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Bericht zur Europameisterschaft in Utrecht am 19.06.2005
Der diesjährige Höhepunkt für mich stand an – die Europameisterschaft in Utrecht. Nachdem ich meine bislang einzige EM-Quali 2002 (noch zu 1E-Zeiten) hatte verfallen lassen, wollte ich dieses Mal unbedingt daran teilnehmen.
Also Übernachtung gebucht, hingefahren und hoffentlich 2 schöne Spiel-Tage erleben. Am Samstag habe ich dann einen seit langem nicht mehr gesehenen Spieler getroffen – Markus Rass, der offenbar auch für die Organisation aller Turniere zuständig war, da er sich ja von ST 2E nicht hat anstecken lassen.
Nach der Anmeldung für den ersten Tag (ich wollte ein Borg-Assimilations-Deck spielen) wurde mir gesagt, dass am ersten Tag nur Nichtqualifizierte für Tag 2 teilnehmen durften – Schreck lass nach, also Anmeldung zurück, Geld zurück – und was mit dem Tag anfangen? Ab in die City und Utrecht besichtigen.
Am 2. Tag ging es dann jedoch in die Vollen. Ich spielte noch einmal mein Maquis-Deck von der DM, allerdings geändert, indem ich meinen bisherigen Michael Eddington durch den neuen aus SNW ersetzte, welcher schließlich auch gute Dienste leistete.
Insgesamt waren wir 20 Spieler, gespielt wurden 5 Runden, danach spielten die Plätze 1-4, 2-3 im Halbfinale die Finalisten aus.
1. Runde: Alexander Schremser – Österreich – Ferengi/ Androiden
Trotz der vielen deutschen Spieler blieb ich in der ersten Runde vor einem deutschen Duell verschont. Alexander spielte ein für mich neues Ferengi-Deck, welches durch Noonian Soong und diverse Androiden verstärkt wurde. Durch verschiedene Rules konnte er Personen stoppen und Karten nachziehen, so dass er in seiner Cardplay/-draw-Phase nur spielen konnte und nicht ziehen brauchte – nette Sache!
So kam es dann auch, dass er schnell 2 Planetenmissionen lösen konnte. An seiner einzigen Space-Mission konnte ich ihn allerdings aufhalten, eine Tsiolkowski-Infection bereitete ihm herbe Verluste (Lore, Data sowie noch einen Ferengi). Anschließend vernagelten ihm die Maquis seine einzige Space Mission, so dass ich nun auch noch ins Rennen kommen konnte. Mein erster Attempt scheiterte mit For the Cause an Stärke = 36 (leider 1 zu wenig). Dafür rutschte ich dann im 2. Versuch durch. Die 2 Planetenmission gelang im ersten Anlauf, an der im gleichen Zuge folgenden Space-Mission war wieder mit Stärke = 36 Schluß. Nachdem ich den Zug beendet hatte, hätte ich mir schon fast in den A.... beißen können, hatte ich doch schließlich nicht den neuen Eddington benutzt (Attribute + 3 bis zum Ende des Zuges, danach tot).
Zwischenzeitlich hatte Alex mit weiteren Rules diverse Events von mir zerstört, unter anderem mein For the Cause, welches ich nun erst mit Macius zurückholen musste, um dann schließlich doch knapp 3-2 gewinnen zu können. Die Maquis sind schon eine schneidige Rasse, allerdings brauchen sie immer etwas, um in Fahrt zu kommen.
2. Christian Pulsfort – Deutschland – Borg
Die zweite Runde bescherte mir nun bereits den Deutschen Meister, allerdings mit einem anderen Deck als noch vor 2 Wochen. Diesmal versuchte er es mit einem Borg-Mission-Solver mit Ascertain, der ihm in Kassel seinerzeit die einzige Niederlage beigebracht hatte.
Christian legte dann auch los wie die Feuerwehr, die per Annexation-Drone gemachten Bonuspunkte wurden durch At What Cost? in Schiffe und Personal umgemünzt, welche dann schließlich zügig ans Missionslösen gingen. Das ganze ging so schnell, dass ich noch keinerlei Machination oder Unexpected draußen und so bei seiner ersten Space-Mission zu neunt von 9 gezogenen Dilemmas 7 Planeten, ein Racial Tension und ein Gomtuu gezogen hatte. Die Gomtuu wollte ich jedoch nicht legen, um nicht auch noch Locutus zu Punkten zu verhelfen. Da war es dann mehr Zufall, dass ihm ein Skill fehlte (Science, glaube ich). Allerdings hielt ihn das nicht allzu lange auf und kurz darauf war dann Schluß.
