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GenConUK 2004 - Ein Turnierbericht

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Froh darüber, an der Grand Prix Con noch teilgenommen zu haben, machte ich mich eine Woche später auf nach England, genauer gesagt Bristol (ist auf der gleichen Höhe wie London, nur ungefähr 250 Kilometer westlich), um dort mein Erasmus-Auslandssemester in Angriff zu nehmen. Da eine Turnierszene hier trotz der Größe der Stadt (500.000 Einwohner) nicht existiert, habe ich mich ein wenig umgeschaut und entdeckt, dass die GenConUK, die größte Spiele-Convention Englands, dieses Jahr erstmals in Minehead stattfinden sollte, einem Küstenort südwestlich von Bristol, und das auch nur 90 Minuten entfernt. So machte ich mich also am Sonntag, den 17.Oktober, in aller Frühe auf, um an einem Turnier während dieser Con teilzunehmen.
Am Ort des Geschehens angekommen, musste ich feststellen, dass ich sogar der erste war, weil, wie sich später herausstellte, die anderen noch geschlafen haben. Zur Erklärung: Die Con fand in so einer Art CenterParcs statt, also einem Urlaubsareal mit lauter Freizeitaktivitäten und vielen Geschäften, die größtenteils in Innenbereichen untergebracht sind, sodass es dort auch gute Übernachtungsmöglichkeiten gab. So schaute ich mich noch ein wenig auf dem Gelände und in der Halle um (diese war nicht besonders groß, hätte wirklich gedacht, dass das etwas größer wäre, sie soll aber, als die Con noch in London stattfand, erheblich größer gewesen sein). Nach einiger Zeit fand ich schließlich den Turnierleiter James Hoskin, und nach weiteren Momenten kamen auch schon die anderen Spieler (insgesamt leider nur 6, dafür aber recht gute, wie sich später herausstellen sollte), und es konnte losgehen. Ich spielte trotz des schlechten Abschneidens auf dem Constructed Grand Prix in Celle ein Romulaner Getting Under Your Skin – Prejudice and Politics - Deck, es sollte nicht das einzige auf dem Turnier sein...

1.Runde: Nick Yankovec (Fed TNG Enterprise-D Deck)
Da ich nicht bei der EM war und auf seinem ConPass nur Nick Yank stand, wusste ich zuerst gar nicht, wer mir da denn überhaupt gegenüber sitzt, aber als ich ihn fragte, ob dies denn sein voller Name sei, und er mir dann diesen nannte, war ich ein wenig „vorgewarnt“, nun gegen den amtierenden Vize-Europameister zu spielen. Nicks Deck war beim Legen der Missionen schon recht offensichtlich, hatte er doch die Erde und die typischen Diplomacy-Missionen für ein Enterprise-D-Deck. Er durfte anfangen und spielte größtenteils die „üblichen Verdächtigen“ aus. Was mir auffiel war die Tatsache, dass er ziemlich viele Dilemma-Enhancer-Events (hoffe, das ist der gängige Name dafür) wie Unexpected Difficulties, Machinations, Stir Crazy etc. ausspielte, wobei sich in den nächsten Spielen herausstellte, dass dies hier wohl ziemlich gang und gäbe ist, noch mehr als bei uns. Zum Spiel: Er fing natürlich als Erstes Investigate Maquis Activity an, und da ich so schlecht gezogen hatte, konnte er sie dann auch im ersten Attempt lösen. Ich kam nicht so gut ins Spiel, legte er mir doch zwei In Trainings (allgemein sehr oft verwendet auf diesem Turnier) bei meiner ersten Mission. Sobald ich aber diese geschafft hatte, ging es dann doch etwas zügiger, während er bei seiner zweiten Mission ziemlich arg gebeutelt wurde (zwei Damager auf seinem Schiff, wodurch er erst einmal genug Personen für seine neu ausgespielte Enterprise-D ins Spiel bringen musste). So konnte ich auch die beiden weiteren Missionen lösen und dann einen recht sicheren Sieg mit 3:1 Missionen einfahren.

2.Runde: Doug Hughes (Romulan Getting Under Your Skin – Prejudice and Politics)
Wie bereits oben angedeutet, die Romulaner sind auch hier in England sehr populär, ob das vor der EM auch schon so war, ist mir nicht bekannt... Doug durfte beginnen und spielte auch gleich etliche entstoppbare Romulaner aus, er verzichtete jedoch komplett auf Power Shifts, dafür setzte er umso mehr auf Dilemma Enhancer. Wir fingen synchron an, lösten jeweils Khitomer Investigation, wobei mir wieder In Training in die Quere kam, hier wirklich sehr beliebt. Als nächstes machten wir uns auch beide an unsere Space Mission, an der wir aber nicht wirklich weiter kamen, sodass ich eigentlich mit einem Modified Win für mich rechnete, da er seine Bomuspunkte für Endangered ausgegeben hatte. In seiner letzten Runde, Timeout wurde bereits angesagt, schaffte er es aber doch, die Space Mission zu lösen und daraufhin sogar noch eine Planetenmission im ersten Anlauf (so schlecht zieht man nicht oft Dilemmas), womit er dann doch noch einen Full Win erzielen konnte.

