishka, Sovak, Zek (und immer mal wieder Tongo) die gegnerischen Decks dezimierte, spielte Sebastian ein durch Romulaner-Bonuspunkte verstärktes “Guidance of the Council”-Battle Deck, um auch noch die Karten auf den Discard Pile zu verbannen, die bereits einmal ausgespielt worden waren. Gemeinsam nannten wir uns “Dawn of the Discardpile”, ein furchterregender Name, der sich auch größtenteils als wahr erwies.
Allerdings mussten wir uns noch ein wenig einspielen (an dieser Stelle nochmal Dank an Lars Flitter für seine großzügige Bierspende an unser Team) und so gab es bei den ersten zwei Partien gegen “Revenge of Cardassia” (Tobias Meyer & Daniel Sinner) und “Higgins Team” (Oliver Thust & Christian Zipper) jeweils nur einen Modified Win (50:10 bzw. 70:5), wobei ich vielleicht noch erwähnen sollte, daß die doppelte Maquis-Spülkraft mit ihrem hinterhältigen Trick, gleich zwei Biogenic Weapons auf einen Spieler herunterregnen zu lassen, gegen uns nicht funktionierte, weil wir ausreichend Biogenic Weapons discardeten oder auch einfach mit diversen Eventzerstörern wieder entfernten.
Gegen das spätere Gewinnerteam “The Empire” (Thorsten Wanek & Sandra Stieß) verloren wir sogar modified (160:0), weil wir beide in den ersten paar Runden kaum vernünftige Karten auf die Hand bekamen und diesen Nachteil auch nicht wieder ausgleichen konnten. Erst im vierten Spiel gegen “Die Physiker” Tobias Rausmann & Thomas Schneider, zwei eigentlich hochklassige Spieler, klappte alles so, wie es sollte und wir fuhren einen Full Win ein (225:25), insgesamt machten wir den vierten von 9 Plätzen, und ich hatte mir während des Turniers auch einige Notizen gemacht, wie ich mein Deck noch verbessern kann. “Seeing Double” etwa, eine schnuckelige Karte, mit der ich einen harmlosen Ferengi-Frachter in Nullkommanichts in ein Jem’hadar-Überfallkommando verwandeln kann, habe ich in meiner gesamten Deckgeschichte nicht ein einziges Mal ausspielen können - also raus damit!
Obwohl das Teamplay-Turnier gar nicht so lang in die Nacht reinreichte, bekam ich in dieser Nacht nur 2,5 Stunden Schlaf, aber damit rechnete ich ja von Anfang an.
Am nächsten Morgen kam dann mein zweiter Grand Prix, beim letzten Mal in Bochum hatte ich ja als einziger Amateur meine 50 Euro Preisgeld noch hinterher geschmissen bekommen, diesmal sollte ich es als “experienced” Spieler etwas schwieriger haben. Doch in den ersten zwei Runden gegen Tiemo Mittelstedt und Hagen Wendt funktionierte mein Deck exakt so, wie es sollte, und ich fuhr zwei Full Wins ein! Da ich von vornherein nur darauf ausgewesen war, die Hälfte der Spiele zu gewinnen, und einigen dieser Klugscheißer mit ihren 35-Karten-Decks zu zeigen, was eine Harke ist, war ich regelrecht verdattert über meinen Erfolg. Judge Michael Mittelstedt kam dann sogar und wollte einen Deckcheck machen, doch sein Gehilfe Lars Flitter tippte sich beim Anblick meines Decks nur mal kurz an die Stirn und meinte, in sechs Minuten könne man mein 200+ Karten-Deck definitiv nicht checken, diese langwierige Prozedur wurde erstmal auf die nächste Runde verschoben.
Doch nachdem ich mein drittes Spiel (gegen Oliver Thust) dann modified verlor, war der Deckcheck auch nicht mehr so wichtig. Wenn man verliert, kann man ruhig geschummelt haben, nur Gewinner sind verdächtig. Schade eigentlich.