Klare Niederlage – zumal meine Maquis in ihren Versuchen ständig an Harsh conditions und Unknown Microorganism scheiterten. Vielleicht sollte man doch hin und wieder auch ein Non-Handweapon-Equipment einpacken?
3. Fergus O’Shea – Irland – Romulaner
Mit Fergus wartete nun mein 2. internationaler Gegner auf mich. Er spielte mit Getting under your skin und Prejudice and Politics für diverse Bonuspunkte. Seine Missionen waren allesamt Nicht-Romulanisch, die dann i.d.R. mit 6 Personen attempted wurden. Das ging auch ziemlich zügig und die Maquis erwiesen sich wieder mal als Spätzünder.
An seiner Space Mission hielt ihn jedoch eine nette Shock-Welle auf, so dass ich dann auch endlich mal beginnen konnte. Per Strength for our Struggle und Security Drills konnte ich die eigentlich schon toten Maquis mit Honor, Officer und Transporters vor einem Whispers ... retten und kurze Zeit später lösen. An meiner letzten (Space) Mission entfernte er mir per An Old Debt einen Astrophysiker, für den jedoch B’Elanna Torres in die Bresche sprang und so das darauf folgende Where no one has gone before ins Leere laufen ließ. So konnte ich das Spiel schließlich 3-1 Missionen gewinnen.
4. Alexander Hofmann – Deutschland – Klingon/ Cardassia
Mal wieder ein deutscher Spieler. Bei der Kombination der Außenposten schwante mir schon böses – etwa ein kämpfendes Capture-Deck, welches meine Personen schnell und rücksichtslos aus dem Wege räumt? Gott sei Dank hatte ich zumindest 1 Rescue Captives dabei, allerdings könnte eins auch schnell zu wenig sein.
Schon bald – spätestens nachdem Madred ausgespielt wurde, ohne ein Labor Camp herunter zu holen, wurde jedoch klar, dass hier keine mörderische Allianz geschmiedet worden war, sondern lediglich ein aus Sicht Alexanders hoffentlich schneller Missionslöser.
Der erste Capture ging dann auch auf meine Kosten – ein Moonlight is a window to heaven, und schon war Dukat in meiner Brigg. So bestand schon einmal keine Gefahr mehr des Discardens bei Nutzen seiner Skills. Als ich in der darauffolgenden Runde das gleich noch einmal probieren wollte, verhinderte leider ein Escape ein gleich positives Ergebnis und Dukat musste seine Knastzeit halt alleine absitzen.
Der dritte Attempt an seiner Planet-Mission wollte mich auch schon fast jubeln lassen, zog ich doch bei Full Security Alert bei 3 Security Personnel den einzigen 2er. Allerdings blieb mir das Lachen im Halse stecken – Gowron entstoppte den 1. und in der Folge wurden dann leider auch keine weiteren Securities gestoppt. Das Ergebnis war, das ich wieder mal hinten lag.
Allerdings konnte ich dann meinerseits auch ganz gut lösen, und Eddington gelangte zu Ruhm und Ehre, als er sich selbst pushte und dadurch 2 Missionen in einer Runde ermöglichte, was schließlich den Sieg bedeutete.
5. Wolfram Pulsfort – Deutschland – Maquis
Wolfram spielte dieses Mal ein anderes Deck als Christian, als Heimatwelt diente Athos IV. Diese Basis war aber nur der Ausgangspunkt, um einige Maquis ins Spiel zu bringen, um Terroristische Aktivitäten entfalten zu können. Die Missionen unterschieden sich komplett von den meinigen, daher benötigte er auch nicht ein For the Cause zum Attempten und lösen.
