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STCCG in England

Turnierbericht von Dragonmeet Convention am 4. Dezember 2004 in London

Kürzlich fand in London die 4. Dragonmeet Con statt, „The UK’s friendliest games convention“. In der Tat war die Atmosphäre dort hervorragend, dazu ein breitgefächertes Angebot an dem neuesten was der Brett-/Karten-/Rollenspiel-Markt zu bieten hat. Ich hätte gerne mal wieder ein paar Stunden D&D oder In Nomine gespielt, aber ich war ja hauptsächlich wegen den beiden STCCG-Turnieren dort.

Wir haben gleich kurz nach Eröffnung der Con mit einem Fractured Time-Sealed begonnen, quasi als kleine Aufwärmübung. Es war von jeder Affiliation jeweils ein Starter vorhanden, und ich hab natürlich die Borg bekommen. Na das geht ja schon mal gut los. Brauchbare Rares gabs keine – dafür Jadzia, die Maquis-Lady aus Energize, The Enterprise Incident, Kira Founder, Crystalline Entity. Und Locutus’ Borg Cube! Na immerhin. Ok, auch nicht wirklich zu gebrauchen. Den anderen gings nicht recht viel besser, lediglich Mark Radford konnte für seinen Klingonen-Starter Kang und Kor (CtA) ziehen.

Gegen besagte Klingonen durfte ich dann auch gleich beginnen. Das Spiel verlief eigentlich relativ unspektakulär, wir lösten beide brav unsere ersten beiden Missionen, bei der dritten dann konnte mich Mark zweimal mit Tense Negotiations aufhalten – ich hatte weder Diplomacy noch Leadership, da meine erste Borg Queen aufgrund eines Interlinks in den Discard Pile wanderte, und die zweite sich feige am Boden meines Draw Decks versteckte. Das gab Mark den entscheidenden Vorsprung um seine letzte Mission zu lösen.

In der zweiten Runde hätte ich eigentlich gegen Doug Hughes spielen müssen, der mußte aber leider kurzfristig weg, so daß ich diese Runde kampflos gewann. Die freie Zeit hab ich damit verbracht mich ein wenig in den Hallen umzusehen und Demos einiger neuer Spiele zu verfolgen. War of the Ring sah ziemlich interessant aus...

Die dritte und letzte Partie bestritt ich dann gegen Will Hoskin. Will hatte den Romulaner-Starter und spielte Double-Headquarters Romulus/TNG. Mal was anderes im Sealed. Er konnte seine Föderations-Leute zwar eigentlich nur als Futter für Security Drills benutzen, was aber gegen die vielen „2 Skill“-Dilemmas aus den Startern schon eine nicht zu verachtende Hilfe war. In diesem Spiel kam ich zum Glück früh genug an meine Queen und die beiden Cunning +1 Drohnen, und konnte damit das Spiel knapp für mich entscheiden.

Endergebnis:Nach einer kurzen Mittagspause mit viel Fachsimpelei haben wir uns mit neuen Brettspielen, RPG-Material, usw eingedeckt (die Auswahl an guten Spielen war ja so erdrückend), ich hab mir noch kurz ein paar Munchkin-Karten von John Kovalic signieren lassen, dann ging es auch gleich mit dem Constructed weiter – eine Premiere für mich.
Ich spielte einen klingonischen Mission-Solver mit Riker, Dax, und ein wenig Dilemma-Manipulation über Storage Compartment/I Don’t Like to Lose/Stir Crazy. In der ersten Runde durfte ich gegen Nick Yankovec ran. Nick spielte sein Dominion Minimum-Attempt-Deck, fast nur Jem’Hadar und Founder mit Strength 8 (Odo, Martok), dazu einen sehr kleinen Dilemma Pile (3x Tragic Turn, keine Rares, nur billige Stopper und A Bad End/Don’t Let It End This Way). Das Spiel war die ganze Zeit über absolut ausgeglichen, auf jeder Mission lag ein Tragic Turn, und wir arbeiteten uns im Gleichschritt langsam durch die ersten Missionen. Nick konnte schließlich seine letzte Mission mit zwei Crews aus 4 bzw 5 Leuten angehen und knapp vor mir lösen – ich hatte unter meiner dritten Mission auch schon 6 Dilemmas, war aber selber bei der Dilemma-Auswahl völlig von der Rolle und habe dadurch den Sieg leichtfertig verschenkt. Merke: Command Decisions macht sich einfach gar nicht gut an einer Planeten-Mission. Autsch.

Neues Spiel, neues Glück, James Hoskin war mein nächster Gegner. Er hatte ein DS9/Earth-Deck gebracht, mit Kirk, ein paar Mutanten, Medical Teams, Security Drills, etc. Ich hatte diesmal eine hervorragende Starthand und hatte im fünften Zug bereits Rescue Prisoners und Investigate Alien Probe gelöst – Koloth hat mich dabei an Gomtuu vorbeigeschleust, Rite of Emergence und The Promise machten sein Assassination Attempt wirkungslos. Ich hingegen hatte mehr Glück mit meinen Dilemmas und konnte seine Leute durch TT/Misguided Activist/Don’t Let It End schon früh relativ stark dezimieren. Für Kirk gabs auch keine Gelegenheit sein kleines Kunststück aufzuführen, so daß ich diese Partie relativ schnell für mich entscheiden konnte.

Das letzte Match war dann wieder gegen Mark Radford und sein bajoranisches Integrity-Deck, allerdings ohne Sisko/Baraka/RATS. Er discardete gleich heftig drauf los, hatte relativ schnell zwei Schiffe im Spiel, löste seine Planeten-Mission ohne Probleme, und ging die beiden Space-Missionen dann mit jeweils zwei Crews an. An der ersten davon konnte ich dann erfolgreich eine Tsiolkovsky Infection für 3 spielen – ich hatte eigentlich schon vor dieses Dilemma wieder rauszuschmeißen, da ich es so selten einsetzen kann. Dummerweise hatte ich mal wieder das sagenhafte Glück aus seiner vier Mann starken Crew natürlich genau die drei DS9-Leute (Sisko, Odo, Li Nalas) zu killen, welche dann dank Medical Teams sofort wieder auf Bajor auftauchten. Hat aber gereicht um ihn ein wenig auszubremsen und mir Zeit gegeben Brute Force noch in Ruhe zu lösen.

Endergebnis:Somit hatten am Ende vier Leute jeweils 7 Punkte. James Hoskin und meine Wenigkeit hatten schließlich die höheren Strength of Schedule-Werte als Nick und Will; und dank meines Sieges im direkten Vergleich gegen James durfte ich mein erstes Constructed auch gleich als Turniersieger beenden! Ja, die Second Edition ist sehr einsteigerfreundlich.

Johannes Klarhauser