An Spiel 4 gegen Paul Marciniak kann ich mich sogar erinnern. Paul, den ich bisher vor allem als Tauschpartner mit Haaren auf den Zähnen kennengelernt hatte, spielte ein TNG Vintner-Deck mit Guinan und der der Future Enterprise, natürlich per “Guardian of Forever” heruntergeladen. Dummerweise habe ich erst begriffen, daß Paul wegen diverser Zusatzpunkte nur zwei Missionen zum Lösen brauchte, als er diese bereits gelöst hatte. Ich war mal wieder verdattert.
Gegen Daniel Neuhoff fuhr ich wieder einen Full Win ein, und mein Spiel gegen Johannes Klarhauser, den übergesiedelten mysteriösen Spieler, der Sebastian mal wieder in der Liste der deutschen Topspieler um einen Platz nach hinten verschoben hatte, kann man am besten anhand dessen
Turnierbericht nachvollziehen. Trotz meiner Niederlage (Scheiß “Emergency Transporter Armbands” und Kirk) hat er viel Schmeichelhaftes über mich zu berichten, am besten gefällt mir seine Deckzusammenfassung, “Screwy Squirrel” heißt bei ihm “Tongo / Borath discard insanity”, schon bei der ersten Nennung meines Namens werden seine amerikanischen Leser wohl den Kopf geschüttelt haben: “Thomas’ name also rang a bell, because a lot of his decks have been published on the German website. They usually have 60+ cards, sometimes even more than 100. Turns out his Grand Prix deck would be much nearer to 150...”
Mit drei Full Wins erreichte ich somit 12 Punkte und den 18. Platz von 32, punktgleich mit Platz 12 bis 20. Trotz Zufriedenheit schmiss ich am Morgen noch 3x “Meaningless Words” aus dem Dilemmapile raus und nahm dafür 3x “Equipment Malfunction” rein, und am Sonntag konnte ich dieses Dilemma auch immerhin einmal gegen das verhasste “Emergency Transporter Armband” einsetzen, wofür es sich schon gelohnt hat.
Doch der Samstag war ja noch lange nicht vorbei, zunächst gab es erstmal ein “To the Common People”-Turnier, über das ich aber nicht lange reden möchte, denn es verlief sehr ähnlich wie das “RAC” am Tag zuvor: Dreimal Full Loss (darunter meine zweite Niederlage gegen den gar nicht so “kleinen Jungen” Markus Eberlein), damit das Bye verdient und im Endeffekt unverdient auf dem 13. Platz von 15. Zwar war meine Entscheidung, mit TNG und Hologrammen zu spielen, nicht die schlechteste, in diesem Fall war mein Deck aber wirklich mal durch zuviele unnötige Karten “verdreckt”, und wenn ich in einem Spiel mal zwei Missionen löste, war das schon eine Riesenleistung.
Doch dann kam das Turnier, das ich unter anderen Umständen vielleicht sogar gewonnen hätte, ein Booster Draft. Ich bekam das Dominion zugelost, was ja schonmal eine der besten Sealed-Affiliations ist, und mir gelang es beim Draften auch noch neben zwei zusätzlichen Strength-Missionen einen Foil-Weyoun, Lamat’ukan, den Odo-Founder aus Necessary Evil, Keevan, Roga Danar, Lore, Kamala, “Personal Duty” und ein “Storage Compartment” zu ergattern, von weiteren unspielbaren Rares und Foils gar nicht zu sprechen.