Seine erste Mission gelang ihm recht gut, bei der zweiten konnte ich ihn hingegen ein wenig aufhalten. Im Gegenzug setzte er auch mir zu, Terrorist Activities und Stalling for Time taten ihre Arbeit. Meine vorbereiteten Missionen wurden per Biogenic Weapons versiegelt, so dass sich Luther Sloan des öfteren darum kümmern musste, diese wieder bespielbar zu machen. Kurz vor Feierabend ging ich mit 2 gelösten Planetenmissionen in Führung und konnte ihn mit Where no one has gone before für knapp 2 Runden zur Untätigkeit verdammen. Wie heißt jedoch das Sprichwort? „Was du nicht willst, dass man dir tut, das füg’ auch keinem anderen zu“ - nach einem Personal Duty konnten sich auch meine Maquis der Anziehungskraft des Unbekannten nicht entziehen und verschwanden – kurz vor dem Ende. Dann kam das Time out und Wolfram hatte noch die Möglichkeit, trotz geringerer Punkte durch eine Space und eine Planetenmission gegenüber meinen 2 Planetenmissionen zu gewinnen. Allerdings stoppte ihn hier ein Maglock, so dass ich schließlich meinen knappen Vorsprung behaupten konnte und timed gewann.
Fazit nach 5 Runden: Ich konnte mit meinem Ergebnis ganz zufrieden sein, bescherte mir der letzte Sieg gegen Wolfram doch den 3. Platz mit 12 Punkten. Vorn lag Christian Pulsfort ungeschlagen mit 15, 2. war Tobias Rausmann mit 13 und das halbfinale komplettiert wurde durch Vladimir Vrbata aus Tschechien mit 11 Punkten.
Somit konnte ich bei meiner ersten EM-Teilnahme gleich in die Play-offs einziehen, ein Ergebnis, was ich nicht eingeplant hatte und welches den Zeitplan betreffs der Rückfahrt arg durcheinander brachte.
Halbfinale gegen Tobias Rausmann
Im Halbfinale traf ich auf Tobias, welcher gleichfalls ein Borg Mission-Solver mit Ascertain spielte und sich in der Vorrunde nur Christian knapp im Duell der Borg geschlagen geben musste.
Tobias hielt manövrierte sich dann auch durch meine Dilemmas per Dronen-Tausch und Ascertain hindurch und hielt mich im Gegenzug an meiner ersten Mission Ewigkeiten auf. Als ich schließlich doch irgendwann hindurchwar, war der Dilemmastapel darunter locker 1 cm hoch!
Das hatte jedoch den Vorteil, dass für die weiteren Missionen entweder nicht genug oder die falschen Dilemmas vorhanden waren, da durch Consum je einige den Weg unter meine erste Mission fanden, auf deren Auswahl er keinen Einfluß gehabt hatte. So konnte ich schließlich wieder einmal per Eddington (Attribute + 3) und Chakotay zumindest für die Dilemmas 2 Missionen in einer Runde schaffen und einem Where no one has gone before entgehen, was Tobias dann in seiner Runde ganz sicher den Sieg beschert hätte. So konnte ich schließlich knapp gewinnen und meine Abreise verschob sich immer weiter :-)!
Finale gegen Christian Pulsfort
Im Finale traf ich dann ein weiteres Mal auf Christian. Im Endeffekt hat er wieder klar gewonnen. Die bereits in der Vorrunde erfolgreiche Combination Harsh Conditions - + Unknown Microorganism schlug wieder zu, hinzu kam, dass ich erst spät mit dem Missionslösen anfangen konnte. An seiner letzten Space-Mission konnte ich ihn dann länger als von ihm vermutet aufhalten, im Ergebnis jedoch umsonst. Leider hatte ich auch immer Luther mit in den gestoppten Außenteams dabei, so dass ich hinterher immer nicht mehr das Biogenic Weapons der einen Mission zerstören und auf die schon satt vorbereitete Ersatzmission spielen konnte. Dann hätte wahrscheinlich auch er Probleme bekommen, da ein Dronenaustausch zwischenzeitlich nicht mehr möglich war (alle Queens hatten das zeitliche gesegnet oder wurden bei Ascertain discardet).
Im Endeffekt freute ich mich jedoch über den erreichten 2. Platz, da dies mehr bedeutete, als ich mir selbst hätte vorstellen können. Herzlichen Glückwunsch nochmals an Christian!
Christian Zipper