3.Runde: William Hoskin (Dominion)
William ist James Bruder, was unschwer zu erkennen war. Zu meiner Freude spielte er Dominion, nicht weil Dominion so schlecht ist, aber weil ich die ganzen Dominion Personen sehr gut kenne... ;-) So achtete ich insbesondere auf Medical, Science und Archeology, um ihn mit Counterinsurgency Program effektiv stoppen zu können. Zu allem Überfluss für ihn spielte ich auch zu Beginn gleich ein Sensing A Trap aus und sagte, nachdem Jem`Hadar Warship durch eine Defiant umgangen wurde, Unexpected Difficulties an, da dieses mir hier noch öfter als in Deutschland in die Quere gekommen war. Nach gegenseitigem Aufbau machten wir uns sodann auch an die Missionen, wobei ich schnell zwei lösen konnte, während er wegen oben genannter Taktik erst einmal nicht weiter kam. Das Problem entstand jedoch, als ich zu meiner Space Mission flog, an der ich sehr effektiv durch zwei Schockwellen aufgehalten wurde (auch Power Shift nutzt da manchmal nicht sehr viel), während er nun mit seinen ganzen Jemmis durch zwei Missionen rauschte. So wurde es also noch einmal eng, doch da man ja bekanntlich nur drei Gomtuu Shock Wave in seinem Deck haben kann und die letzte glücklicherweise nicht kam, konnte ich schließlich auch die Space Mission mit Lore, Crosis und Koval in Verbindung mit Power Shift lösen und einen knappen Sieg davon tragen.

4.Runde: Andrew Alcock (Romulan Getting Under Your Skin – Prejudice and Politics)
Da Doug in der vorigen Runde gegen Andrew verloren hatte, sollte es nun trotz meiner Niederlage in Runde 2 um den Turniersieg gehen. Die gegnerische Affiliation machte dies aber von Beginn an schwierig, aber Andrew erging dies auch nicht anders ;-) So starteten wir beide unsere üblichen Ausspielphasen, wobei ich schneller an Bonuspunkte kam, was mir im Endeffekt aber auch nicht so viel brachte, da er mir gegen Ende des Spieles mit zwei Far-Seeing Eyes wichtige, noch nicht gezogene Dilemma Enhancer aus dem Spiel beförderte, und Power Shift war auch nie angebracht. So lösten wir beide zuerst Khitomer Investigation nach mehr oder weniger großen Problemen (In Training, wie gesagt, sehr beliebt, aber auch die übliche Harsh Conditions – Rogue Borg Ambush – Combo), und gingen zur Space Mission über, wissend, da dies bei Auslaufen der Zeit entscheidend sein könnte. Beide wurden wir gut durch die Dilemmas des anderen aufgehalten, doch mein entscheidender Nachteil war, dass ich zu Beginn des Spiels für ein Machinations zwei (!) Gomtuu Shock Wave aus dem Spiel befördern musste (sonst wäre er ohne Probleme durchgerannt), womit er den entscheidenden Tick eher seine Space Mission lösen konnte, bevor das Time Out erklang, weitere Missionsversuche brachten nichts mehr ein.

So ging das Turnier für mich mit einem zufriedenstellenden 3.Platz zu Ende, geschlagen lediglich von zwei gleichartigen Romulaner-Decks, wobei mit etwas mehr Glück auch eine bessere Platzierung möglich gewesen wäre, insbesondere im letzten Spiel. Das Endresultat:Nichtsdestotrotz hat das Turnier sehr viel Spaß gemacht, und es hat sich auf jeden Fall gelohnt, dafür angereist zu sein, insbesondere der Prize Support für mich konnte sich sehen lassen: kein Startgeld bezahlt wegen der geringen Anzahl an Spielen, und da James noch ein Display von Decipher vom Vortag übrig hatte, wurde dies unter uns aufgeteilt, und ich bekam, sozusagen als Gastbonus, sage und schreibe 18 (!!!) Call to Arms - Booster. Wow! Nochmals vielen Dank, auch wenn ich nicht glaube, dass er deutsch versteht. ;-)
Leider finden die nahesten regulären Turniere nur in London statt, und das ist, insbesondere wegen der Größe der Stadt, eine recht lange Anreise. Aber vielleicht ergibt sich ja noch etwas während meines Aufenthaltes hier in England...

Mora Pol