Gegen Markus Richter und Sandra Stieß gewann ich damit relativ unangefochten, nur im zweiten, mittleren Spiel gegen Thorsten Wanek ließ ich mich (wieder mal) überrumpeln. Nachdem ich relativ früh zu siebt einen Mission Attempt machte und besagte Mission auf Anhieb löste, war ich eigentlich bis zuletzt auf der Gewinnerstraße, doch Thorsten schaffte es mal wieder, nach dem Time Out in der letzten Runde noch seine zwei fehlenden Missionen zu lösen. Aus irgendwelchen Gründen wurde das Turnier nach der dritten Runde abgebrochen, weshalb ich mich von dieser Niederlage nicht wieder erholen konnte und nur dem 7. von 24 Plätzen belegte, wobei ich in der vierten Runde wegen diverser Spieler, die sich lieber hinlegten (es war inzwischen 5 Uhr in der Früh, Weichei Sebastian war schon vor vier ins Bett gegangen), wahrscheinlich sogar jene Spieler hätte einholen könne, die die ersten drei Spiele gewonnen hatten (davon gab es glaube ich drei), denn wer abbricht, kriegt ja auch nicht den Punkt für ein verlorenes Spiel. Doch da Sandra bereits während des Spiels gegen mich beinahe eingeschlafen wäre (sie wachte nur immer wieder auf, wenn ich mal wieder einen Odo Founder, Roga Danar, Kamala, Lore o. ä. ausspielte), entschied Thorsten, daß es für alle Anwesenden besser wäre zu schlafen.
Völlig übermüdet konnte ich diesmal sogar drei Stunden in einem Stück schlafen, bis ich gegen 8 Uhr am nächsten Morgen merkte, daß die Zimmergenossen sich langsam zu räkeln begannen. Bevor Johannes und Sebastian es aber aus dem Bett schafften, überraschte ich alle mit einem Energieschub, um als erster in der Schlange vor der Dusche anzustehen und noch einen Platz am Frühstücksbüffet zu bekommen.
Beim PSR-Turnier, das für mich nur das “Harsh Conditions”-Foil-Turnier war, schnurrte mein Screwy Squirrel mal wieder nur so. Mein erster Gegner Jonas Wellmann (Borg) hatte noch ungefähr 8 Karten im Deck, als er endlich an ein Schiff geriet, und ich war geradezu dankbar, daß er so wenigstens eine theoretische Chance bekam, auch wenn nach so einem Start für ihn nichts mehr zu retten war. Sandra Stieß spielte mit Alexander Banks Earth-DS9-Deck, und böse Zungen behaupten, daß sie deshalb auch mit dem typischen Alexander-Tempo spielte. Nachdem sie bereits zwei Missionen gelöst hatte, und begann, mit kokettem Augenaufschlag, ihre Karten in Schneckentempo aufzunehmen, wurde ich etwas ungehalten, und versprach ihr, daß ich mich auch den Rest des Spiels in einem ähnlichen Tempo eine Runde lang mit meinem Deck beschäftigen könnte, um ihr “Stalling for Time” (nicht die gleichnamige Karte) zumindest nicht mit einem Full Win ihrerseits zu belohnen (ich informierte mich nebenbei schon mal bei Thorsten darüber, wann ich meinerseits für ein Stalling würde bestraft werden können), und sie zog das Tempo dann auch immerhin um ca. 25 % an. Ihr Deck war inzwischen leergeräumt, und nach dem ersten Versuch ihrer zum Gewinn notwendigen Mission lagen zwei Dilemmas drunter und sie hatte noch vier Personen, mit denen sie wahrscheinlich sogar lösen könnte. Das war mir zu riskant und ich flog mal eben mit einem Jem’Hadar Warship vorbei, nachdem ich glücklicherweise “Spreading Fear” ausgespielt bekam, um ihr Personal um 25% zu dezimieren und sie damit dazu bewegen, ihre verbleibenden Runden in Rekordzeit zu absolvieren (“Du bist wieder dran...”). Das war aber alles zu spät, um noch meine 100 Punkte zusammenzubekommen, durch Sandra erfuhr ich also eine dritte Möglichkeit, wie man gegen mein Deck bestehen kann: Nicht besonders schnell, sondern besonders langsam sein...
