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Die Europäischen Meisterschaften von Decipher 2000

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Am verlängerten Wochenende des 11. bis 13. Augustes fanden in der belgischen Metropole Brüssel die europäischen Meisterschaten von Decipher statt.
Inmitten der baustilistisch sehr sehenswerten Stadt trafen von Freitag bis Sonntag dutzende von Decipher Volunteers mit einer Unmenge von Spielern der drei großen Lizenzspiele – Star Trek, Star Wars & Young Jedi – zusammen und veranstalteten das bislang größte Decipher-Event in Europa. Neben zahlreichen Vertretern aller Nationalitäten standen auch die Promotion-Manager Dominiek Vermandere, Marcus Sheppard und Joeri Hoste für Fragen, Diskussion und sogar den Kartentausch zur Verfügung und überwachten die gelungene Organisation der Veranstaltung, geleitet wurden die zahlreichen Haupt- und Nebenveranstaltungen von den Ambassadors, Red oder Rogue Squadron und Jedi Council Members.

Als erstes Turnier fand in dem zweistöckigen Veranstaltungsgebäude am Freitag der Grand Slam statt, eine gelichzeitige Austragung sechs-ründiger Constructed Turniere aller drei Spiele, für die es als besonderen Preis die original Uncut-Sheets zu gewinnen gab. Hier zeigte sich nschon früh die ungefähre Beteiligung der Spieler, denn mit ca. 80 Teilnehmern lief das Star Wars CCGs den beiden anderen Spielen eindeutig den Rang ab – dann folgte mit etwa 30 Teilnehmern Star Trek, bei Young Jedi nahmen nur ca. 20 Fans teil.
Sowohl Spieler als auch die Veranstalter konnte in der Fülle unterschiedlicher Nationalitäten erste multikulturelle Erfahrungen sammeln, so bestand das TD-Team des Star Trek Grand Slams aus zwei Belgiern, einem Ungarn und einem Deutschen (dem Autor), die sich auf englisch und teilweise französisch mit Regelfragen aller Art auseinander zu setzen hatten. Die 31 Spieler stammten aus sieben Ländern, unter denen sich nur zwei Deutsche und ein Österreicher befanden. Ähnlich viel Teilnehmer waren jeweils aus Spanien, England, Irland und der der Tschechischen Republik angereist, mehr waren es aus Frankreich (4) und der Haupteil kam aus den Niederlanden und Belgien (je 9).
Für diese bot sich dann auch die Gelegenheit die Spielweisen anderer Länder kennenzulernen, besondere Strategien oder Regelauslegungen auszuloten, bevor am nächsten Tag mit den Qualifikationsturnieren beginnen sollten.

Die Qualifikationsrunden für die bislang nicht zur Europameisterschaft zugelassenen Spieler starteten pünktlich um 11 Uhr am nächsten Morgen. Während nun die einen hart um die Qualifikation kämpfen mußten konnten sich vor allem die Star Trek Fans unter den Regional- und Landesmeisterschaftsgewinnern freuen – für sie war ein Pre-Release TRIBBLES Sealed angesetzt worden, welches auch prompt bis ans Limit ausgebucht wurde (der Autor hatte sich leider zu spät angemeldet...). Als weiteres Nebenprogramm wurde für Star Wars sowohl ein Third Anthology Sealed als auch ein EPP Overdrive (Decks aus Enhanced Premiere, Zeitlimit ca. 15 min.!) angeboten, für Young Jedi gab es ein Opposites Sealed Deck, bei dem die Light Side Starter und drei Booster aus dem Jedi Council Set erhält, während die Dark Side Spieler selbiges von der Battle of Naboo Expansion erhalten. Da jeder die Karten der anderen Seite seinem Gegner überlassen muß, erhielt man somit ein gemischtes Jedi Council/Naboo-Deck, welches sich dank der vielfältigen Effekt- und Schlachtkarten auch wesentlich interessanter als das normale Menace of Darth Maul Sealed gestaltet.

Am Sonntag war schließlich der große Tag, an dem die Finalrunden der ersten Europäischen Meisterschaft der drei wichtigsten Decipher Sammelkartenspiele stattfinden sollte. Für die deutschen Star Trek Fans begann dieser Tag gleich mit einer herben Enttäuschung, waren doch zwei der besten deutschen Spieler, der Grand Prix Gewinner Markus Eckert und der Deutsche Vize Meister Michael David Csont (siehe auch Interview in der letzten Ausgabe) nicht erschienen. Auch der Hoffnungsträger Ulf Benjes, der schon einmal an der Weltmeisterschaft teilnehmen konnte und hinter dem Tschechen Vladimir Vrbata den zweiten Platz auf dem Regional erreichte, mußte ausscheiden, da er sich am Vortag nicht qualifizierte – er erreichte Platz 17. Seine Rolle als Ersatzspieler im Falle einer ungeraden Anzahl an Finalisten wurde trotz bereits begonnener Paarung in der ersten Runde plötzlich widerrufen, als ein fehlender Spieler überraschend noch eintraf.
Damit setzten sich die letzten Hoffnungen zweifellos auf den Deutschen Meister Christin Schopmanns aus Köln und den Top Five Spieler Marc Schütze aus Hannover. Doch nach der zweiten Runde kapitulierte Schopmanns, da sein Gewinnerdeck von der Deutschen Meisterschaft (siehe KARTEFAKT #27) nicht Fuß fassen konnte. Marc Schütze erreichte schließlich als bester deutscher Spieler der EM den 11. Platz, der ehemalige Ambassador Helge Blohmer kam auf Platz 14 und der Kölner Robin Rattay konnte nur den 28. Platz belegen.

Die Final Confrontation bestritten Vladimir Vrbata und der Niederländer Björn Neervoort. Vrbata spielte sein erfolgreiches Regional Deck in einer leicht abgewandelten Form, Neervoort war mit einem Ferengi-/Interrupt-Deck ins Rennen gegangen.
Während der für diese beiden Spieler entscheidenden Runde waren nur die Judges der EM sowie einige wenige Zuschauer zugegen, die in gespannter Stille ein perfekt ausgetragen Profi-Spiel mitverfolgen konnten. Schon bald geriet Vrbatas Federation-VCM (Visit Cochrane Memorial) Deck durch die gut geplante Auswahl der gegnerischen Dilemmas ins Stocken. So konnte der Tscheche nicht recht ins Spiel kommen, während Neervoort das Lösen einer Mission gelang, auf der er mittels einer Colony stetig Punkte ansammelte. Letztendlich scheiterte Vrbatas auf Dilemmas basierende Strategie aber an den Bonuspunkten seines niederländischen Gegners, welche er aufgrund von Rogue Borg, Loss of Orbital Stabilty und vor allem Docking Procedures nicht verhindern konnte. Björn Neervort gewann die Final Confrontation mit 100:0 und ist damit Europäischer Meister 2000! (Siehe auch Interview mit dem Europäischen Meister!)

Die Europäische Young Jedi Meisterschaft gewann der Tscheche Jindrich Nepevny nach der Final Confrontation gegen den Niederländer Geert Verhamme. Er erspielte mit seinem Light Side Deck ein Differential von +22, sein Gegner konnte seine Dark Side in der Retour-Runde nur mit +16 schlagen.

Jaglom Shrek