Beim Star Trek Customizable Card Game gibt
es wie bei den meisten anderen Sammelkartenspielen unterschiedliche Turnierformate.
Um vor allem neue Spieler nicht zu verunsichern hat deswegen jedes Format
seine eigene Bezeichnung, die in untenstehender Liste einmal erläutert
werden sollen.
Anmerkung: Als einzige gebannte Karte
in jedem sanktioniertem Format darf das Event "Raise the Stakes" aus der
Premiere Edition NICHT verwendet werden Alle Formate werden nach den offiziellen
Deckbau-Regeln aus dem aktuellsten Rulebook/Current Rulings gespielt.
Warp Speed: Das Warp Speed Format ist besonders für neue Spieler gut geeignet um in der Turnierszene Fuß zu fassen, da hier nach stark vereinfachten Regeln gespielt wird. So spielt man z.B. mit nur drei Missionen und benötigt zum Sieg anstatt der 100 Punkte je eine gelöste Planeten- und Space-Mission. Zusätzlich hat man pro Runde zwei Cardplays und gleicht am Ende einer Runde die Hand stehts auf sieben Karten aus! >>Warp Speed Regeln
Restricted: Als Restricted oder teilweise auch Closed Environment bezeichnet man alle Constructed Formate, bei denen sich die Spieler auf bestimmte Expansions beim Deckbau beschränken müssen. Dabei dürfen NUR aus den genannten Serien Karten benutzt werden. Vorteil des Restricted ist das allgemein kleinere Reservoir an Karten, wodurch neue Spieler weniger benachteiligt werden! Derzeit aktuell ist das Voyager Restricted (siehe auch Warp Speed!).
Farpoint: Das Farpoint Format ist dem Restricted ähnlich, allerdings wird hier über mehrere Turnierie verteilt in Stufen mit je einer weiteren Expansion gespielt. So wird auf dem ersten Turnier z.B. nur mit dem Basic-Set gespielt (Premiere + Warp Pack + Starter II) und auf dem nächsten kommt dann Alternate Universe hinzu, dann Q-Continuum usw.
Scenario (i.d.R. non-sanctioned): Bei
Scenario Turnieren werden oft spezielle Situationen aus den TV-Episoden
nachgespielt wie z.B. der Klingonische Bürgerkrieg, die Invasion der
Borg in den Föderationsraum oder der Kampf zwischen Cardassianern
und Bajoranern. Genaue Bedingungen für ein derartiges Turnier sind
beim TD nachzufragen!
Als erstes sanktioniertes Szenario gab Anfang
2001 die Mirror Mirror Touren, die nach wie vor eine offizielle Turniervariante
darstellen!
Iron Man (non-sanctioned): Das interessante
am Iron Man ist dass jede discardete oder aus dem Spiel entfernte Karte
vernichtet werden muß, also entweder zerissen, verbrannt oder sonstwie
zerstört wird! Natürlich eignet sich dieses Format nicht für
Anfänger sondern eher für Spieler mit sehr vielen doppelten Karten,
aber dafür macht es auch sehr viel Spaß!
Wichtig für dieses Format ist entweder
ein neues Deck für jede Runde oder aber genug Austauschkarten um ein
gespieltes Deck wieder einsatzfähig zu machen (mit Dilemmas, Personnel,
Interrupts etc.)!
Junior: Das Junior Format ist in Deutschland praktisch nicht vertreten, da hierbei (egal ob Constructed oder Sealed) NUR Spieler bis zu vierzehn Jahren teilnehmen dürfen. Da das STCCG hierzulande in dieser Altersgruppe aber allein schon wegen der sprachlichen Barriere aber kaum Spieler findet ist das Junior Format in Deutschland fast bedeutungslos - eine besondere Ausnahme stellt die für Europa einzigartige Junior-Gruppe von Ambassador Norbert Stefani dar (siehe Kartefakt #26).