Im dritten Spiel gegen Tiemo Mittelstedt lief eigentlich alles wie geplant, allerdings gelang es ihm in der spielentscheidenden Spätphase des Spiels, das Ausspiel meines Schiffs durch den Special Skill von Ro Laren und die Maquis-eigene Geschlechtskrankheit Shankar um drei Runden zu verschieben, wodurch es dann nur ein Modified Win wurde. Verdammt!
Markus Eberlein konnte mit seinem Cardassianerdeck zwar nicht noch ein drittes Mal gegen mich gewinnen, aber mit seinen sehr Treachery und Intelligence-lastigen Cardies und einer wirklich lästigen Mila gelang es ihm, ziemlich lang im Spiel zu bleiben, wodurch ich wieder nur einen Modified Win schaffte.
Im fünften Spiel durfte ich sogar mal wieder gegen Wolfram Pulsfort antreten, gegen den ich zuvor nur einmal beim Hannoveraner TOC (gegen eine frühe Version des Pulsfortschen “At an Impasse”-Deck) ein Unentschieden erreicht hatte. Diesmal trat er mit einem Borg-Assimilationsdeck an, was gegen mich natürlich nicht wie erwünscht funktionieren kann, da ich ja meine zwei Headquarters immer erst dann verlasse, wenn vom Deck des Gegners nur noch ein wenig Debris übrig ist. Wolfram war offensichtlich über mein Deck noch nicht informiert, und es dauerte ein bißchen, bis er begriffen hatte, was ich da alles für ein Schindluder trieb. Doch auch er konnte einen Modified Win erzielen, weil ich nach Zerschlagung seiner Borgtruppe nur noch ca. 8 Minuten Zeit hatte, zwei Missionen zu lösen - und das ist selbst für meine Superteams zuwenig. Erst nach dem Spiel wurde mir übrigens zugetragen, daß eine für mich überraschende Taktik, seinem schon stark dezimierten Draw Deck noch etwas Leben einzuhauchen (mit der Observation Drone tauschte er nach Lösen von “Treat Plague Ship” sechs Karten seines Dicard Pile mit dem Draw Pile aus), eigentlich gar nicht funktionieren konnte, weil er ohne assimiliertes Personal diese Mission gar nicht hätte attempten können. In der Zeitnot war mir dieses Detail nicht aufgefallen und Wolfram, dem dieses Detail etwas vertrauter sein sollte, wies mich nicht darauf hin. Vielleicht eine verspätete Rache für das TOC-Unentschieden, wo ich auch eine Mission löste, ohne einen Föderationsheini dabeigehabt zu haben (was mir aber wirklich nicht bewusst war...). Festzustellen bleibt allerdings, daß Wolfram auch ohne diese 20 Punkte einen Modified Win erzielt gehabt hätte. Allerdings hätte ich etwas mehr Zeit zum Punktescheffeln gehabt, wenn ich nicht darauf hätte warten müssen, wie sein Observation Drone das Draw Deck auffrischt.
Im letzten Spiel durfte ich dann nochmal gegen Paul Marciniak antreten (Zaungast Christian Pulsfort schaute sich mein Deck noch ein zweites Mal in Aktion an, darauf hat die STCCG-Gemeinde nur gewartet, daß die Pulsfort aus meiner Idee noch ein richtig gutes Deck machen...), inzwischen hatte ich aber immerhin begriffen, daß ich ihn keine zwei Missionen lösen lassen darf. Seinen “Guardian of Forever” haute ich ihm zweimal kaputt und discardete ihn ein drittes Mal, doch Paul erklärte mir gegen Ende des Spiels, daß er die Future Enterprise schon auf der Starthand hatte, weshalb der Download eh nicht funktioniert hätte. Warum er allerdings sein Schiff erst ca. vier Runden vor seinem inoffiziellen Ausscheiden aus dem Spiel ausspielte, habe ich bis heute nicht begriffen. Da ein Neuner-Team, daß fünf Staffing Icons benötigt, besonders einfach zum Stranden zu bringen ist, war dies dann noch mal ein relativ unspektakulärer Full Win.
