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Der Grand Prix IV - Das erste Mal 2nd Edition!



Das Warten hatte endlich ein Ende, die Grand Prix Convention 2003 stand vor der Tür! Nach den gut besuchten Deutschen Meisterschaften nun also ein weiteres Großereignis, diesmal sogar über drei Tage und mit einem gleichsam für 1E- und 2E-Spieler geeigneten Programm. Aus Zeitgründen konnte ich leider „nur“ beim Grand Prix am Samstag teilnehmen, aber allein dieser war schon die Reise wert.

Nach einer anstrengenden Woche mit einigen recht verkorksten und schlaflosen Tagen und Nächten ging’s Samstag morgen um 8.15 in Kassel los, da ich neben den Weller-Brüdern auch noch Boris im Auto hatte, der für sein 1E-only-Turnier schon eine Stunde früher als wir 2E-Leute in Celle sein musste. Punkt 11.00 Uhr waren wir da... ein Kasseler erscheint halt immer dann, wann er es beabsichtigt. ;-)

Noch ein paar Worte zu meinem Deck: Ich setzte wiederum auf mein bewährtes „Integrity’s Digest“, welches bis auf ein paar zusätzliche Dilemma-Pile-Manipulatoren und neue Dilemmata aus CtA unberührt blieb.
An dieser Stelle möchte ich es mir nicht nehmen lassen, Euch an die lautstarken Unkenrufe zu erinnern, die durch die Internet-Foren gingen, nachdem die ersten CtA-Images released wurden: „Endlich was gegen High-Integrity-Bajoraner-Decks!“, „Die nächste Strategie geschwächt!“ etc.

Nach einigen Tauschorgien sammelten sich langsam aber sicher alle Spieler und es konnte pünktlich losgehen. Lars Flitter, der neben Christian Constabel an diesem Tag als TD fungierte, gab die ersten Paarungen bekannt: „Daniel Neuhoff gegen Wolfram Pulsfort“. Das fing ja gut an...

Spiel #1
Gegner: Wolfram Pulsfort
Affiliation: Cardassianer mit Terok Nor


…mein bisher einziges Spiel gegen Wolfram fand während dem DM-Wochenende in Kassel statt, damals verlor ich im “Heimspiel” knapp, allerdings behielt er mein Deck in Erinnerung, weil es ihm schon bei der DM einige Probleme bereitete.
Ich war entsprechend skeptisch, weil Wolframs ehemaliges Cardie-Deck mit Elim Garak sehr stark war, ich rechnete also mit einer spannenden Partie.

Ich kam schnell ins Spiel und schon in der dritten Runde attemptete ich Investigate Maquis Activity. Wolfram legte mir ein History repeats Itself auf den Tisch, was ich auch zuerst als gute und sichere Wahl einstufte, bis wir bemerkten, dass ich kein einziges Anthropology-Personnel dabei hatte *g*
Mission solved! :-)

Nach diesem überraschenden Vorsprung ging ich an meine nächste Mission. Beim ersten Attempt konnte ich meinen zum Tode geweihten Borum noch mit Escape retten, beim zweiten Attempt leider nicht mehr. Er starb, bevor er seine Ability nutzen konnte. Schade.

Ehe ich mich versah, hatte ich auch meine dritte Mission gelöst, während Wolfram nur eine Mission lösen konnte und beim Ziehen seiner Dilemmata leider viel Pech hatte.
Er kommentierte meinen schnellen Sieg mit der Bemerkung, dass man doch eine Radarfalle für ein so schnelles Deck aufstellen müsste. Dito! ;-)


Spiel #2
Gegner: Christian Zipper
Affiliation: Federation


Nachdem Christian und ich gleichsam gut ins Spiel fanden, folgten auch schon die ersten
(Fun-)Highlights des Tages: Bei meinem ersten Attempt erwischte es zwei Personen durch Assassination Attempt.
Als Racheakt legte ich Christian auch eines auf den Tisch, allerdings konnte er die zwei Opfer mit Escape retten, wodurch ich immerhin seine Kamala in den Discard Pile beförderte. Bildlich gesprochen: Ein Scharfschütze hat es auf zwei Föderations-Leute abgesehen; er zielt, drückt ab und Kamala springt dazwischen.
Dies sollte nicht das letzte Mal sein, dass der Attentäter zuschlägt, denn in meiner nächsten Runde waren wiederum zwei meiner Personen tot.
Als wenn das noch nicht genug wäre, legte ich natürlich auch noch mein zweites Assassination Attempt, diesmal erfolgreich!