OTSD Sealed: Beim OTSD Sealed wird
das in der Official Tournament Sealed Deck Box vorhandene Material zum
Deckbau benutzt. Es beinhaltet stets vier Premiere und einen Alternate
Universe Boster und als besondere Zugabe 20 Fixkarten. Bei diesen handelt
es sich um so wichtige Karten wie "Spacedoor", "Space-Time Portal" oder
"Open Diplomatic Relations" mit der man einen beliebigen Treaty seeden
kann.
Dieses Format gehört sicherlich zu den
fairsten Sealed Formaten, da hier mit dem OTSD Fixpack ein Basisreservoir
an den wichtigesten Karten (Missionen, Dilemmas, Personnel usw.) für
jeden Spieler geschaffen wird.
Warp Speed: Dieses neu entwickelte Format benutzt speziell vereinfachte Regeln um ein sehr schnelles und auch für Anfäger leicht spielbares Turnier zu ermöglichen. Es sind kaum Grundkenntnisse erforderlich, gespielt wird entweder mit Enhanced Premiere Packs oder Voyager Startern. >>Originalregeln
Farpoint Sealed: Beim Farpoint Sealed
wird entsprechend dem Farpoint Constructed nach un nach mit immer neueren
Serien gespielt. So erhält man in der ersten Runde z.B. einen Starter
II und diverse Premiere Booster, in der zweiten Runde kommen zwei AU Booster
hinzu, in der dritten dann zwei Q-Continuum Booster usw.!
Leider ist dieses Format aufgrund der großen
Menge an benötigten Karten relativ teuer, und dadurch auch recht selten.
Man sollte bei Gelegenheit aber trotzden unbedingt teilnehmen, da man letztendlich
sehr viele Karten für weit weniger Geld als im Handel erhalten wird!
Tribbles Sealed: Das besondere am Tribbles Sealed ist die Paarung der Gegener. Zwar erhält hier auch jeder Spieler einen Trouble with Tribbles Starter und diverse Booster, aber durch die Trennung der Starter nach Federation und Klingon erhält man eine dem Star Wars CCG angelehnte Wertung: Jeweils die besten Spieler der klingonen und Föderation spielen gegeneinander - es gibt also keine Spiele mit Klingon gegen Klingon bzw. Federation gegen Federation!
Booster Draft: Das Booster Draft ist
in der Regel eine Variante des Enhanced Seald Decks. Hierbei benutzten
die Spieler allerdings nicht bloß ihre eigenen Booster, sondern setzen
sich in Gruppen à 3-5 Spieler zusammen und müssen nach Entnahme
einer beliebigen Karte ihren Booster an den Nachbarn weitergeben. So kann
sich jeder Spieler aus allen Boostern einer Draft-Gruppe die benötigten
Karten für ein Deck zusammen sammeln und sich so z.B. auf eine bestimmte
Affiliation oder eine besondere Interrupt-Taktik konzentrieren.
Man beginnt mit einem Premiere Booster, den
man im Uhrzeigersinn weitergibt. Die gezogenen Karten legt man verdeckt
vor sich auf einen Stapel und darf sie bis zum Beginn des eigentlichen
Deckbaus NICHT mehr ansehen! Sind die ersten Booster geleert so öffnet
jeder seinen zweiten Premiere Booster und gibt ihn dann entgegen (!) der
Uhrzerigerrichtung weiter. Die Richtung wird nach jedem Booster gewechselt,
so daß der zum Schluß kommende Alternate Universe Booster wieder
im Uhrzeigersinn weitergegeben wird!
Auf Turnieren bieten sich zahlreiche Möglichkeiten für Tauschgeschäfte, zur Klärung eventueller Regelfragen, vor allem jedoch mit über die bisherige Spielergruppe hinausgehenden Personen zu spielen und entsprechend neue Spielweisen kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen. An sich eine durchaus empfehlenswerte Angelegenheit, und dieser Artikel soll interessierten Neulingen helfen, einen ersten Überblick zu gewinnen.
Der erste Schritt zur Teilnahme an einem Turnier
ist, ein solches innerhalb einer akzeptablen Entfernung zu finden. Dazu
empfiehlt es sich, entweder einen Blick in den Tournament Locator zu werfen
oder die Turnierseiten von Decipher aufzusuchen, dort werden alle offiziellen
Turniere im Voraus angekündigt. Deutschland und Österreich wurden
von Decipher der Borg-Region zugeordnet, entsprechend ist nach Turnieren
in dieser Region zu suchen.