Ziemlich blöde finde ich allerdings, daß ich beim PSR vier von sechs Spielen gewann, und mein Gegner in den zwei anderen Spielen jeweils nur noch ein manövrierunfähiges Häufchen Elend war, ich aber dennoch genau wieder 12 Siegpunkte dafür bekam (13. von 25 Spielern). Im Turniersystem ist irgendetwas nicht in Ordnung, wenn man für einen Modified Win und einen Modified Loss genausoviel Punkte wie für einen Full Win oder ein Bye bekommt. Die einstündige Spielzeit bevorteilt nur die langweiligen Speedsolver, in einer DS9-Folge wäre es sicher nicht als Sieg der Föderation dargestellt worden, wenn Jadzia und Worf allein auf der Defiant durchs All treiben und sich die auf der Brücke verteilten Leichen anschauen. Ich muß einfach noch besser werden, dann wird irgendwann Schluß sein mit den 35-Karten-Decks. wartet nur ab, bis ich mir noch zwei Jake Siskos ertauscht habe, etwa fünf neue Dissidenten herausgekommen sind, und ich Speedsolver mit “The New Resistance” schon in der vierten oder fünften Runde von ihrem gesamten Restdeck “befreie”. Die Zukunft gehört den großen Decks - und wenn ich da falsch liege, werde ich als einziger Dinosaurier unter lauter stromlinienförmigen Wildschweinen zumindest meinen Spaß haben und so den einen oder anderen Snack erwischen.
Während des Grand Prix habe ich übrigens gegen sechs “Professionals” gespielt, dabei gegen Christian Zipper und Tobias Rausmann gewonnen (mit Hilfe von Sebastian), gegen Thorsten Wanek und Wolfram Pulsfort “fast” gewonnen, und Johannes Klarhauser und Michael Mittelstedt hatte ich während des Spiels zumindest Respekt eingeflösst...
Mein besonderer Dank gilt den vier Leuten, die mich zum Player’s Favourite gewählt haben (die fünfte Person ist mir “bekannt”, als Simpsons-Schauer weiß man ja, daß die Demokratie nur funktioniert, wenn man sich selbst wählt). Da Hagen Wendt meines Wissens am Sonntag nicht mehr dabei war, kann mein blutjunger Fanclub (leider männlich) ja nur geringfügig zu meiner Auszeichnung beigetragen haben, und selbst wenn ich davon ausgehe, daß mich sämtliche weibliche Wahlberechtigte bedacht haben (Danke, Antje und Sandra!), bleibt da immer noch eine Dunkelziffer...
Außerdem vielen vielen Dank (und Grüße) an Thorsten und Lars, die mal wieder alles möglich gemacht haben, an die zahl- und namenlosen anderen Judges und TDs, an meine Zimmergenossen (insbesondere Sebastian und Johannes, der mir mit seinen Turnierberichten gefährlich werden könnte...), an die alten Bremer Kumpel Ulf und Thomas, an den (verhältnismäßig) jungen Hannoveraner Kumpel Markus Knopf, an Tobias Meyer und Daniel Sinner, die in mir den Wunsch aufkommen lassen, mal ein Turnier auszutragen, wo jeder Spieler pro Runde eine Flasche Bier trinken muss, an Hagen Wendt für sein T-Shirt, an die Köche, die für die Kartoffelecken und den Nougatpfannkuchen zuständig waren, an das Drehteam von STCCG-TV, an Tobias Rausmann, weil er sein Wissen über den Ausgang von “The Dark Tower” für sich behalten konnte, an Markus Eberlein für seinen ungebrochenen Enthusiasmus, an den Spieler, der beim Booster Draft rechts von mir saß, und (last but not least) an die Pulsforts, weil sie den besten Spieler der Welt (Simon Müller mal ausgenommen) ausgezeichnet haben. Seppl rules! (Du kennst ja meine Bankverbindung...)