Nach diesen wilden Schießereien ging es weiter im Spielfluss.
Seine zweite Mission konnte mein Gegner beim ersten Attempt lösen, während er bei der ersten vier Runden brauchte. Ausgleichende Gerechtigkeit nenne ich das! *g*

Die Partie endete schließlich mit einem knappen Sieg meinerseits, nachdem ich noch zwei Personal Duty begegnet war und am Ende Amnesty Talks mit vier Leuten lösen durfte.


Spiel #3
Gegner: Oliver Thust
Affiliation: Cardassianer


Kurz vorweg: Die ersten beiden Spiele durfte ich beginnen, dieses nicht.

Oliver sicherte sich durch das Lösen seiner ersten Mission einen Vorsprung, bevor ich meine erste Mission lösen konnte.

Beim Attempten seiner zweiten Mission konnte ich glücklicherweise Tosk stoppen, was ja gar nicht so einfach ist, so dass das für die Mission nötige Programming fehlte. Dies verschaffte mir etwas Zeit.
Ein weiterer Attempt bescherte Oliver das alt bekannte Assassination Attempt, was eigentlich nur eine Notlösung war, da er viele Personen mit Treachery im Spiel hatte. Ich zog allerdings sehr glücklich zwei Personen ohne Treachery. Strike! :-)
Auch Personal Duty konnte ich wirksam einsetzen, so dass die Attribute von Olivers Personen am Ende nicht ausreichten.
Allerdings möchte ich an dieser Stelle erwähnen, dass Oliver die Partie mit Sicherheit gewonnen hätte, wenn er nicht vergessen hätte, sein Comfort Woman einzusetzen. Sorry!

Somit konnte ich einen weiteren Sieg verbuchen und mich auf den nächsten Gegner freuen, aber zuerst einmal...

Mittagspause, oder: Warten auf Godot Dino ;-)

...“Dino’s Pizza Taxi“ wohlbemerkt. Lars hatte die Bestellung zwischen der zweiten und dritten Runde getätigt, damit die Pizzen rechtzeitig ankamen. So war es jedenfalls gedacht, aber effektiv warteten wir noch eine ganze Zeit länger, nur um dann festzustellen, dass die Bestellung nicht komplett war und (Achtung, es folgt ein rein subjektiver Kommentar!) die Pizzen auch nicht sonderlich gut schmeckten.

Zurück ins Spielgeschehen:
Die einzigen Spieler mit neun Punkten waren Alexander Bank, Sebastian Kirstein und ich. Vor allem Sebastian trat dadurch ins Rampenlicht, dass er nacheinander den Europameister Florian Sorge UND den Deutschen Meister Christan Pulsfort besiegt hatte. Oha!
Wie sollte es also anders sein...


Spiel #4
Gegner: Sebastian Kirstein
Affiliation: Federation


Sebastian hatte einige Startschwierigkeiten, da er zwar genug Schiffe zog, aber nicht die passenden Leute, um diese zu staffen. Ich kam umso besser voran, fing früh mit meinem ersten Attempt an und konnte „Investigate Maquis Activity“ lösen.

Ich fing umgehend mit meiner zweiten Mission an, bei der mich Sebastian allerdings etwas länger aufhalten konnte. OK, „etwas länger“ ist der falsche Ausdruck, eher „zu lange“.
Zwischendurch bemerkte ich, dass ich nur einen Diplomaten im Spiel hatte, allerdings sind für zwei meiner Missionen jeweils zwei davon nötig!

Runde für Runde Karten ziehen und warten, so lief der Rest des Spiels für mich ab, denn bis zum Ende zog ich keinen weiteren Diplomaten. :-(

Das Glück hatte mich wohl mittlerweile verlassen und so musste ich meine erste Niederlage in Kauf nehmen, obwohl ich alle Chancen gehabt hätte, zu gewinnen.