Wichtig ist hierbei, die verschiedenen Turnierformate
zu kennen. Unter "Decipher Swiss" bzw. "Constructed" versteht man ein Turnier,
zu dem jeder Spieler sein eigenes nach den gültigen Regeln aufgebautes
Deck mitbringt und für die Dauer des Turnieres auch mit diesem in
unveränderter Form spielt. Bei den verschiedenen "Sealed Deck" Formaten
dagegen muß jeder Spieler mit den Karten, die er aus verschlossenen
Booster Packs erhält, innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens sein
Deck konstruieren.
Nachdem ein in Frage kommendes Turnier gefunden wurde, empfiehlt es sich, den entsprechenden Tournament Director (TD) im Voraus über die geplante Teilnahme zu informieren. Zuweilen wird die Startzeit eines Turnieres kurzfristig geändert, es stehen nur begrenzte Platzkapazitäten zur Verfügung usw., derartiges kann ohne vorherige Absprache zu bösen Überraschungen führen.
Aus spielerischer Sicht braucht man vor einem
Turnier in keiner Weise Angst zu haben. Wer bisher immer nur in der gleichen
isolierten Spielergruppe gespielt hat, kann die eigene Spielstärke
in einem größeren Rahmen zwar nur schwerlich einschätzen,
andererseits sind aber auf Turnieren meist Spieler aller Spielstärken
vertreten.
Sogenannter Cheese, unfaire Taktiken die
auf Spielvermeidung zugunsten eines einfachen Sieges ausgelegt sind, dominiert
normale Turniere in der Regel nicht, dabei mag es natürlich regionale
Unterschiede geben. Entsprechend sollte man sich auch deshalb nicht im
Voraus unnötig nervös machen oder sich gar darauf festlegen,
selbst ein solches Cheese-Deck spielen zu müssen.
Probleme dagegen ergeben sich zuweilen daraus,
daß sich in isolierten Spielergruppen oft Mißverständnisse
bezüglich der Regeln durchsetzen, hier sind unangenehme Überraschungen
nicht auszuschließen. Andererseits kann auch ein TD mal einem Irrtum
unterliegen, insofern ist es durchaus angemessen, den TD darum zu bitten,
eine fragliche Regel anhand der Regelwerke zu be- oder widerlegen.
Auf dem Turnier selbst angekommen sollte man
sich zunächst beim entsprechenden TD anmelden und bekommt dann in
der Regel ein sogenanntes PADD ausgehändigt. Dieses enthält die
für das Turnier relevanten Daten und muß vor Turnierbeginn von
jedem Spieler ausfüllt werden. Dabei sind die Angabe des vollen Names
sowie des Geburtsdatums notwendig, da aus diesen die Player-ID zur Verwaltung
der Rankings ermittelt wird, weitere Angaben sind optional.
Gespielt wird in der Regel über vier
oder fünf Runden, wobei jede einzelne Runde eine Stunde dauert. Vor
Beginn jeder Runde werden Paarungen von jeweils zwei Spielern ermittelt,
die in der entsprechenden Runde gegeneinander spielen. Die Resultate jeder
einzelnen Runde werden auf den PADDs der jeweiligen Spieler festgehalten.
Die Paarungen werden in allen Turnierformaten
nach dem Decipher Swiss System ermittelt, was irreführenderweise zugleich
eine andere Bezeichnung für das Turnierformat Constructed ist. In
der ersten Runde werden die Paarungen zufällig ermittelt, in allen
weiteren Runden basierend auf den bisherigen Ergebnissen, wobei die bisher
erfolgreichen Spieler gegeneinander spielen und umgekehrt.
Nach der letzten Runde wird die Plazierung
der einzelnen Spieler aufgrund der summierten Ergebnisse der einzelnen
Runden ermittelt, eine abschließende Preisverleihung ist üblich.