Spiel #5
Gegner: Johannes Winter
Affiliation: Federation


Nicht nur, dass mein Glück mich verlassen hatte, nun kam auch noch Pech hinzu ;-)
So schlecht wie in dieser Partie habe ich wirklich noch nie gezogen!

Das Spiel fing nicht schlecht an, im Gegenteil, zwei Assassination Attempts konnten mir wiederum einige Zeit verschaffen, aber ich zog lange Zeit keine gescheiten Personen und konnte somit nur wenige Mission Attempts beginnen.

Eine Sache möchte ich allerdings gern erwähnen: Durch puren Zufall stieß ich beim Legen meiner Dilemmata auf eine interessante Combo: Overwhelmed und Maglock. Man gehe davon aus, dass ein Spieler drei Officer, bzw. drei Programming dabei hat, so sind in diesem Fall aber immerhin diese Personen (meist drei) gestoppt. Dies ist natürlich nicht die einzige gute Möglichkeit, Overwhelmed lässt sich mit einer Reihe von Walls derartig effektiv einsetzen. Man sollte allerdings anmerken, dass dies auf die Spielkosten bezogen ein recht teurer Spaß werden kann.

Am Ende verlor ich, ohne überhaupt eine Mission gelöst haben zu können.
Johannes beteuerte, dass er sich über einen solchen Sieg nicht wirklich freuen könne, was ich als eine sehr faire Geste betrachte, aber auch ich gewinne hin und wieder durch das Pech meiner Gegner, ich denke jeder tut dies ab und zu, aber am Ende ist es doch ein Sieg, wenn auch nur auf dem Papier.


Spiel #6
Gegner: Sören Richter
Affiliation: Bajoraner


Das letzte Spiel dieses Tages begann ich gewohnt schnell, meine erste Mission war sofort beim ersten Attempt gelöst. Allerdings freute ich mich zu früh: Ich saß mit meinem Schiff an der Mission fest, da mir die zum Staffen notwendige Kira abhanden gekommen war.

Es dauerte schätzungsweise drei Runden, bis ich mein nächstes Schiff zog und noch eine weitere Runde, bis ich es staffen konnte.

Weiterhin hielt mich Sören noch zweimal mit Rogue Borg Ambush auf, welches er sich einmal per Machinations besorgte, da in meinem Deck sowohl Intelligence, als auch Handwaffen Mangelware sind. Das wird sich aber demnächst ändern!

Somit passte diese Partie genau in mein Schema: Zuerst drei Siege, danach drei Niederlagen. Dazwischen ein Einschnitt, den ich noch lange in Erinnerung behalten werde. Vielleicht lag’s ja an der Pizza... LOL

Es folgten die Final Confrontations, denen wir Kasseler allerdings nicht mehr beiwohnten, da wir rechtzeitig zurückfahren wollten, zumal Staugefahr bestand und es ja schon 20.00 Uhr war.

Fazit:

Wie war das noch mit den Unkenrufen (siehe Einleitung)?
Auch wenn ich dreimal verloren hatte, so ist mein Deck keineswegs schlechter geworden. Die High-Integrity-Bajoraner-Decks sind nach wie vor sehr stark, obgleich sie nur noch vermindert auftauchen, nachdem das Dominion mir seinen Strength-Monstern dagegenhält. Die neuen Dilemmata sind also noch lange kein Todesstoß für mein Deck gewesen, vielmehr sind es oft die etwas älteren Karten, die mich aufgehalten haben, z.B. Dangerous Liasions. Irgendwann habe ich aufgehört mitzuzählen, aber annährend zehnmal bin ich an diesem Tag daran gescheitert! Das schreit förmlich nach einer Überarbeitung meines Decks...

Um mal von dem ganzen Sieg- und Niederlagen-Gefasel wegzukommen: Es war ein gelungenes Wochenende, für diejenigen etwas anstrengender, die zwei oder drei Tage am Stück bis spät in die Nacht diverse Sealed- und Draft-Turniere über sich ergehen ließen. (Grüße an Matthias Herath und Jens Beilstein!) ;-)

Bis zum nächsten Mal...

The Traveler